Naturstandort von Gladiolus callianthus: Die Abessinische Gladiole stammt aus den Gebirgsregionen des tropischen
Ost-Afrika von Äthiopien im Norden bis Mosambik im Süden. Sie tritt hier in Höhenlagen zwischen 1.200 und 2.400 m üNN auf.
Das Klima im Verbreitungsgebiet ist überwiegend durch wechselfeuchtes Savannenklima mit kürzeren oder auch längeren Regenzeiten im Sommerhalbjahr und trockenem Winterhalbjahr. In den Hochlagen des Verbreitungsgebietes können gelegentlich leichte Fröste auftreten.
Gladiolus murielae im Exotengarten zusammen mit Strelitzia reginae
Gladiolus murielae wächst überwiegend an Standorten mit Sickerwassereinfluss z.B. am Fuß von Berghängen, im Sprühwasserbereich von Wasserfällen, in sickerfrischen Felsspalten von Steilhängen, entlang von Bächen und auf Schotterbänken von Flussbetten.
Die Standorte sind halbschattig bis absonnig, die Substrate mäßig nahrhaft und mehr oder weniger neutral.
Beschreibung
Gladiolus murielae ist eine nicht frostharte, auf guten Gartenböden 60-90 cm hohe Zwiebelpflanze mit gladiolentypischen Laub. Es beginnt bald nach der Blüte zu welken und einzuziehen.
Die ungewöhnlichen, weißen Blüten mit violett-rotem Grund erscheinen im Hochsommer. In den Abenstunden duften die Blüten mandelartig.
Verwendungshinweise
Diese Wild-Gladiole ist eine vorrangig in Rabatten mit intensiver gärtnerischer Betreuung einsetzbare Art.
Interessant ist sie auch für exotisch-mediterrane Ansätze. Generell wirkt sie am überzeugendsten, wenn ihre Blüten über einer Begleitvegetation mittelhoher Gräser oder Halbsträucher stehen können und ihr Laub mit dem der Begleiter verschmilzt.
Sie ist die bessere Alternative zu den altbekannten Hybrid-Gladiolen. Im Handel ist vorrangig die Sorte 'Murielae'. Möglicherweise handelt es sich aber auch nicht um eine Auslese, sondern um eine Folge der Unsicherheit hinsichtlich der wissenschaftlich korrekten Artbezeichnung.
Im Einzelstand sind die Flächen vor und nach der Blütenphase wenig ansprechend.
Kultur
Der Pflegeaufwand ist im Grunde überschaubar, da man mit Ausnahme der Bergungs- und Pflanzarbeiten in Herbst bzw. Frühjahr nicht sonderlich viel für die Art tun kann. Die Zwiebeln müssen im Herbst geborgen und frostfrei und dunkel überwintert werden. Die Pflanzung erfolgt im darauffolgenden Frühjahr nach den Eisheiligen.
Die Art gedeiht auf allen normalen, durchlässigen aber frischen Gartenböden. Auf mäßig nährstoffreichen Böden ist die Standfestigkeit gut.
Bis zum Aufblühen im Juli sollten keine Trockenphasen auftreten. Nach der Blüte tritt die Art ihre Ruhephase an und überdauert hoch- und spätsommerlichen Trockenstress als Zwiebel.
(Voll-)sonnige Situationen sind in Mitteleuropa trotz der schattigeren Standorte am Naturstandort gut möglich. Hier kommt die gewünschte Wärmemenge zuverlässiger zustande. In geschützten, wärmebegünstigten Lagen blüht die Abessinische Gladiole aber auch im Halbschatten sicher und überzeugend.