Solidago virgaurea // Gewöhnliche Goldrute
Beschreibung
Naturstandort von Solidago virgaurea
Die Gewöhnliche Goldrute kommt in zwei Unterarten in ganz Europa und dem gemäßigten Asien in allen Höhenstufen vor. Die Unterart "Solidago virgaurea ssp. virgaurea" hat in Deutschland große Verbreitungslücken bzw. clusterartige Vorkommensschwerpunkte in Ost-Deutschland, dem Harz sowie von der Eifel bis in die Oberrheinische Tiefebene.
Solidago virgaurea ssp. virgaurea besiedelt mäßig trockenes bis frisches, eher stickstoffarmes Offenland, Gebüsche und lichte Wälder auf vorwiegend sandigen oder durchlässig lehmigen Böden. Sie ist stetig in Blut-Storchschnabel-Säumen, Waldlichtungsfluren und stickstoffarmen, bodensauren Borstgras-Rasen. Daneben tritt sie auch in trockenen bis frischen Magerrasen sowie in lichten Eichen- und Kiefern-Wäldern auf.
Solidago virgaurea ssp. virgaurea in einem Kontinentalen Steppenrasen. Die rundlichen Samenstände gehören zur Skabiosen-Flockenblume
Die Unterart "Solidago virgaurea ssp. minuta" kommt nur im Hochgebirge auf bodensauren, frischen und stickstoffarmen Standorten in alpinen Alpenrosen-Gesellschaften und Borstgras-Rasen vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (-) Kontinentalität (-) Feuchte (5) Reaktion (-) Stickstoff (4)
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (3) Kontinentalität (-) Feuchte (5) Reaktion (2) Stickstoff (3)

Solidago virgaurea ssp. virgaurea in einem Gebirgs-Nadelwald
Beschreibung
Die Gewöhnliche Goldrute ist eine sommergrüne, horstige Staude mit straff aufrechtem Wuchs. Sie erreicht Wuchshöhen von 40 bis 60 cm, auf guten Standorten in Kultur auch bis 100 cm.

Samenstand noch mit Pappusfrüchten (Solidago virgaurea ssp. virgaurea).
Die gelben Blüten stehen in einer schlanken Traube und erscheinen ab Mitte Juli bis Anfang Oktober. Die nachfolgenden Samenstände mit den weißen Pappus-Früchten sind von ansprechender Gestalt. Bis Ende Oktober verflüchtigen sich die Pappus-Früchte aber und zurück bleibt ein unscheinbarer Stengel.
Bei Hautkontakt können phototoxische Reaktionen auftreten.
Verwendungshinweise
Solidago virgaurea kann auf v.a. ärmeren Sandböden oder durchlässigen Lehmböden ergänzend in naturnahen, einschürigen Magerrasen, von Gräsern dominierten Säumen vor Gehölzen und unter lichten Trockenwäldern eingesetzt werden.
Die Unterart "Solidago virgaurea ssp. minuta" kann in bodensauren, frischen Bereichen naturnaher Alpinarien in Verbindung mit Bergheiden und Alpenrosen-Gesellschaften verwendet werden.
Beide Formen sorgen für ein authentisch naturhaftes Erscheinungsbild.

Solidago virgaurea ssp. minuta wächst stark gedrungen.
Kultur/Pflege von Solidago virgaurea
Die Gewöhnliche Goldrute behauptet sich auf nicht zu guten Gartenböden recht gut und benötigt hier kaum gärtnerische Unterstützung.
Die zwergwüchsigen Unterarten sind nur auf möglichst sauren, stickstoffarmen Substraten in Verbindung mit dichtrasigen, niedrigen Gräsern zur Vermeidung offener Bodenstellen mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren.
Sommerliche Trockenphasen stärken vor allem beim Typ die Konkurrenzfähigkeit. An geeigneten Standorten samt sie sich willig aus, wird aber nicht lästig.
Weniger oder gar nicht stressbetonte Standorte führen zu sehr kräftigem, aber nicht unnatürlich mastigem Wuchs. Da die Art einen gewissen Schattendruck toleriert, lassen sich etablierte Exemplare von wüchsigen Konkurrenten nicht so leicht verdrängen.
Saatgut keimt bei Temperaturen um 20 Grad und gleichmäßiger Feuchte meist innerhalb von zwei Wochen.
Die Blütenstände der Gewöhnlichen Goldruten sind bei Insekten sehr beliebt und helfen auch Gehäuseschnecken, der Mittagshitze zu entfliehen.
Sorten:
Praecox: bereits ab Anfang Juli blühende Auslese
ssp. minuta: bis 20 cm hoch, größere Einzelblüten als der Typ, für (sehr) saure Substrate im Alpinarium, Pflanzbedarf: 25 Stk/m²
var. minutissima: 5-10 cm hoch, wird mittlerweile einer eigenen Art Solidago minutissima zugeordnet, Pflanzbedarf: 40 Stk/m²

Solidago virgaurea var. minutissima ist wohl eigentlich eine eigenständige Art und zeigt hier ihren typischen, kaum 10 cm hohen Wuchs im Samenschmuck.