Limonium gmelinii // Steppenschleier-Strandflieder

Familie Plumbaginaceae, Bleiwurzgewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Limonium gmelinii
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Limonium gmelinii

Der Steppenschleier-Strandflieder hat ein weites Verbreitungsgebiet und stammt aus den Steppenregionen Ungarns und Süd-Ost-Europas, Kleinasiens, des südlichen Russlands bis Zentralasiens.

Kalte Winter und sehr warme, niederschlagsarme Sommer prägen das planare bis colline Verbreitungsgebiet.

Luftige, violette Blütenstände charakterisieren Limonium gmelinii.

Limonium gmelinii ist aber keine Steppenpflanze im eigentlichen Sinne. Man findet sie fast ausschließlich an grundfeuchten, periodisch auch nassen oder gar überstauten Binnensalzstellen.

Die Ufer von Salzseen, Austrittsstellen salzhaltigen Grundwassers oder salzhaltige Auwiesen periodisch über die Ufer tretender Flüsse sind typische Wuchsorte. Schwankende Wasserstände sind oft ein kennzeichnender Standortparameter. Durch den Salzgehalt tritt während der Sommermonate nicht selten Trockenstress auf.

Die Standorte sind (voll-)sonnig, basenreich und mäßig stickstoffreich bis stickstoffreich.

Vereinzelt tritt die Art in Österreich und vermutlich auch in Bayern entlang der von Streusalz beeinflussten Grünstreifen von Autobahnen auf.

Auf sonnig-trockenen Magerstandorten darf man an eine Kombination mit Achillea millefolium denken.

Beschreibung
Der Steppenschleier-Strandflieder ist eine horstige Staude. Er bildet eine wintergrüne Halbrosette aus grünen bis grau-grünen, nur leicht ledrig-derben Blättern aus. Ältere Blätter sind oft leuchtend rot verfärbt bevor sie absterben.

Von Mitte Juli bis Ende September erscheinen ausdauernd die bläulich-violetten Blüten. Sie stehen in reich verzweigten Blütenständen, die sich 40 bis 60 cm über den Boden erheben.

Die Samenstände sind bis weit in den Winter hinein strukturstabil und nicht ohne morbiden Charme.

Ähnlich ist der häufiger eingesetzte, deutlich breitblättrigere Limonium latifolium. Ebenfalls vergleichbar - auch hinsichtlich der Vorliebe für Bodensalz- ist der heimische Gewöhnliche Strandflieder.

Verwendungshinweise
Limonium gmelinii wird in der Gartenkultur eigentlich grundsätzlich in sonnig-heißen, trokenen Steppen- und Fels-Szenarien oder entsprechenden Kiesgärten eingesetzt. Er passt sich mit seinem Erscheinungsbild auch gut ein und im Vergleich zum häufiger eingesetzten Breitblättrigen Strandflieder fällt die Blüte oft farblich intensiver aus.

Interessant wäre aber auch die thematisch konsequente Kombination mit anderen salzverträglichen Wiesenstauden, ohne dass man dabei natürlich den Boden tatsächlich mit Salz kontaminiert. Am Naturstandort ist z.B. häufig die Salzwiesen-Schwertlilie vergesellschaftet. Dazu würde auch die seltene, leicht graulaubige Galatella cana passen.

 : In individuenreicheren Beständen entstehen gut wahrnehmbare Blütenwolken.

Kultur
Limonium gmelinii benötigt unbedingt sehr sonnige Lagen, um nicht zu kümmern und nicht rasch verdrängt zu werden.

Salzhaltige Substrate sind nicht erforderlich. Regelmäßiger Trockenstress erhöht die Konkurrenzkraft, was angesichts der (wechsel-)feuchten Naturstandorte auf den ersten Blick überrraschen mag. Aber "Salzpflanzen" sind einerseits in der Lage, in den Wurzeln sehr hohe Saugspannungen zu erzeugen, die auch schwer verfügbares Wasser aus dem Substrat zieht. Und andererseits verfügen sie über kräftiges Festigungsgewebe, dass den permanenten Welkepunkt lange hinauszögert.

An die Bodeneigenschaften werden ebenfalls keine sonderlichen Anforderungen gestellt. Basenreiche, sandige, schottrige, auch kräftig lehmige Böden mit oder ohne Humusanteilen werden gerne angenommen.

Die Vermehrung aus Saatgut ist zuverlässig möglich. Die Samen laufen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis sechs Wochen auf.

Schöner Einsatz im naturalistischen Alpinarium.

Sorten:
  • Dazzle Rocks: dichter, kompakter, in Blüte nur bis 40 cm hoher Wuchs, die blau-violetten Blütenstände sind gut wahrnehmbar
  • ssp. hungaricum: wie beschrieben, Unterart aus dem pannonischen Florengebiet (handelsüblich)
  • Bilder















    ssp. hungaricum