Tulbaghia violacea // Zimmer-Knoblauch, Veilchenblaue Tulbaghie, Kaplilie

Familie Amaryllidaceae, Amaryllisgewächse
Pflanzen pro qm 80.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Tulbaghia violacea

Die Veilchenblaue Tulbaghie kommt in einem schmalen Streifen entlang der Pazifikküste von Südafrika vor. Sie steigt hier vom Meeresniveau bis in etwa 1.200 m Höhe die Küstengebirge hinauf.

Das Klima ist tropisch und auch die höchstgelegenen Vorkommen bleiben im Winter weitgehend frostfrei. Tulbaghia violacea kommt sowohl in den wintertrockenen Sommerregen-Regionen als auch in den Winterregen-Regionen vor.

Die Art wächst an (voll-)sonnigen Felshängen, in trocknem Buschland, in Savannen und Felssteppen. Die Substrate sind oft lehmige Sande, die sowohl flachgründig über Felsköpfen als auch tiefgründig anstehen können.

Die Wasserversorgung ist während des gesamten Sommerhalbjahres von Trockenstress bestimmt.

Kräftig entwickelte Exemplare von Tulbaghia violacea.

Beschreibung
Die Die Veilchenblaue Tulbaghie ist eine immergrüne, etwas frostharte Staude mit verdickten, wasserspeichernden Wurzeln. Durch Wurzelrhizome strebt sie spürbar in die Breite.

Sie erreicht in Blüte Wuchshöhen von 40 bis 50 cm. Die violett-himmel-blauen bis rosa-violetten Blüten stehen in mehrblütigen Köpfchen am Ende eines stielrunden Blütenstengels.

Während die meisten ihrer Gattungsverwandten sich auf die Bestäubung durch Nachtfalter spezialisiert haben und nur in den Abendstunden duften, verströmt Tulbaghia violacea auch tagsüber einen süßlichen Duft und wird auch von Tagfaltern angeflogen. Die Blütezeit beginnt in Mitteleuropa Anfang Juni und erstreckt sich mit abnehmender Tendenz bis in den August.

Die grasartigen Laubblätter und auch die Blüten riechen bei Verletzungen kräftig Knoblauch-artig. Sie sind essbar und können wie Schnittlauch verwendet werden.

Konsequent exotische Anlage im Alten Botanischen Garten Potsdam.

Verwendungshinweise
Tulbaghia violacea kann nur in Sondersituationen und mit Nässeschutz in Freilandkultur verwendet werden. Der praktikable Einsatzbereich verengt sich damit im Wesentlichen auf die Topfkultur.

Allerdings bedeutet dies nicht, dass sie an Balkone und Terrassen gekettet wäre. Man sieht sie in repräsentativen Anlagen sogar im Gegenteil viel öfter erd-eingelassenen Töpfen im mediterran gestalteten Außenflächen.

Auch im Küchen-Kräutergarten kann sie so eine ungewöhnliche Rolle spielen.

In den Subtropen wie hier auf Madeira wird die Veilchenblaue Tulbaghie oft als immergrüner Bodendecker eingesetzt. Solche Bestände entwickeln ohne beengten Wurzelraum nur einen dürftigen Blütenflor.

Kultur/Pflege von Tulbaghia violacea

Tulbaghia violacea ist eine zuverlässig zu kultivierende Art. Sie fordert zwar möglichst sonnige, möglichst warme Sommerstandorte, ist ansonsten aber anspruchslos. Gute Pflanzsubstrate sind etwas lehmige Sande oder feinerdereicher Schotter bzw. mit Lava/Blähton angereicherte Mineralböden.

Trockenstress bringt die Art nicht um und der Wurzelraum sollte sogar auch während des Sommers zumindest kurzzeitig abtrocknen können.

Auch in Südafrika ist die Kaplilie eine beliebte Gartenpflanze.

Die Überwinterung erfolgt im Normalfall kühl und möglichst hell bei Temperaturen zwischen etwa 5-10 Grad. Sind die Standorte zu dunkel, zieht das Laub ein und treibt im Frühling wieder aus.

Eine Freilandüberwinterung kommt nur in den wintermildesten Regionen in kleinen, gut geschützten Innenhöfen in Frage. Die Temperaturen dürfen kurzzeitig unter -5 Grad fallen. Gefährlich ist aber auch die dauerhafte Feuchte des Wurzelballens in mitteleuropäischen Wintern. Die Standorte benötigen daher zusätzlich einen Regenschutz.

Es ist allerdings zu beachten, dass Pflanzen mit begrenztem Wurzelraum viel üppigeren Blütenflor ansetzen. Können sie sich frei entfalten, wird v.a. Blatt- und Wurzelmasse gebildet.

Saatgut keimt bei Temperaturen um 20 Grad rasch und reichlich.

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