Naturstandort von Acer truncatum: Der Stutzblatt-Ahorn stammt aus dem Osten Chinas sowie aus ganz Japan bis Sachalin im Norden.
Acer truncatum wächst in sommergrünen Edellaubwäldern der submontanen bis niedrigen Montanstufe. Er bildet hier meist die zweite Baumschicht.
Die Standorte fußen auf frischen bis sickerfeuchten, tiefgründig-lehmigen Waldböden mit guter Stickstoffversorgung.
Die Bodenreaktion ist schwach sauer bis alkalisch.
Ace truncatum bietet eine dezente Variation des von Ahornen gewohnten Laubbildes.
Beschreibung: Acer truncatum ist ein sommergrüner, mittelgroßer Baum. Er wächst meist einstämmig und erreicht Höhen von 10 bis 12 m.
Die Blätter sind frisch-grün und leicht glänzend. Sie sind meist fünflappig, selten sechs- oder siebenlappig. Die beiden basalen Lappen sind deutlich kleiner als die Zentrallappen. Die Blätter ähneln denen des
Amerikanischen Amberbaums.
Im Austrieb ist das Laub rötlich überlaufen und verfärbt sich im Herbst über Gold-Gelb zu leuchtend Orange- und Purpur-Rot.
Die gelblich-grünen, kleinen Blüten stehen in halb-aufrechten Trugdolden. Sie erscheinen im Mai kurz nach dem Blattaustrieb und sind unauffällig. Die zweiflügeligen Früchte sind frisch-grün und ebenfalls nicht weiter bemerkenswert.
Verwendungshinweise: Acer truncatum wird selten verwendet, kann in Baumschulen aber zuverlässig bezogen werden.
Sein Daseinsgrund ist in erster Linie die sehr attraktive und zuverlässige Herbstfärbung. Im Rest des Jahres ist die Erscheinung zurückhaltend. Bei genauerer Betrachtung wird ein aufmerksames Publikum feststellen, dass die Blätter ein anregendes, von den meisten Ahornarten etwas abweichendes Laubbild erzeugen.
Sinnvolle Einsatzzwecke finden sich z.B. in Parkanlagen als kleiner Solitär, in raumgliedernden Gehölzgruppen oder zur diversifizierung von Gehölzrändern.
Seine überschaubare Größenentwicklung macht auch den Einsatz in Innenhöfen oder auf kleineren Stadtplätzen sowie als Straßenbaum im Siedlungsgrün möglich.
Üblicherweise wird für diese Einsatzzwecke auf
Acer rubrum zurückgegriffen. Dieser wird etwas größer und die rötliche Blüte vor dem Laubaustrieb hat einen gewissen Ziereffekt.
Kultur: Der Chinesische Spitz-Ahorn ist vollkommen winterhart und kann in Mitteleuropa überall bedenkenlos eingesetzt werden.
Er entwickelt sich unter optimalen Standortbedingungen - tiefgründige, gut wasser- und nährstoffversorgte Lehmböden mit mehr oder weniger neutraler Bodenreaktion in sonnigen Lagen - natürlich am Besten.
Es werden aber auch stressbetontere Standorte gut toleriert. Er ist hitzeverträglich und etablierte Exemplare ertragen auch sommerliche Trockenphasen auf leichteren Böden.
Acer truncatum wird überwiegend als Hochstamm produziert und verwendet. Bei Hochstämmen erfolgt der Erziehungsschnitt auf Basis eines durchgehenden Mittelstammes, von dem fünf bis sieben seitliche, sanft aufwärtsstrebende Gerüsttriebe abgehen. Mittelstamm und Gerüsttriebe werden nicht eingekürzt. Nach dem obersten Gerüsttrieb gehen vom Stamm nur noch schwache, mehr oder weniger waagerechte Seitenäste ab. Alle steil aufrechten oder stark nach innen wachsende Triebe werden in den Folgejahren möglichst gleich im ersten Sommer von Stamm und Gerüst entfernt.
Jungbäume werden im Wachstum durch einen Schnitt vor dem Austrieb zum Wachstum angeregt. Bei älteren Bäumen erfolgt der Schnitt idealerweise im Sommer, da dies den Wuchs bremst aber die Wunden rascher überwalmt werden.