Familie | Rhamnaceae, Kreuzdorngewächse | |
Pflanzen pro qm | 1.00 | |
Wikipedia | Rhamnus cathartica | |
Verbreitungskarte | Verbreitungskarte |
In Deutschland ist Rhamnus cathartica nahezu flächendeckend verbreitet, entlang der Nordseeküste dünnen die Vorkommen allerdings merklich aus und sind sogar rückläufig. In der Schweiz ist er v.a. im Jura, dem (nördlichen) Mittelland und im Wallis recht verbreitet, ansonsten meist nur spärlich.
Ein Purgier-Kreuzdorn im Solitär-Habitus auf einem vollsonnigen, trocken-mageren Standort im Süden der Uckermark.
Rhamnus cathartica ist eine Kennart der wärmeliebenden Berberitzen-Gebüsche und kommt zudem stetig in trocken-warmen Flaum-Eichen-Wäldern vor.
In der Hartholzaue besiedelt er die höher gelegenen, nur sehr selten überschwemmten Kiesbänke.
Der Purgier-Kreuzdorn bevorzugt basenreiche, stickstoffärmere, gut durchlässige Standorte in meist sonnig-warmen Expositionen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (5) Kontinentalität (5) Feuchte (4) Reaktion (8) Stickstoff (4)
Beschreibung
Der Purgier-Kreuzdorn ist ein sommergrüner, mittelwüchsiger Großstrauch von bis zu 8 m Wuchshöhe. Durch Wurzelausläufer bilden er mit der Zeit oft breite Gebüsche. Der Wuchs ist im Schatten unregelmäßig und sparrig, in der Sonne kompakt und dicht.
Die gelblich-grünen Blüten sind unscheinbar und erscheinen im Mai/Juni. Sie verströmen einen leicht unangenehmen Duft. Die Früchte sind ohne nennenswerten Zierwert und färben sich mit dem Reifeprozess von Grün zu Schwarz.
Die rohen Früchte sind leicht giftig, werden aber abgekocht auch zur Herstellung von Limonaden verwendet.
Verwendungshinweise
Rhamnus cathartica ist ein unspektakulärer, ausgesprochen anspruchsloser Strauch, der gelegentlich für pflegeextensives Abstandsgrün in öffentlichen Grünanlagen oder als Landschaftsgehölz in Heckenpflanzungen verwendet wird.
In natürlichen, trocken-warmen Gebüschen ist er insbesondere mit Rosa glauca, Rosa villosa, Crataegus monogyna, Prunus mahaleb und Viburnum lantana vergesellschaftet.
Als Zierstrauch ist die Art auf geradezu provozierende Weise uneitel und kann jahrelang an einem Ort stehen, ohne bemerkt zu werden. Für Gartengestaltende ist diese Bescheidenheit nur bedingt hilfreich.
Ähnlich wie die Blüten halten sich auch die Früchte mit dem Schmuckfaktor vornehm zurück.
Kultur
Die Art ist gegenüber stadtklimatischen Belastungsfaktoren unempfindlich und toleriert Hitze- und Trockenstress. Staunasse und verdichtete Standorte sollten vermieden werden.
Alte, einstämmige Exemplare treiben nach tiefem Rückschnitt nur unwillig wieder aus. Will man aus Platzmangel die Größenentwicklung eindämmen, werden jeweils nach der Blüte ein oder zwei der ältesten und kräftigsten Grundtriebe bodennah entfernt. Zur Vitalisierung älterer Sträucher schneidet man besser vor dem Austrieb.