Heliosperma alpestre (Silene alpestris) // Alpen-Leimkraut, Großer Strahlensame

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 12.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Heliosperma alpestre (Silene alpestris)

Das Alpen-Leimkraut kommt in den südlichen und süd-östlichen Alpen von Italien und Österreich bis Slowenien und in den Westen Kroatiens vor. Es tritt in Höhenlagen zwischen 1.000 und gut 2.000 m auf. In der Schweiz gibt es einzelne neophytische Populationen im Jura und in den Voralpen.

Heliosperma alpestre besiedelt in den Hochlagen auch sonnige, in tieferen Lagen lieber halbschattige bis absonnige und generell kühlere Standorte.

Sie besiedelt dauerhaft frische bis sickerfeuchte Kalk-Schotter- und Kalk-Felsfluren. Die Substrate sind humusarme Initialböden und mäßig nahrhaft. Besonders häufig werden hierbei enge Felsspalten besiedelt.



Heliosperma alpestre am Austritt einer von Braunmoosen dominierten Hangquelle in den Österreichischen Alpen.

Beschreibung
Das Alpen-Leimkraut ist eine mehr oder weniger wintergrüne Staude, die dichte und breite Horste von 15 bis 20 cm Höhe bildet.

Von Mitte Mai bis Mitte Juli erscheinen ausdauernd schneeweiße Blüten. Charakteristisch ist der zackige Rand der Blütenblätter, der die Gattung Heliosperma recht zuverlässig von der Gattung Silene unterscheidet.

Sehr ähnlich ist die etwas niedrigere, bis in die Bayerischen Alpen vorkommende Heliosperma pusillum. Heliosperma alpestre wird tendenziell seltener gehandelt und ist oft sogar nur als Saatgut erhältlich.

Verwendungshinweise
Heliosperma alpestre ist eine zurückhaltende Staude, die v.a. aufgrund der ungewöhnlichen Form der Blütenkrone Aufmerksamkeit erzeugt.

Sie wird selten verwendet und kommt am Besten im Vordergrund frischer, sonniger Alpinarien zwischen größeren Felsen zur Geltung. Man kann sie sich aber auch gut am Rande von Wegen aus groben Felsplatten vorstellen.

Im Versandhandel ist der Bezug von Topfballen und auch von Saatgut möglich.



Der Blütenflor ist meist nicht so überreich, wie man es von vielen alpinen Polsterstauden gewohnt ist.

Kultur
In den Tieflagen ist die zarte Art nur mit erhöhtem Pflegeaufwand vor der raschen Verdrängung durch Wildkräuter zu bewahren.

Trockenstress und Warmlagen sind der Vitalität abträglich. Außerhalb montaner Lagen und kleinklimatisch kühler Standorte sollten bevorzugt Situationen gewählt werden, die zur Mittagszeit verschattet sind.

Dauerhaft frische Standorte sind ausreichend. Staufeuchte Situationen sind zu vermeiden, während Sickerströme sauerstoffreichen Wassers positiv angenommen werden.

Die Vermehrung aus Saatgut ist zuverlässig möglich. Die Keimung erfolgt ganzjährig meist innerhalb eines Monats bei etwa 20 Grad. Die Weiterkultur wird dann kühler vorgenommen.

Sorten:
  • Starry Dreams: bildet kompakte Polster von 10-15 cm Höhe und gut doppelter Breite.
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