Cyperus alternifolius // Zyperngras
Beschreibung
Naturstandort von Cyperus alternifolius
Das Zyperngras ist in weiten Teilen Afrikas und auf der Arabischen Halbinsel heimisch.
In den subtropischen Klimaten von Nord-, Mittel- und Südamerika, im westlichen Süd-Europa und Teilen des südlichen Asiens hat das Zyperngras neophytisch Fuß gefasst.
In den Tropen wie hier in Südafrika steht das Zyperngras oft unter lichten Baumbeständen.
Cyperus alternifolius bildet ähnlich wie das heimische Schilf oft ausgedehnte Dominanzbestände in nährstoffreichen, überstauten Sümpfe und an Gewässerufern in vollsonnigen, oft aber auch nur halbschattigen Lagen.
Sekundär stellt es sich aber auch halb-ruderal an vielen nahrhaften, grundfeuchten, nicht zwingend nassen Standorten z.B. am Grunde von Straßenböschungen ein.
Typische Gestaltungssituation am Teichufer auf Madeira.
Beschreibung
Cyperus alternifolius ist eine etwas frostharte, am Naturstandort immergrüne Staude und erreicht bis zu 3 m Wuchshöhe. In Mitteleuropa wird der das Zyperngras nur zwischen 1,5 und 2 m hoch.
Er treibt aus kräftigen, kurzen Rhizomen grüne Halme mit endständigen, strahlenförmigen Blatt- und Blütenständen. Die gelb-grünen Blüten sind unauffällig und nicht weiter zierend.
Dieses Exemplar steht in einem Baueimer und sorgt im Innenhof für exotischen Flair.
Verwendungshinweise
Zyperngras war ab dem 18. Jahrhundert ein wichtiges Element in den Orangerien und Wintergärten der Aristokratie. In den 70er/80er-Jahren wurde es überbordend in Büroetagen und Wohnräumen verwendet. Es hat sicherlich für Viele dadurch noch heute einen etwas muffigen Ausdruck, obwohl es schon länger kaum noch irgendwo zu sehen ist.
In den richtigen Kontexten ist Cyperus alternifolius aber eine exotische, strukturstarke Erscheinung, die tropisch-mediterranes Flair verbreitet. Sie kann gut in intensiv gärtnerisch betreuten Anlagen an Gewässerufern und Sumpfbeeten in versenkten Kübeln eingesetzt werden, die hell und kühl überwintert werden.
Eine Kombination mit anderen Sumpf-Exoten in naturhaften Anordnungen ist konsequent und überzeugend. Will man sich winterliche Mühen ersparen, kann man alternativ auch auf das Lange Zyperngras (Cyperus longus) zurückgreifen. Es ist ausreichend winterhart, die Exotik aber auch etwas zurückhaltender.
Am Naturstandort ist das Zyperngras häufig unduldsam, in Mitteleuropa ist die Konkurrenzkraft deutlich schwächer und die Art daher verträglicher. In kleineren Anlagen empfiehlt sich auch im Freiland die Verwendung in großen Eimern/Containern. Oder man greift alternativ gleich auf das Zwerg-Zyperngras zurück.
Zyperngras ist im Direktbezug zuverlässig erhältlich.
Werden Zyperngrasbestände nicht regelmäßig ausgelichtet, verbleiben die abgestorbenen Triebe lange erhalten.
Kultur
Das Zyperngras verträgt Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nur für kurze Zeit, die oberirdische Blattmasse nimmt rasch Schaden. Ist das Laub zurückgefroren, der Wurzelstock aber intakt geblieben, erfolgt der Neuaustrieb dann ab etwa Ende Mai.
Allerdings sind Exemplare, die auch nur kurzzeitig Frost ausgesetz waren, weniger vital und benötigen den halben Sommer, um sich davon zu erholen. Es kann sich trotzdem lohnen, eine Freilandüberwinterung zu versuchen. Das gelingt recht zuverlässig, wo die Rhizome unter Wasser nicht vom Frost erreicht werden oder wo man mit einer dicken Mulchabdeckung den Frost fernhalten kann.
Zyperngras bleibt bei kühler, aber frostfreier, heller Überwinterung immergrün, kann aber auch problemlos bei 15 bis 20 Grad in lichten Räumen durchkultiviert werden. An sehr hellen Standorten treibt es dann den ganzen Winter hindurch willig neue Triebe. Diese sind aber standschwach und werden im Frühling am ersten etwas windigeren Tag knicken. Ideal sind durchgängig etwa 10 Grad und soviel Licht wie nur möglich.
Ideale Wuchsleistungen erreicht Cyperus alternifolius unter wechselnassen Bedingungen, bei denen nach überstauten Phasen im leicht abtrocknenden Substrat wieder Luft in die Poren eindringen kann. Dauerhaft überstaute Standorte in Wasserbecken sind aber ebenfalls problemlos möglich, ebenso nur feuchte Substrate. Auf tiefgründigen, schweren Lehmböden kommen ausgepflanzte, etablierte Bestände sogar ohne Bewässerung über die Sommer. Selbst gelegentlicher Trockenstress bremst lediglich die Wuchsfeude etwas.
Die Vermehrung ist sehr einfach über Rhizomteile möglich. Außerdem bilden sich in Wasser rasch Wurzeln an der Blattbasis. Man wird auch immer mal wieder Zufallsämlinge finden. Samen keimen ansonsten willig bei gleichmäßiger Feuchte und Temmperaturen zwischen 20 und 25 Grad.
Das ist zwar sehr hübsch und stilvoll, dem Druck der Rhizome hält solch ein Tongefäß aber nicht lange stand.