Colocasia esculenta // Taro, Elefantenohr

Familie Araceae, Aronstabgewächse
Pflanzen pro qm 2.00
Wikipedia Colocasia esculenta
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Colocasia esculenta

Taro ist ursprünglich im tropischen und subtropischen Südostasien heimisch. Als wichtiges, schon prähistorisch genutztes Grundnahrungsmittel ist Colocasia esculenta aber auf allen Kontinenten in den subtropischen und tropischen Klimazonen eingebürgert. Auch in Europa gibt es neophytische Vorkommen n Portugal, Spanien, in Italien und entlang der Adriaküste des ehemaligen Jugoslawiens.

Die Kulturgeschichte des Taro ist lang und selbst im natürlichen Verbreitungsgebiet kann man nicht mehr sicher sagen, ob es sich bei Wildbeständen um urwüchsige Standorte mit echten Wildformen handelt oder nicht doch um verwilderte Kulturbestände.


Verwilderter "Naturstandort" im West-Kap Südafrikas.

Ursprüngliche Naturstandorte dürften humos-narhafte, immergrüne Feuchtwälder, Sümpfe und Uferzonen von fließenden und stehenden Gewässern sein. In der Nähe von Siedlungen und in Agrarlandschaften findet man den Taro auch an feuchten bis nassen Ruderalstellen, in Straßengräben oder am Rande von Reisfeldern und in feuchten Ackerbrachen.

Die Standorte sind sonnig bis licht schattig. Dauerhaft sehr hohe Luftfeuchtigkeit, sehr gute Wasser- und Nährstoffversorgung kennzeichnen die Habitate.


Ein gigantisches Exemplar von Colocasia esculenta unter Palmen am Gardasee

Beschreibung
Taro ist eine nicht frostharte, in den Tropen/Subtropen immergrüne Staude. Sie bildet über knollige Rhizome mit der Zeit flächige Bestände von 100 bis 200 cm Höhe. In Mitteleuropa sind 60 bis 130 cm realistisch.

Die herzförmigen Blätter können Längen von 60 bis 100 cm erreichen. Es gibt verschiedene Formen mit auffälligen Blattzeichnungen.

Die typische Aronstabblüte mit Spatha und unauffälligem Blütenkolben wird in Mitteleuropa selten, meistens nur im Gewächshaus entwickelt. Sie ist unter dem üppigen Blattwerk kaum wahrzunehmen und spielt für die Gartenverwendung keine Rolle.

Colocasia esculenta ist im Erscheinungsbild aufgrund von kulturbedingten Ausleseprozessen und Rückkreuzungen mit Wildformen  sehr variabel. Auch die Wuchskraft fällt in Abhängigkeit insbesondere des stark variierenden Chromosomensatzes unterschiedlich aus. 


Die dunkellaubigen Sorten wie 'Blacl Magic' bleiben deutlich zierlicher.

Die stärkehaltigen Knollen werden vielfältig und ähnlich wie Kartoffeln oder Topinambur zu Lebensmitteln verarbeitet. Aufgrund des Gehaltes an Calciumoxalat muss man bei der Zubereitung umsichtig vorgehen. Die Knollen spielen auch in der traditionellen Heilkunde eine große Rolle.

Verwendungshinweise
Colocasia esculenta ist mit den riesigen Blättern Inbegriff einer tropischen Erscheinung. Ein vitales Taro-Exemplar verbreitet sehr effektiv exotische Atmosphäre und ist dabei nicht so plakativ-aufdringlich, wie man befürchten könnte. Zumindest gilt dies für die rein grünlaubigen Formen.

Taro eignet sich gleichermaßen für fernöstliches Ambiente - hinterpflanzt z.B. mit Schwarzrohr-Bambus oder mit vorgesetztem Veitch´s Bambus und großen Farnen wie Osmunda claytoniana - wie für schattigere Partien in mediterranen Anlagen. 

Aufgrund der leicht zu überwinternden Rhizomknollen ist man bei der Verwendung keineswegs auf die Kübelkultur beschränkt. Im Gegenteil, ausgepflanzte, gut wasserversorgte Exemplare sind vitaler.

Es ist deshalb bei entsprechendem Engagement durchaus eine Überlegung wert, einen feuchten, halbschattigen Gehölzrand mit exotisch anmutenden Großstauden wie Rodgersia pinnata, Astilboides tabularis oder Diphylleia cymosa mit Taro einen ungewöhnlichen Touch zu verleihen. Mit Beimischungen von Zantedeschia aethiopica begäbe man sich in den Bereich des Spektakulären, was ja nicht immer der richtige Schritt ist. Für die Winterstruktur empfehlen sich in jedem Falle einige Carex pendula sowie eine im Sommer kaum wahrnehmbare, flächige Unterpflanzung mit Carex sylvatica.


Dieser Bestand steht in Potsdam und muss sich nicht verstecken.

Kultur/Pflege von Colocasia esculenta

Außerhalb beheizbarer Wintergärten und Tropenhäuser macht es eigentlich keinen rechten Sinn, Colocasia esculenta im Freiland überwintern zu wollen.

Es ist viel unkomplizierter das Laub im Herbst einziehen zu lassen und die sich verdickenden Rhizomknollen nach dem ersten leichten Nachtfrost zu bergen. Man wickelt sie am Besten in ein feuchtes Tuch oder Papier ein und lagert sie frostfrei, aber kühl zwischen 5 und etwa 10 Grad ein. Das Tuch muss feucht (nicht nass) gehalten werden.  

Gegen Ende März kann man im Haus bei niedriger Zimmertemperatur mit der Vorkultur an einem möglichst hellen Standort beginnen und nach den letzen zu erwartenden Frösten ins Freiland verbringen.

Taro entwickelt sich sehr rasch und macht an luftfeucht-warmen, dauerhaft bodenfeuchten Standorten innerhalb weniger Wochen bereits einen gewinnbringenden Eindruck.

Eine Freilandüberwinterung ist aber - ähnlich wie bem Mammutblatt mit einer etwa 50 cm dicken Laubschicht im Tiefland Mitteleuropas möglich.


Dauerhaft überstaute Bedingungen sind suboptimal für des Taros Wohlbefinden.

Trockenstress ist zwingend zu vermeiden, er führt sehr rasch zum totalen Blattverlust. Allerdings treibt die Knolle zügig wieder aus, wenn es sich nur um einen kurzfristigen Unfall gehandelt hat. Auf dauerhaft überstauten Standorten ist die Vitalität deutlich gebrochen.

Gut geeignet sind Lehmböden mit sehr hohen Anteilen von Komposterde. Der Stickstoffbedarf ist hoch und Pflanzstandorte sollten jährlich vor dem Auspflanzen mit reichlich Kompost nachgedüngt werden. Auch während der nachfolgenden Wachstumsphasen sind einige Nachdüngungen mit handelsüblichem Flüssigdünger hilfreich.

Die einzelnen Blätter sind mäßig dauerhaft. Sie werden unansehnlich im Vergehen und sollten entfernt werden.

Sorten:

  • Black Magic: im Sommer einfarbig rötlich-braun, 40-90 cm hoch
  • Black Marble: dunkel olivv-grün mit tief rot-braunen Sprenkeln und Flecken, etwas schwachwüchsiger, neigt zum Rückfall in die Wildform
  • Jack's Giant: einfarbig grün, sehr wüchsig, 120 bis 160 cm hoch
  • Milky Way: grüne, unregelmäßig creme-weiß gesprenkelt und gefleckt, 40-50 cm hoch
  • Bilder



























    'Black Magic'



    'Jack's Giant'