Sanguisorba minor // Kleiner Wiesenknopf, Pimpinelle
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Sanguisorba minor
Der Kleine Wiesenknopf ist von Nord-West-Afrika bis Süd-Skandinavien verbreitet. Östlich reicht das Verbreitungsgebiet über die Türkei und den Transkaukasus bis Afghanistan und Turkmenistan. In Nord- und Südamerika ist er verbreitet eingebürgert.
In Deutschland ist Sanguisorba minor weit verbreitet. Lediglich in der Norddeutschen Tiefebene fehlt sie westlich der Elbe bzw. sind die Vorkommen hier nicht urwüchsig. In der Schweiz ist die Art überall mehr oder weniger häufig.
Sanguisorba minor in einem basiphilen Magerrasen in der Uckermark.
Der Kleine Wiesenknopf ist eine Kennart der basiphilen Schwingel- und Trespensteppenrasen, kommt aber auch stetig in trockenen Ausprägungen von Berg-Glatthaferwiesen und montanen, lichten Schneeheide-Kiefern-Wäldern vor.
Die wärmeliebende Art benötigt vollsonnige bis licht halbschattige Lagen. Die stark alkalischen bis neutralen Substrate sind trocken bis mäßig trocken. Die Standorte sind ausgesprochen stickstoffarm.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (6) Kontinentalität (5) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (2)
Beschreibung
Der Kleine Wiesenknopf ist eine horstige Staude. Sie lässt aus einer flachen, wintergrünen Rosette einen 30 bis 40 cm Hohen, beblätterten Blütenstand entstehen. Die grünlich-roten, endständig-kugeligen Blütenköpfe erscheinen mit einer Hauptblüte im Mai und bei Rückschnitt mit Nachblüte bis August.
Der Kleine Wiesenknopf bildet eine enorme Pfahlwurzel aus, die ihn vor sommerlichem Trockenstress bewahrt.
Die Vitamin-C-haltigen Blüten und Blätter werden traditionell als frisches Gewürz für Erfrischungsgetränke und Salate verwendet. Die jungen Blätter erinnern geschmacklich an Grüne Gurke.
Verwendungshinweise
Sanguisorba minor ist eine optisch zurückhaltende, dafür unangenehm versamungsfreudige Art. Sie ist oft auch Bestandteil von Rasensaatgutmischungen für die Anlage von mageren, sonnig-warmen Magerrasen auf basenreicheren Standorten.
Man darf sich von Bildern von Naturstandorten, wo die grünlich-rot-braunen Blütenköpfe einen dezenten Rahmen für blütenreiche Kräuterwiesen bieten, nicht täuschen lassen.
Will man sie für nachempfundene, blütenreiche Magerwiesen verwenden, muss man mit lästiger Vervielfachung nach der ersten Blüte rechnen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kampfkraft der zart anmutenden Art auf den in Kultur praktisch immer zu stickstoffreichen Böden hoch ist. Die Rosetten sind hier in der Lage, viele Begleiter der Magerwiesen niederzudrücken und wenig Platz für die Partner mit dem eigentlichen Ziereffekt zu lassen.
Unter dem Strich lässt man sich besser nicht auf Experimente mit der Pimpinelle ein und verwendet sie allerhöchstens im Kräutergarten, wenn man sie tatsächlich verzehren möchte. Für Zierfunktionen greift man besser auf die in der Erscheinung sehr ähnliche, aber kräftig rost-rot blühende Sanguisorba officinalis 'Tanna' zurück.
Kultur/Pflege von Sanguisorba minor
Sanguisorba minor ist anspruchslos, robust und durchsetzungsfähig. Sie kann durch Direktaussaat zuverlässig und zahlreich in etabliert werden.
Im Kräuterbeet sorgt man unbedingt dafür, dass sie nicht zur Blüte kommt bzw. entfernt Samenstände rechtzeitig und konsequent.
Sorten:
Little Angel: creme-weiß gerandete Blätter, rost-rote Blüte, schwachwüchsiger (kaum im Handel)