Seseli gummiferum // Gummiliefernder Berg-Fenchel
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Familie |
Apiaceae, Doldenblütler
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Pflanzen pro qm |
8.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Seseli gummiferum
Der Gummiliefernde Berg-Fenchel kommt entlang der türkischen Schwarzmeerküste, der griechischen Mittelmeerküste und an der Küste der Krim-Halbinsel vor.
In den tieferen Lagen herrscht ein sommertrockenes Mittelmeerklima ohne nennenswerte Frosteinflüsse. Die türkische Küstenlinie steigt allerdings rasch steil auf, so dass die Wintertemperaturen mit zunehmender Höhe fallen.
Diese Exemplare reizen das Größenpotenzial ihrer Art gänzlich aus.
Der Berg-Fenchel besiedelt vorzugsweise die felsigen, (voll-)sonnigen Steilküsten des Schwarzen Meeres und steigt hier bis in den Einflussbereich der salzhaltigen Meeresgischt hinab. Er findet sich aber auch weiter oberhalb in trocken-warmen Fels- und Schotterhängen.
Die skelettreich-durchlässigen, humusarmen Substrate sind basen- und kalkreich bis neutral. Es werden sowohl fast vegetationsfreie Felsstandorte besiedelt, wenn die Pfahlwurzel einen tieferen Spalt findet, als auch feinerdereichere Schotterhänge.
Samenstand in einer Felssteppe Mitte/Ende September. Auf den zweiten Blick ist auch die herbstliche Laubfärbung interessant.
Beschreibung
Der Berg-Fenchel ist eine sommergrüne, horstige Zweijährige bzw. meist nach der ersten Blüte absterbende Staude von 50 bis 80 cm Wuchshöhe. Unter weniger stressbetonten Kulturbedingungen können auch imposante Erscheinungen von 130 cm beobachtet werden.
Der kräftige, gedrungene Stiel und die fein gefiederten Blätter sind sehr charakteristisch. Das steif-gummiartige Laub ist gefiedert und von ausgeprägt blau-grauer Färbung. Im Herbst verfärbt es sich zu fahlen Gelb- und blassen Bronzetönen.
Die großen, weißen Blütendolden erscheinen ab Ende Juni bis etwa Mitte August. Junge Blüten sind zart alt-rosa gefärbt. Die Teil-Dolden nehmen mit zunehmendem Alter eine kugelige Form an, die zum leicht bizarren Habitus der Art beiträgt. Die Samenstände sind bis in den Winter strukturstabil und nicht ohne Charme.
Bei Hautkontakt können phototoxische Reaktionen hervorgerufen werden.
Auf stickstoffarmen Trockenstandorten ist der Wuchs unverzweigt auf den Haupttrieb konzentriert.
Verwendungshinweise
Seseli gummiferum ist eine form- und sehr ausdrucksstarke und ungewöhnliche Pflanze. Sie ist dabei nicht abhängig vom Blütenstand - der selbstredend den ästhetischen Höhepunkt markiert - sondern zeigt das ganze Sommerhalbjahr ein ansprechendes Gesicht. Selbst im Herbst und Winter bietet sie noch Haltung und Struktur.
Der Gummiliefernder Berg-Fenchel ist eine schöne Bereicherung insbesondere von Felssteppenanlagen, trocken-warmen Alpinarien sowie mediterranen Gärten. Wenn er sich hier über einen lockeren Bestand von Lavendel und Echter Salbei erheben kann, vielleicht ergänzt durch einige Muskateller-Salbei, entstehen sehr einprägsame Gartenbilder.
Es sollte grundsätzlich immer die Nähe von Felsen oder wenigstens schottrigen/kiesigen Oberflächen gesucht werden. Hier wirkt der Berg-Fenchel besonders glaubwürdig.
Im Versandhandel ist die Art zuverlässig erhältlich.
Die Rosetten gehen oft schon im Jahr vor der Blüte in die Höhe, worunter die Winterhärte etwas leidet.
Kultur
Die wärmeliebende, hitze- und trockenheitsverträgliche Art benötigt sonnige, besser noch vollsonnige Lagen. Die Standorte sollten windgeschützt und auch ganzjährig wärmebegünstigt sein, um Frostschäden zu vermeiden. Staunasse und basenarme Böden sind ungeeignet.
Auf nahrhafteren, feinerdereichen Schottersubstraten ohne übergroßen Trockenstress im Frühling bis Frühsommer zeigt sich das ganze Wachstumspotenzial.
Seseli gummiferum ist kurzlebig, samt sich auf vegetationsarmen Böden jedoch meist willig aus. Dadurch ist es allerdings erforderlich, den Erhalt der Bestände gärtnerisch zu begleiten. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen.