Miscanthus x giganteus (Miscanthus x longiberbis) // Riesen-Chinaschilf
Beschreibung
Naturstandort von Miscanthus x giganteus (Miscanthus x longiberbis)
Das Riesen-Chinaschilf ist eine Arthybride aus den beiden Elternarten Miscanthus sinensis und Miscanthus sacchariflorus.
Miscanthus x giganteus kommt aber auch natürlich im gemeinsamen Verbreitungsgebiet der Eltern in Japan, Korea und im äußersten Osten Chinas vor.
Ab dem späten Frühling nimmt das Wachstum des Riesen-Chinaschilfs rasant an Fahrt auf.
Miscanthus x giganteus wächst auf frischen, nährstoffreichen Rohböden, an frischen bis nassen Gewässerufern und ruderalen Standorten.
Die lichtliebende Art bevorzugt neutrale und tiefgründige Böden.
Anders als der deutsche Trivialname vermuten ließe, kommen etablierte Exemplare auch auf relativ trockenen Standorten gut zurecht.
Beschreibung
Das Riesen-Chinaschilf ist ein sommergrünes, breit-horstiges Solitärgras, das Wuchshöhen von bis zu 3,5 m erreichen kann. Es bildet kurze Ausläufer und hat einen stärkeren Drang in die Breite als Miscanthus sinensis, was dem Einfluss der expansiven Miscanthus sacchariflorus geschuldet ist.
Die straff aufrechten Blätter sind am etwa ab der Hälfte bogig-überhängend und weisen in der Regel einen weißem Mittelstreifen auf.
Die fahnenartigen Blütenstände wurden in Deutschland bisher nur in wärmebegünstigten Lagen oder in sehr warmen Sommern und dann auch erst sehr spät ab Ende September ausgebildet. Im Zuge des Klimawandels sind blühende Exemplare aber kein ungewöhnlicher Anblick mehr.
Die Art ist triploid und setzt daher keine keimfähigen Samen an, was unter invasiven Aspekten keine schlechte Nachricht ist.
Miscanthus gehört zu den sogenannten C-4-Pflanzen, die durch die Anreicherung von CO2 in den Blättern z.B. während der luftfeuchten Sommernächte sehr effizient mit Wasser umgehen können. Der CO2-Vorrat erlaubt es, dass an warmen Sommertagen die Spaltöffnungen der Blätter geschlossen bleiben, ohne dass die Photosynthese engestellt werden müsste. Auch der Stickstoffhaushalt ist sehr effizient.
Die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung ist "Miscanthus x longiberbis", was sich im Handel aber nicht widerspiegelt.
Eine gewisse Verwechslungsgefahr besteht mit dem subtropisch verbreiteten, in den gemäßigten Breiten aber im Tiefland durchaus ausreichend winterharten Arundo donax. Von diesem gibt es zudem auch ansehnlich weiß-gestreifte Formen.
Ab dem Spätsommer beginnen die unteren Blätter einzutrocknen.
Verwendungshinweise
Miscanthus x giganteus wird sehr häufig in Privatgärten als grüner Sichtschutz oder "exotischer" Solitär in Rasenflächen verwendet.
Die Ausstrahlung ist in den meisten Situationen wenig aufregend. In Kombination mit graulaubigen Strauch-Weiden wie können etwas überraschende Bilder entstehen.
Generell ist Miscanthus sinensis die attraktivere Option, auch wenn diese sogar noch häufiger verwendet wird.
Blühende Miscanthus x giganteus sieht man im Zuge der Klimaerwärmung mittlerweile fast jedes Jahr.
Kultur/Pflege von Miscanthus x giganteus
Das Riesen-Chinaschilf ist sehr anspruchslos bezüglich der Standorteigenschaften. Auf sonnigen, nahrhaften, nicht zu trockenen Standorten benötigt die Art keinerlei gärtnerische Unterstützung.
Auch Trockenphasen mindern zwar das Größenwachstum, werden aber aufgrund des umfangreichen Wurzelwerkes nach der Etablierung ansonsten unbeeindruckt überstanden.
Sorten:
Aksel Olsen: 300 cm hoch, vermutlich die Anfang des 20. Jahrhundert in Europa eingeführte Form
Gilt Edge: 250 cm hoch, grünlich-gelbe Blattränder, kaum Herbstfärbung, Blüte sehr spät, durch frühes Aufkahlen des Laubes eingeschränkter Gartenwert
Jubilar: 250 cm hoch, schwach abgesetzte, gelb-grüne Längsstreifen, spät einsetzende gelbliche Herbstfärbung, Blüte sehr spät, durch frühes Aufkahlen des Laubes eingeschränkter Gartenwert
Lottum: 230 cm hoch, schwach abgesetzte, creme-gelb Querstreifen, interessante bräunliche Herbstfärbung, Blüte sehr spät, durch frühes Aufkahlen des Laubes eingeschränkter Gartenwert