Inula britannica // Wiesen-Alant, Ufer-Alant
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Inula britannica
Der Wiesen-Alant ist in Europa und fast ganz Asien weit verbreitet. Interessanterweise ist es strittig, ob die Vorkommen in Groß Britannien urwüchsig sind. Im Nord-Osten Nordamerikas ist er eingebürgert.
Die Verbreitungsschwerpunkte der ausgesprochen lichtliebenden Art konzentrieren sich auf die Täler der Flüsse und Ströme.
Kräftiger Bestand am Rande einer Nasswiese im Odertal.
Auch in Deutschland tritt Inula britannica fast ausschließlich in den Stromtälern auf. Lediglich im Osten Schleswig-Holsteins und in Mecklenburg-Vorpommern ist sie flächenhaft verbreitet. An der Ostseeküste findet man sie auch in gelegentlich vom Meer überspülten Feuchtwiesen oder den etwas salzhaltigen Flutrasen im Mündungsbereich von Flüssenund Bächen. Die Vorkommen sind insgesamt rückgängig, eine Gefährdung wird aber noch nicht angenommen.
Der Wiesen-Alant ist eine Kennart der wechselfeuchten, basenreichen und mäßig stickstoffreichen Flutrasen-Pioniergesellschaften im Hochwassereinflussbereich von Flüssen oder Standgewässern mit stark schwankendem Wasserspiegel.
Regelmäßig kommt die Art auch in wechselfeuchten Pfeifengraswiesen vor. Bevorzugt werden Sand- oder Schotterböden, sandige Lehmböden sowie anmoorige Substrate.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (5) Feuchte (7) Reaktion (8) Stickstoff (5)
Im Hochsommer können die Auen-Standorte oberflächlich auch relativ trocken fallen, ohne dass dies den Wiesen-Alant sonderlich zu stören scheint.
Beschreibung
Inula britannica ist eine sommergrüne, bis 50 (60) cm hohe Staude, die sich durch Wurzelausfläufer mit der Zeit in lockeren Rasen ausbreitet.
Die relativ großen, gelben Korblüten erscheinen von Juli bis in den September hinein.
Schon die Römer nutzten auf ihren Feldzügen nördlich der Alpen den Wiesen-Alant als Heilmittel und zur Bekämpfung von Flöhen und Läusen, Endoparasiten und Vorratsschädlingen. Das Laub ist aromatisch und kann auch als Wüzmittel verwendet werden.
Auf im Sommer abtrocknenden Randbereichen von Hochstaudenfluren ist der Wiesen-Alant erstaunlich konkurrenzfähig und hält hier z.B. die expanisve Weidenblatt-Schafgarbe problemlos in Schach.
Verwendungshinweise
Der Wiesen-Alant wird nur selten gärtnerisch verwendet, sicherlich weil es an gelben Korbblütlern unter den Gartenpflanzen keinen echten Mangel gibt.
Wo aber betont naturhafte Feuchtwiesen oder niedrige Randbereiche von Teichen gestaltet werden sollen, ist der Wiesen-Alant eine interessante Bereicherung.
Wer ein ungewöhnliches Pflanzenbild erschaffen möchte, kombiniert den Wiesen-Alant mit der Strand-Aster (Tripolium pannonicum) und der Blaugrünen Binse (Juncus inflexus) zu einer pflanzensoziologisch stimmigen Einheit.
Naturstandort am Flachufer einer ehemaligen Kiesgrube mit schwankenden Wasserständen.
Kultur/Pflege von Inula britannica
Kurzeitige Überschwemmungen bekommen der Art gut, dauerhaft nasse Standorte sind suboptimal. Gelegentliche Trockenphasen beeindrucken dagegen nicht weiter und auch auf einfach nur dauerhaft frischen Substraten ist sie gut zu kultivieren.
In nicht zu stickstoffreichen, vollsonnigen und einschürigen Wiesen mit nicht wuchernden Gräsern und v.a. ohne Konkurrenz durch Hochstauden ist die Art recht pflegeleicht.