Silene flos-jovis // Jupiter-Leimkraut, Jupiter Lichtnelke
Beschreibung
Naturstandort von Silene flos-jovis
Das Jupiter-Leimkraut kommt in einem recht kleinen Gebiet der französischen, schweizer und italienischen Alpen in der hochmontanen bis sub-alpinen Stufe vor.
Die vereinzelten Vorkommen in Deutschland reichen vom Bodensee über das Alpenvorland und die östlichen Mittelgebirge bis in das sächsische Vorland des Erzgebirge. Sie sind neophytischen Ursprungs.
Silene flos-jovis wächst vorwiegend in eher basenarmen und feinerdereichen Schuttfluren und rasigen Almmatten in (voll-)sonnigen Lagen. Die Substrate sind alkalisch bis sauer und arm bis mäßig nahrhaft.
Die Wasserversorgung ist mäßig trocken bis frisch, gelegentlich wohl sogar sickerfeucht. V.a. im Sommer können auf den durchlässigen Substraten öfter mal kürzere Trockenphasen auftreten.
Die Art neigt zur Bildung individuenreicher Bestände, die im Frühsommer nicht selten den Hauptblühaspekt bilden.
Silene flos-jovis erhebt sich auf nahrhafteren Standorten zur Blüte gut kniehoch.
Beschreibung
Das Jupiter-Leimkraut ist eine sommergrüne, horstige Staude von bis zu 60 m Höhe. Das Laub ist silbrig-grün, die von Mai bis Mitte Juli erscheinenden Blüten rein rosa. Gelegentlich treten auch weiß blühende Varietäten auf.
Im Handel ist die Art oft noch unter der alten Bezeichnung "Lychnis flos-jovis" zu beziehen, wobei sie praktisch nur als Saatgut erhältlich ist.
Recht ähnlich ist die wesentlich häufiger eingesetzte Kronen-Lichtnelke (Silene coronaria), deren Blütenfarbe aber tiefer Rosa und leuchtkräftiger ist. Die Kulturansprüche unterscheiden sich nicht entscheidend.
Verwendungshinweise
Silene flos-jovis wird vereinzelt in Zierrabatten eingesetzt, kommt aber wesentlich besser im sonnigen Alpinarium und frischen Magerrasen in Verbindung mit Felsen zur Geltung.
Am Naturstandort sieht man sie mitunter farbenfrohe Blüten-Gemeinschaften in montanen Magerrasen mit Kleinem Klappertopf (Rhinanthus minor), Rundblättriger Glockenblume (Campanula rotundifolia), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) und Gelbem Fingerhut (Digitalis lutea) bilden.
Das silbrige Laub setzt schöne, nicht zu aufdringliche Akzente und Kontraste in dieser Gemeinschaft.
Eine Steppenpflanze ist sie zwar nicht, wirkt hier aber optisch trotzdem stimmig. Steppen- und Kiesbeetpflanzungen sind standörtlich meist weniger extrem als die Naturstandorte, so dass das Jupiter-Leimkraut meistens ganz gut funktioniert.
Auf ärmeren, wohlmöglich etwas von Trockenstress geplagten Standorten bliebt sie niedriger, ohne dabei kümmerlich zu wirken.
Kultur
Die lichtliebende Art wird auch auf mäßig trockenen oder sommertrockenen Böden recht bald von wuchskräftigeren Wildstauden bedrängt und ist ohne regelmäßige gärtnerische Betreuung nicht dauerhaft zu kultivieren.
Hinsichtlich der Standortbedingungen ist sie grundsätzlich in einer breiten Amplitude recht tolerant. Nur Verschattung sollte dringend vermieden werden.
Die Etablierung aus Saatgut erfolgt zuverlässig.
Sorten:
Peggy: bis 25 cm hohe, kompakte Form mit kürzeren Blütenstielen und kräftig lachs-roten, unterseits weißlichen Blüten