Ornithogalum candicans (Galtonia candicans) // Sommerhyazinthe, Kaphyazinthe

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 40.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Ornithogalum candicans (Galtonia candicans)

Die Sommerhyazinthe stammt aus Bergregionen im Osten Süd-Afrikas in Höhenlagen zwischen etwa 1.200 und 2.200 m üNN. In diesen Höhen tritt in den Nachtstunden im Winter regelmäßig Frost auf.

In den Wintermonaten fallen nur geringe Niederschläge und die gut drainierenden Substrate trocknen ab. Der weit überwiegende Teil der Jahresniederschläge fällt während der Sommermonate.

Ornithogalum candicans wächst in Bergwiesen an flachen Hängen oder auch entlang von temporären Bergbächen in sonnigen Lagen auf schottrigen, sickerfrischen bis sickerfeuchten Substraten.

Die Böden sind eher nahrhaft und mehr oder weniger neutral.

Ornithogalum candicans ist ein seltener Gast in mitteleuropäischen Gärten.

Beschreibung
Die Sommerhyazinthe ist eine sommergrüne Zwiebelpflanze. Das Laub zieht erst im Herbst ein und treibt im Frühling ganz regulär wieder aus.

Die Neigung, Tochterzwiebeln auszubilden ist nicht sonderlich ausgeprägt. Die Vermehrungsstrategie setzt stärker auf Versamung.

Ab Juli bis Ende August treibt jede Zwiebel eine bis zu 100 cm hohe Blütenrispe mit großen, weißen, nickenden Glockenblüten. Kräftige Exemplare können auch nacheinander zwei oder drei Blütentriebe entwickeln und so über bis zu sechs Wochen blühen. Die Blüten duften angenehm. Am Naturstandort erheben sich die Blütenstände auch bis zu 150 cm über den Boden.

Verwendungshinweise
Galtonia candicans ist zur Blütezeit eine eindrucksvolle Erscheinung. Außerhalb der Blütezeit trägt sie dafür nichts zur Beetestruktur bei. Im Gegenteil, die Samenstände sind unansehnlich und das Laub wirkt rasch unordentlich. Es macht daher Sinn, einen Gruppenverbund zwischen andere, strukturstärkere Stauden zu bilden, als flächige Bestände der Sommerhyazinthe zu wählen.

Ein sehr guter Partner ist z.B. der Schwarze Germer, dessen schwarz-braunen Blütenstände einen formidablen Kontrast herstellen. Auch Acanthus spinosus erfüllt diese Aufgabe überzeugend.

Wo man Agapanthus campanulatus im Freiland überwintern kann, ist eine Kombination von reizvoller Exotik, die man am Besten durch Einbindung mittelhoher Gräser wie Pennisetum orientale etwas erdet.

Eine farbenfrohe, prächtige Kombination mit noch Mitte Oktober blühenden Geophyten der Kapregion wie Ornithogalum saundersiae und Nerine bowdenii.

Kultur/Pflege von Ornithogalum candicans

Die Sommerhyazinthe benötigt nährstoffreiche, sommerfrische und gleichzeitig gut drainierte Böden in voller Sonne. Staunässe wird generell schlecht vertragen, im Winter führt dies zum Ausfall der Pflanze.

In winterlich rauhen Lagen ist ein Frostschutz durch Laubabdeckung oder Ähnlichem und generell eine wärmebegünstigte Lage erforderlich. In Normallagen oder gar in wintermilden Regionen ist sie erstaunlich winterhart, wenn die Substrate überschüssiges Porenwasser gut ableiten.

Am Naturstandort liegen die Zwiebeln nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche. In Mitteleuropa setzt man sie aus Frostschutzgründen besser ca. 20 cm tief. Die Pflanzung erfolgt im Ruhezustand im Herbst oder im zeitigen Frühling.

In sommerlich niederschlagsarmen Regionen wird eine Überbrückung mit künstlicher Bewässerung regelmäßig erforderlich sein, da Trockenphasen zu Wachstumsschäden führen.

Wo offene Bodenstellen zur Verfügung stehen, versamt sich Ornithogalum candicans gerne eigenständig und bildet so mit der Zeit dichtere Bestände. Sämlinge können ab dem dritten Jahr eine erste, noch zierliche Blüte entwickeln.

Sommerhyazinthen in einer ambitionierten, vollsonnigen Pflanzfläche vor einem Ladengeschäft im Brandenburgischen.

Bilder