Naturstandort von Silene compacta
Das Dichte Leimkraut kommt vom Balkan und dem südlichen Osteuropa über Kleinasien bis Vorderasien vor. Es wächst in (voll-)sonnigen, wärmebegünstigten, submontanen bis montanen Schuttfuren und Volltrockenrasen.
Die Substrate sind mehr oder weniger basenreiche, humus- und stickstoffarme Fels- und Schotterböden.
Die Standorte sind im Sommer teilweise so trocken, dass sich nur wenige ausdauernde Stauden und Gräser in einer schütteren Vegetationsdecke halten können. Offene Bodenstellen, die von Einjährigen erobert werden können, sind entsprechend bildprägend.
Silene compacta zusammen mit Helichrysum thianschanicum und Psephellus dealbatus
Beschreibung
Silene compacta ist eine je nach Saatzeitpunkt ein bis zweijährige Pflanze. Sie erreicht Wuchshöhen von 40 bis 70 cm.
Das gegenständige, am Stengel sitzende Laub ist bläulich-grün. Von Mitte Juni bis in den September hinein erscheinen dicht-halb-kugelige, rosa-violette bis intensiv rosa Blütenstände. Sie werden insbesondere von Schmetterlingen bestäubt.
Im Handel wird die Art teilweise noch unter "Silene orientalis" geführt. Ähnlich ist das ebenfalls einjährige Echte Nelkenleimkraut
(Atocion armeria). Sie bleibt aber deutlich zierlicher. Auch Silene compacta wird teilweise der Gattung Atocion zugeordnet und dann entsprechend als "Atocion compactum" benannt.
Verwendungshinweise
Silene compacta ist eine selten eingesetzte Art, die sinnvollerweise nur als Saatgut erhältlich ist.
Sie entwickelt einen reichen, dennoch natürlich wirkenden Blütenflor und kann als Füllpflanze gut in Felssteppenanlagen und sonnig-warmen Alpinarien zur Intensivierung des Blütenflors in den ersten beiden Jahren nach der Herstellung der Anlage verwendet werden. Eine ausdauernde Alternative mit vergleichbarem Erscheinungsbild und Standortansprüchen wäre
Centranthus angustifolius.
In natürlichen Steppenrasen blüht das Dichte Leimkraut z.B. gemeinsam mit
Hypericum olympicum,
Scabiosa ochroleuca und Federgräsern wie
Stipa pennata.
Eindrucksvoller Massenbestand
Kultur
Die Art samt sich auf vegetationsarmen, sonnig-warmen Schotter-, Kies- und Sandböden willig aus. Die Etablierung erfolgt generell am Besten über die Direktsaat an Ort und Stelle. Die Sämlinge lassen sich nicht gerne verpflanzen. Die Keimung erfolgt bei feucht-warmer Witterung entweder bereits im Spätsommer oder mit den ersten warmen Tagen im Frühling, an denen die Temperaturen sich in Richtung der 20-Grad-Marke bewegen.
Da die offenen Flächen in Mitteleuropa selbst auf trockenen Standorten unvermeidlich zuwachsen, ist das Dichte Leimkraut nur mit gärtnerischem Augenmerk dauerhaft zu kultivieren. Kernaufgabe ist es, für ausreichend offene, besonnte Bodenstellen zu sorgen.
Viel offener Boden kommt den Bedürfnissen der einjährigen Trockenkünstlern entgegen.