Spartium junceum // Pfriemenginster, Spanischer Ginster

Familie Fabaceae, Hülsenfrüchtler
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Spartium junceum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Spartium junceum

Der Pfriemenginster hat einen mediterranen Verbreitungsschwerpunkt, dringt aber östlich über den Balkan bis zur Türkei vor. Ob die Vorkommen im Kaukasus urwüchsig sind, ist strittig. In Europa ist er rund um das Schwarze Meer und im Süden Englands eingebürgert. Es gibt aber viele weitere neophytische Vorkommen in Afrika, Südamerika, dem südlichen Asien sowie in Australien und Neuseeland.



Spartium junceum in einer Felssteppe unterpflanzt mit Eryngium bourgatii und den weißen Dolden eines Bergfenchels.

Spartium junceum besiedelt ausgesprochen sonnig-warme, entwaldete und nachfolgend meist beweidete Ginsterheiden. Es handelt sich dabei um Pionierstadien, die ohne Störungen die Wiederbewaldung einleiten würden.

Die durchlässigen Böden aus Sanden oder sauer verwitternden Schottersubstraten sind mäßig trocken und relativ stickstoffarm.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (4)  Feuchte (4)  Reaktion (4)  Stickstoff (4)

Beschreibung

Der Pfriemenginster ist ein sommergrüner, mittelwüchsiger Strauch, der 2 (3) m Höhe und Breite erreichen kann. Die kleinen Laubblätter fallen als Anpassung an die sommerliche Trockenheit im mediterranen Klimabereich schon im Sommer. Die dichten Triebe sind demgegenüber ganzjährig grün, ältere Triebe verbraunen.

Im Juni erscheinen zahlreiche, leuchtend gelbe und für Schmetterlingsblütler auffallend große Blüten, denen eine Nachblüte im September folgen kann. Die Blüten duften ausgeprägt und angenehm.

Verwendungshinweise

Spartium junceum ordnet man auf den ersten Blick den Ginstern, er hat zur Blütezeit aber durch die großen Blüten eine ungewöhnlichere Ausstrahlung. Im Winter fallen die grünen Triebe auf. Allerdings hat die Struktur außerhalb der Blütezeit eine struppige Tendenz, bestenfalls kann man sie als unauffällig bezeichnen.

Mit einzelnen Büschen können in großen mediterranen Gärten und besonders in Felssteppenanlagen trotzdem interessante  Wirkungen erzielt werden.

In natürlichen Ginsterheiden ist Spartium junceum insbesondere mit dem auch in Mitteleuropa heimischen Besenginster sowie dem Europäischer Stechginster vergemeinschaftet. Solche Bestände kommen aber nur im großmaßstäblichen Einsatz zur Geltung. Im Gartenmaßstab überzeugt die Struktur der Ginsterheiden im Detail dagegen nicht recht. 

Im Handel ist die Art nur mit Mühe zu beziehen.

Kultur

Auf armen, trockenen, vollsonnigen und basenreichen Standorten benötigt die Art nach der Etablierung kaum gärtnerische Unterstützung. Allerdings dauert es einige Jahre, bis die lichtliebende Art von Wildkräutern nicht mehr verdrängt werden kann. Deshalb kommt sie trotz ihrer Aspruchslosigkeit nicht für ausgesprochen pflegearme Anlagen in Frage.

Die Art ist etwas frostempfindlich und sollte unbedingt wärmebegünstigt und windgeschützt eingesetzt werden. Solange der Wurzelballen nicht geschädigt wird, treibt die Art aber nach Frostschäden wieder aus. Eine Unterpflanzung aus immergrünen Halbsträuchern schützt den Wurzelbereich meist ausreichend.

Bilder