Eucomis pallidiflora // Blassblütige Schopflilie, Riesen-Ananaslilie

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Eucomis pallidiflora: Die Blassblütige Schopflilie stammt aus dem Osten Süd-Afrikas. Sie wächst hier in Höhenlagen zwischen etwa 900 und 2.000 m üNN.

In den Gebirgslagen fallen in den Wintermonaten die Temperaturen in den Nachtstunden unter Null Grad, in den höchsten Lagen fällt nachts Schnee. Tagsüber klettern die Temperaturen allerdings rasch wieder in Richtung der 20 Grad-Marke.

Während die Winter ausgesprochen trocken sind, sorgen in den Sommermonaten regelmäßige, sehr ergiebige Gewitterregen für ein subtropisch-feuchtes Klima. Die skelettreich-humosen, gut drainierenden Böden sind dann dauerhaft frisch bis sicker-feucht, kurzzeitig wohl auch staufeucht.

Eucomis pallidiflora kommt vorrangig in sommerfeuchtem Grünland und an im Winter oft austrocknenden Gewässerufern vor. In den Hochlagen findet sie sich in sickerfeuchten Bergwiesen und entlang sonniger, dauerhaft oder temporär wasserführender Bergbäche.



Eucomis pallidiflora in einem geschützten, mediterranen Atrium

Beschreibung

Eucomis pallidiflora ist ein sommergrüner, horstiger Geophyt. Aus einer bis zu 12 cm großen Zwiebel entspringt eine frisch-grüne Blattrosette, die bis zu 50 cm Höhe erreicht. Sie ist die wüchsigste unter den Eucomis-Arten, die Blätter der Unterart Eucomis  pallidiflora ssp. pole-evansii werden am Naturstandort unter optimalen Bedingen bis zu 100 cm lang und der Blütenstand erreicht bis zu 180 cm, gelegentlich auch bis zu 220 cm.

Sehr charakteristisch sind die vielblütigen Blütentrauben, die in Mitteleuropa etwa 60 bis 80 cm hoch werden, bei der Unterart Eucomis  pallidiflora pole-evensii auch über 120 cm. Die Blütezeit erstreckt sich von Anfang August bis Mitte September. Die Einzelblüten sind weiß. Ältere Blüten nehmen eine weißlich-grüne Färbung an. Die Blüten verströmen einen leichten Aasgeruch, der aber nicht so präsent ist, dass er einer Verwendung entgegenstünde.

Am Kopf der Traube befinden sich schopfartige, grüne Hochblätter. Diese sind aber weniger auffällig als bei Eucomis bicolor. Sie bleibt mit 30 bis 60 cm niedriger und blüht zwei bis drei Wochen früher.

Die Samenstände sind papierartig und noch einige Zeit lang zierend.

Verwendungshinweise

Eucomis pallidiflora ist von plakativer, vielleicht sogar aufdringlicher Exotik. In vielen Situationen wirkt sie eher bemüht.

Ansprechend kann sie z.B. als alleiniger Blütenaspekt in größeren Gruppen in einer naturhaften Matrix aus Gräsern und Farnen wirken.

Eine Verwendung kommt nur in intensiv gepflegten Anlagen in Frage.



"Blassblütige Schopflilie" ist eine ausgesprochen treffende Bezeichnung.
Kultur

Eucomis pallidiflora ist zwar etwas frosthart, eine Freilandüberwinterung sollte aber in Mitteleuropa nicht versucht werden. Neben zu tiefen Temperaturen führen v.a. die feuchten Winter früher oder später zum Totalverlust. Soll eine ganzjährige Freilandkultur versucht werden, kommen nur wärmebegünstigte, wintertrockene Sonderstandorte in Frage. Die Zwiebeln sollten dann etwas tiefer (15-20cm) gesteckt werden.

Insbesondere für die Riesenform Eucomis pallidiflora pole-evansii hat der Versuch der dauerhaften Freilandkultur allerdings den Vorteil, dass die Pflanzen dann standfester sind. Andernfalls können Windböen nicht nur die Blütenstände umwerfen, sondern gleich die gesamte Pflanze entwurzeln.

Die Zwiebeln müssen ansonsten nach dem Blatteinzug geborgen werden und können in sandgefüllten Behältern luftig, kühl und frostfrei überwintert werden. Das Substrat kann trocken fallen, sollte aber gelegentlich leicht angefeuchtet werden. Die Zwiebeln können im Frühling im Haus vorgetrieben werden, dürfen aber erst ab Mitte Mai ins Freiland verlegt werden.

Sie benötigt möglichst wärmebegünstigte, windgeschützte und sonnige bis halbschattige Standorte. Wo die regelmäßige Bewässerung gewährleistet ist, sind auch vollsonnige Standorte möglich. Während der Vegetationsperiode reagiert sie empfindlich auf Trockenstress. Auf humosen Substraten mit hohem Anteil porösen Skeletts wie Tongranulat, Lava oder Bims kann sie auch sehr gut feucht gehalten werden. Stauende Feuchtigkeit ist aber unbedingt zu vermeiden.

Auf nahrhaften, besser kalkarmen Substraten entwickelt sie sich üppig.

Die Vermehrung ist vegetativ über Brutzwiebeln möglich. Ausgereifte Blätter können auch quer in etwa 5 cm breite Stücke geschnitten und in feuchten Sand getopft werden. Es bilden sich dann mehrere Zwiebeln pro Blattschnitt aus. Die Vermehrung aus Samen ist ebenfalls möglich, allerdings dauert es unter optimalen Bedingungen mindestens fünf Jahre bis zur ersten Blüte.

Sorten:
  • ssp. pallidiflora: Stammform 60 bis 80 cm hoch
  • ssp. pole-evensii: Riesenform, bis 150 cm hoch

Bilder