Naturstandort von Papaver alpinum
Der Alpen-Mohn kommt in einem ganzen Artenschwarm in den montanen bis alpinen Stufe der Pyrenäen, der Alpen, Teilen des Balkans sowie der Karparten einschließlich deren nord-westliche Ausläufer vor.
In
Deutschland kommt Papaver alpinum ausschließlich in den Hochlagen der Bayerischen Alpen vor. In der
Schweiz liegt der Verbreitungsschwerpunkt in den Ostalpen an der Grenze zu Österreich sowie in den Voralpen. Im Jura tritt die Art punktuell auf.
Rot blühene Unterart von Papaver alpinum
Papaver alpinum wächst auf ausgesprochen basenreichen, humus- und sticktoffarmen, meist bewegten Geröll- und Schuttstandorten vor.
Die Habitate sind vollsonnig, kühl bzw. kalt und durch Hangsickerwasser zumindest bis in den Frühsommer dauerhaft frisch bzw. sickerfeucht. Ab dem Hochsommer treten aber auch Trockenphasen auf.
Beschreibung
Der Alpen-Mohn ist eine sommergrüne, bis 20 cm hohe Staude. Er entwickelt dichtlaubige, polsterartige Horste über denen sich die gestielten, einzelnd stehenden Blüten gut 10 cm erheben.
Es gibt mehrere Unterarten, deren Blütenfarben Weiß, Rosa, Gelb oder Rot sind. Die Blütezeit erstreckt sich ausdauernd von Mai bis in den August.
Das ein- bis dreifach gefiederte Laub ist bläulich-grün. Der sehr ähnliche, häufiger kultivierte Island-Mohn
(Papaver nudicaule) bildet meist fiederteilige Rosetten. Die Standortansprüche sind weitgehend identisch.
Verwendungshinweise
Papaver alpinum kann ergänzend in Alpinarien, Tuffsteinen oder Trögen eingesetzt werden. Am Überzeugendsten kommt die Art individuenreich in Verbindung mit Felsen und Geröllböden zur Geltung.
Die Versuchung ist vermutlich hoch, verschiedene Farbschläge zu kombinieren. Dadurch zerfällt allerdings die Wahrnehmbarkeit in ihre Einzelteile. Edler und optisch durchschlagender sind eigentlich immer farbreine Bestände.
In Neuanlagen bietet sich die Etablierung aus Saatgut an durch Direktsaat im Spätsommer oder Frühling an.
Fels- und Schotterstandorte sind das angestammte Terrain des Alpen-Mohns.
Kultur
Da die einzelnen Exemplare kurzlebig sind und sich die Bestände durch willige Selbstaussaat erhalten, ist die Art dauerhaft nur in Anlagen mit ausreichend offenen Bodenflächen zu kultivieren. Solche Flächen werden in Mitteleuropa aber auch zügig von Wildkräutern besetzt, so dass der Erhaltungsaufwand für die extrem lichtbedürftige Art sehr hoch ist.
Für eine Hochgebirgspflanze ist der Alpen-Mohn im Flachland aber erstaunlich vital. Er toleriert auch wärmere Standorte und sommerliche Trockenheit.
Saatgut keimt schnell und willig bei etwa 20 Grad und möchte danach gerne kühler weiterkultiviert werden.