Silene coronaria (Lychnis coronaria) // Kronen-Lichtnelke, Vixier-Nelke
Beschreibung
Naturstandort von Silene coronaria
Die Kronen-Lichtnelke ist vom nördlichen Italien über Teile Mittel-Ost- und Süd-Europas bis Kleinasien verbreitet. Auch in der Schweiz gibt es urwüchisge Vorkommen v.a. im Mittelland, aber auch im Wallis und Tessin.
Zudem ist sie von Nord-West-Afrika bis Süd-Schweden und weiten Teilen der USA eingebürgert.
In Deutschland gilt Silene coronaria als eingebürgerter Neophyt mit recht stetigen Vorkommen von der Fränkischen Alb und der Oberrheineben im Süden über die mitteldeutschen Wärmeregionen bis nach Berlin und Hamburg im Norden.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica ... zur Legende
Licht (9) Temperatur (6) Kontinentalität (4) Feuchte (2) Reaktion (6) Stickstoff (4)
Etwas merkwürdige Zusammenstellung der Kronen-Lichtnelke mit Echtem Wurmfarn und Wald-Segge.
Die Art wächst in mehr oder weniger nahrhaften, mäßig trockenen bis frischen Wiesen, an feinerdereichen Schotterhänngen und in mäßig trockenen bis frischen Felsheiden, in lichten Gebüschen und südexponierten Waldrändern.
An die Bodenreaktion stellt die Kronen-Lichtnelke keine besonderen Anforderungen und gedeiht im einer Bandbreite von alkalischen bis sauren Substraten.
Überzeugendes Ensemble in einem dörflichen Vorgarten mit Stockrose und Echtem Lavendel.
Beschreibung
Die Kronen-Lichtnelke ist eine als immergrüne Rosette überwinternde, horstige Staude von bis zu 60 m Höhe. Das Laub ist auffällig silbrig-grau, die von Juni bis August erscheinenden Blüten leuchtend karmin-rot bis pink.
Im Handel ist die Art oft noch unter der alten Bezeichnung "Lychnis coronaria" zu beziehen.
Sehr ähnlich ist das seltener verwendete Jupiter-Leimkraut (Silene flos-jovis). Es hat auch vergleichbare Kulturansprüche und unterscheidet sich vorrangig durch das dezentere Rosa der Blüten.
Verwendungshinweise
Silene coronaria ist eine bekannte Staude der Bauerngärten und Zierrabatten, die wegen ihrer Anspruchslosigkeit auch in vielen Privatgärten kultiviert wird.
Sie kann in Bauerngärten, mediterranen Gärten und Zierrabatten eingesetzt werden.
Seltener sieht man sie in naturhaften Kiesgärten oder Felslandschaften zusammen mit horstige Ziergräsern. Sie ist hier aber stimmig und der Betrachter kann sie einmal mit etwas anderen Augen sehen. Gute Partner wären z.B. Berg-Reitgras (Calamagrostis varia) und Berg-Laserkraut (Laserpitium siler).
Die Verbindung der Kronen-Lichtnelke mit Felsen und Steinen ist immer eine gute Idee.
Kultur
Die Kronen-Lichtnelke ist kurzlebig, samt sich aber willig aus und erscheint früher oder später an allen möglichen geeigneten Stellen.
Will man sie dauerhaft an Ort und Stelle halten, muss man hier gelegentlich einer zu dichten Vegetationsdecke entgegenwirken, damit die Keimerfolge nicht über Gebühr abnehmen.
Anders als das silbrige Laub signalisiert, ist die Art kein echter Trockenkünstler. Am schönsten findet sie (voll-)sonnige Standorte mit gleichmäßig frischer Wasserversorgung. Kurze Trockenphasen schaden aber auch nicht weiter.
'Alba' in einem neu angelegten Kiesbeet mit Zypressen-Wolfsmilch, Brandkraut und Perlkörbchen.
Sorten:
Alba: rein weiße Blüten, etwas höher als der Typ
Bloody Mary: rosa Blüte mit breitem, weißen Rand (Oculata-Gruppe)
Gardener´s World: samtig tief-rote, stark gefüllte Blüten, etwas niedriger als der Typ
Oculata: weiße Blüte mit variabel großem, kräftig rosafarbenem Zentrum