Poa alpina // Alpen-Rispengras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Poa alpina
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Poa alpina

Das Alpen-Rispengras kommt auf der nördlichen Nordhalbkugel in Hochgebirgen bzw. in der borealen Klimaten Nordamerikas, Grönlands und nahezu ganz Eurasiens vor.

In Deutschland ist Poa alpina punktuell in den Hochlagen des Schwarzwaldes, den Bayerischen Alpen und als Schwemmling vereinzelt auch in den Flusstälern des Alpenvorlandes verbreitet. In der Schweiz ist es mit Ausnahme der tieferen Lagen des Mittellandes überall mehr oder weniger häufig.



Poa alpina auf der Stubnerkogel zusammen mit Silene vulgaris

In Mitteleuropa ist das Alpen-Rispengras eine Kennart der alpinen Milchkraut-Weiden auf frischen, lehmig-tonigen, nährstoffreichen Standorten und in den natürlicherweise gehölzfreien Schneetälern.

Außerdem kommt es in alpinen Goldhafer-Wiesen und Lägerfluren vor. Es bevorzugt (voll-)sonnige Lagen, gedeiht aber auch noch im lichten Halbschatten. Gegenüber der Bodenreaktion ist die Art tolerant und besiedelt alkalische bis saure Substrate, die in der Regel stickstoffreich sind.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (3)  Kontinentalität (5)  Feuchte (5)  Reaktion (-)  Stickstoff (7)

Beschreibung

Poa alpina ist ein horstiges, wintergrünes Gras von 10-30cm, im Flachland bis 40 cm Höhe. Die flachen, an der Spitze etwas abgerundeten Blätter zeigen beidseitig der Mittelrippe eine helle Doppeladerung.

Die lockeren, meist violett überlaufenen Blütenrispen erscheinen von Juni bis Juli. Poa alpina var. vivipara erzeugt im Samenstand Jungpflanzen als Klone seiner selbst. Bei Nässe werden die Samenstände so schwer, dass sie sich zu Boden biegen und die Jungpflanzen sich bewurzeln können.

Verwendungshinweise

Das Alpen-Rispengras kann als zurückhaltendes, strukturgebendes Element in naturhaft gestalteten Alpinarien oder in blütenreichen Berg-Wiesen eingesetzt werden.

In natürlichen, etwas stickstoffärmeren Bergwiesen sind z.B. Carduus defloratus, Dryas octopetala, Bistorta vivipara oder Viola calcarata gartenwürdige Begleiter.

Im Handel ist Poa alpina fast ausschließlich als Saatgut erhältlich.

Kultur

Die Art ist robust und übersteht auf schwereren Böden sommerliche Trockenphasen klaglos. An Hitzestandorten leidet die Vitalität der an kühle Berg-Klimate angepassten Art etwas.

Die Etablierung in Neuanlagen kann zuverlässig und kostengünstig in Direktsaat erfolgen. Die Samen gehen bei Temperaturen von 16-20 Grad und gleichmäßiger Feuchte rasch auf.

Bilder