Naturstandort von Acer pictum (Shantung-Ahorn):
Acer pictum hat ein ausgesprochen weites Verbreitungsgebiet in den gemäßigten Breiten des östlichen Asiens. Die Art kommt hier nach derzeitigem Erkenntnisstand in einer Reihe von Unterarten vor, eine davon ist Acer pictum ssp. mono, die in Mitteleuropa auch unter dem Namen "Acer mono" im Handel ist.
Der Shantung-Ahorn besiedelt weite Teile Chinas, des russischen Fernen Ostens und Japans. Er kommt hier in den Tallagen vor und steigt im Süden des Verbreitungsgebietes bis über 3.000 m üNN in Bergwäldern auf.
Er bildet in sommergrünen Laubwäldern die zweite Baumschicht, steht also meist im Unterstand höherwüchsiger Baumarten. Die Standorte sind dadurch selten der prallen Sone ausgesetzt, sondern licht halbschattig bis licht schattig. Im Unterstand sind die Bäume den klimatischen Unbilden etwas weniger stark ausgesetzt.
Die Substrate sind in der Regel gut drainierende, skelett- und humusreiche Waldböden oder humose Lehmböden. Die Stickstoffversorgung ist günstig. Gegenüber der Bodenreaktion ist der Shantung-Ahorn tolerant, tendiert aber her zu etwas saureren Bedingungen.
Trockenstress tritt nur in Ausnahmefällen auf, dauerhaft frische bis sickerfeuchte Situationen sind der Normalfall. Stauende Feuchtigkeit wird gemieden.
Beschreibung
Acer pictum ist ein mittelgroßer, laubwerfender Baum. Er erreicht am Naturstandort Wuchshöhen von 15-20 m. In Mitteleuropa bleibt die trägwüchsige Art mit 10-15 m niedriger. Er entwickelt im Alter eine lockere, etwas breiter ausladende und malerische Krone (6-10 m breit).
Die gelblich-grünen Blüten im April/Mai sind von dezenter Zierwirkung.
Das ahorntypische, Laub ist 5-7 lappig und eher flach eingeschnitten. Die Lappen bilden oft auffällig symetrische Dreiecke. Das Laub verfärbt sich im Herbst in tiefen, ansprechenden Gelbtönen.
Verwendungshinweise
Acer pictum gehört in Mitteleuropa nicht zum Standardrepertoire, ist mit etwas Engagement aber zu beziehen. Es werden sogar einige Auslesen gehandelt.
In Ost-Asien wird die Art schon sehr lange kultiviert und spielt eine nicht unbedeutende Rolle in der Gartengestaltung. Der trägwüchsige Baum wird sowohl als Bonsaiform gezogen als auch in größeren Gefäßen als Solitär gehalten. Hierzu wird die Krone geschnitten und oft auch das Wurzelwerk zurückgeschnitten.
Der Shantung-Ahorn hat durchaus ein eigenständiges Erscheinungsbild, für das man allerdings ein etwas geschultes Auge benötigt. Für Feinschmecker ist er deshalb eine gute Wahl v.a. in asiatisch-exotisch angehauchten Anlagen. V.a. wo der Platz etwas eingeschränkt ist, die üblichen Fächer-Ahorne aber nicht erwünscht oder doch zu klein bleiben lohnt sich die Mühe des Bezugs.
Daneben kommt er auch für kleinere Stadtplätze oder größere Innehöfe in gepflegten Anlagen in Frage.
Allerdings werden große Pflanzqualitäten oder gar Hochstämme selten angeboten.
Kultur
Acer pictum ist relativ tolerant, was die Bandbreite der Kultur angeht. Gut etablierte Exemlare können sogar mit gelegentlichem Trockenstress umgehen. Das bedeutet aber, dass in den ersten Jahren nach der Pflanzung regelmäßige Bewässerung gewährleistet sein muss.
Hitzestandorte und Bodenverdichtung des flach-weitstreichenden Wurzeltellers wirken sich negativ auf die Vitalität aus und sollten vermieden werden.
Die Art ist etwas windwurfgefährdet.
In Mitteleuropa ist der Baum überall ausreichend winterhart.
Sorten:
- Naguri Nishiki: grau-weiß gesprenkeltes Laub bis hin zu grau-weißer Grundfärbung mit dunkel-grünen Sprenkeln (kaum im Handel)
- Usugumo: dunkel-grün mit grau-weißen Sprenkeln und auffällig eingefallenen Blattspreiten zwischen den Haupt-Blattader.
Die Krone entfaltet eine dezent exotische Atmosphäre.