Lavandula x intermedia // Provence-Lavendel

Familie Lamiaceae, Schmetterlingsblütler
Pflanzen pro qm 3.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Lavandula x intermedia

Der Provence-Lavendel ist eine auch natürlich vorkommende Hybride aus den Elternarten Lavandula angustifolia und Lavendula latifolia.

Diese stammen ursprünglich aus der westlichen Mittelmeerregion, wo sie  auf sonnig-warmen, durchlässigen und basenreichen Hängen gedeihen.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (3)  Feuchte (2)  Reaktion (7)  Stickstoff (4)

Auch der Provence-Lavendel verkörpert auf klassische Weise Mittelmeerambiente.

Beschreibung
Lavandula x intermedia ist ein buschiger, immergrüner Kleinstrauch von etwa 80 cm Höhe mit silbrig-grünen Blättern und violett-blauem Blütenflor im August.

Vom Spätsommer bis zum Frühling ist das Laub deutlich silbriger als der fast rein-grüne Frühjahrsaustrieb. Im Mittelmeerraum erreichen die Lavendel-Büsche auch Höhen von bis zu 200 cm.

Lavandula x intermedia ist v.a. in der Provence eine der wirtschaftlich bedeutendsten Lavendel-Kulturen.

Der Provence-Lavendel ist wüchsiger als der Echte Lavendel und blüht tendenziell zwei Wochen später.

Mitunter fällt die Blüte arg blass aus. Der Duft bleibt aber immer unübertroffen.

Verwendungshinweise
Der Provence-Lavendel wird wegen seiner geringeren Winterhärte seltener verwendet als der Echte Lavendel. Nur wenige Betrachter dürften in der Lage sein, beide Arten im Garten zu unterscheiden.

Lavandula x intermedia hat entsprechend die gleiche Wirkung und hohe Verwendungswürdigkeit in mediterranen Gärten, in Bauern- und Klostergärten oder in Felssteppenanlagen. Er kann den winterhärteren Echten Lavendel v.a. dort ersetzen, wo er den Hintergrund für mittelhohe Staudenpflanzungen bilden soll.

Lavendel sollte immer ausreichend Platz bekommen, um sich unbedrängt von Nachbarpflanzen entfalten zu können. Man neigt dabei generell dazu, die kleinen Jungpflanzen zu unterschätzen. Lavendel entwickelt sich rasch in die Höhe und Breite und erreicht oft schon im zweiten oder dritten Standjahr seine Endgröße.

In Warmlagen entwickelt sich der Provence-Lavendel sogar in Mitteleuropa zu einer veritablen "Heckenpflanze".

Kultur
Der Provence-Lavendel ist etwas frostempfindlicher als der Echte Lavendel und sollte nur in windgeschützten, wärmebegünstigten Lagen gepflanzt werden. Für die Kultur in Pflanzgefäßen ist er daher weniger empfehlenswert.

Lavandula x intermedia bereitet nur in (voll-)sonnigen Lagen dauerhaft Freude. Die Böden sollten relativ stickstoffarm und durchlässig sein. Staunässe gehört zu den häufigsten Todesursachen. Sommerliche Trockenphasen übersteht der Provence-Lavendel dagegen klaglos, lediglich im Frühling und Frühsommer führt Trockenheit zu Wachstumsminderung.

Wird Lavandula x intermedia nicht nach der Blüte oder nach dem Winter zurückgeschnitten, vergreisen die Sträucher und entwickeln einen niederliegend-verholzten Stamm mit endständigen Zweigbüscheln. Ideal ist ein Rückschnitt der Triebspitzen nach der Blüte und ein zweiter Schnitt nach dem Winter um mindestens 1/3 bis zur Hälfte.

Die Vermehrung ist über nicht blühende Sommer-Stecklinge gut möglich.

Solche Frostschäden wie hier an 'Grappenhall' sieht man beim Provence-Lavendel öfter als beim Echten Lavendel:

Sorten:
  • Arabian Nights: tief violett-blau, langstielig, 70-90 cm hoch
  • Edelweiß: weiße Blüten, bis 70-80 cm Höhe, etwas sparriger Wuchs, eine der größten weißen Sorten
  • Fragrant Memories: blau-violett, ausgeprägter Duft, 70-90 cm hoch
  • Grappenhall: hellviolett, stark duftend, 70-90 cm hoch
  • Grosso: blau-violett, sehr lange Blütenstände, 70-90 cm hoch, die Hauptanbausorte in der Provence
  • Tesseract: blau-violett, 50-60 cm hoch, nach Rückschnitt oft nennenswerte Nachblüte im Spätsommer
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