Salvia argentea // Silberblatt-Salbei
Beschreibung
Naturstandort von Salvia argentea
Der Silberblatt-Salbei kommt von Nord-West-Afrika über die Iberische Halbinsel, die Mitte und den Süden Italiens bis zum Balkan und den Westen Griechenlands bis in die Türkei vor. Er tritt von den Tieflagen bis in montane Höhenlagen in etwa 1.00 m üNN auf.
Salvia argentea wächst in basenreichen, mäßig nahrhaften Zwergstrauchheiden, mediterrann Steppenrasen und Brachflächen auf feinerdereichen Kalkschotterböden in (voll-)sonnigen Lagen.
Salvia argentea nach der Blüte fachgerecht in einem Schotterrasen
Beschreibung
Der Silberblatt-Salbei ist zweijährig und überintert mit einer Blattrosette.
Die kräftige Rosette mit den großen, weiß-filzig behaarten Blättern erreicht Wuchshöhen von etwa 30 cm.
Der im Juni schossende, buschig bis sparrig verzweigte Blütenstand wird bis zu 100 cm hoch. Die Blüten sind weißlich, die Knospen mitunter zart-gelblich. Stengel und Blüten sind drüsig behaart. Die Drüsenhaare auf der Oberlippe erzeugen oft eine violette Punktierung.
Verwendungshinweise
Der Silberblatt-Salbei ist eine ungewöhnliche, etwas bizarre Blattschmuckpflanze. Im Morgentau sind die Blätter oft dicht mit Wassertropfen überzogen.
Der locker-sparrige Blütenstand ist nur mäßig zierend und sein Auftreten leitet den Zerfall der Pflanze ein. Entfernt man den Blütenstand frühzeitig, bleibt die Rosette länger erhalten.
Salvia argentea kann gut in mediterranen Anlagen und Felssteppenpflanzungen verwendet werden. Die Art kommt v.a. in Pflanzungen mit hohen Anteilen offener Kalkschotterstellen zur Geltung, wo sie sich auch willig aussamt.
Die langlebige, zierlichere Salvia canescens ist weniger bekannt, eigentlich aber die bessere Alternative.
Salvia argentea hat auch optisch schwächere Phasen in ihrem Lebenszyklus, die man besser mit strukturstarken Begleitern kaschieren sollte.
Kultur
Die Standorte sollten basenreich-durchlässig, mäßig nahrhaft und sonnig-warm sein. Winterliche Feuchte ist zu vermeiden, ebenso Lagen, die winterlichen Ostwinden ausgesetzt sind.
Die niederschlagsreichen Winter Mitteleuropas sorgen auf den filzigen, schlecht abtrocknenden Blättern und auch im Wurzelbereich rasch für Fäulnis. Ein Regenschutz z.B. durch eine umgestülpte Glasschüssel ist ein empfehlenswerter Winterschutz.
Trockenphasen werden gut überstanden und stärken die relative Konkurrenzkraft der Art gegenüber Wildkräutern, deren Verschattung sie nicht zur Blüte kommen und verkümmern lässt.
Durch die Zweijährigkeit ist eine dauerhafte Verwendung aber nur in intensiv gärtnerisch betreuten Anlagen möglich. Wo man für offene Bodenstellen sorgt, erhält sie sich an zusagenden Standorten aber durch Selbstaussaat. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
Das Laub ist außerdem sehr anfällig für Schneckenfraß.