Podophyllum hexandrum // Himalaya-Fußblatt

Familie Berberidaceae, Berberitzengewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Podophyllum hexandrum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Podophyllum hexandrum

Das Himalaya-Fußblatt kommt im gesamten Himalaya-Gebiet in montanen bis alpinen Höhenlagen vor.

Podophyllum hexandrum wächst auf ausgesprochen frischen bis feuchten, nahrhaft-humosen, basenarmen Almmatten und Gebüschen im Bereich der Baumgrenze in über 4.000 m üNN. In etwas tieferen Lagen steht sie aber auch im schattigeren Unterwuchs von Kiefern- und Eichenwäldern.

Gehölzfreie, offene Berghänge sind in der Regel nördlich ausgerichtet und entsprechend licht absonnig bis halbschattig.



Podophyllum hexandrum mit einer Unterpflanzung aus Waldsteinia ternata, einem zierlichen, aber ausgesprochen kampfstarken Bodendecker. Die unreife Frucht ist wie die gesamte Pflanze stark giftig.

Beschreibung
Das Himalaya-Fußblatt ist eine sommergrüne Staude von etwa 40 cm Wuchshöhe. Der Rhizomstock breitet sich in den ersten Jahren kaum oder nur sehr langsam kriechend aus. Gut etablierte, ältere Exemplare zeigen dagegen unter guten Bedingungen trotz kurzer Rhizominternodien einen gut spürbaren Ausbreitungsdrang. Es entstehen dann flächenhafte Bestände.

Die Blätter sind groß, handförmig gelappt und mal mehr oder mal weniger bräunlich marmoriert. Im Handel befinden sich Auslesen/Hybriden  mit besonders markanten Blattzeichnungen. Der Austrieb der Stengel ist rötlich überlaufen.

Die einzelnen weißen, rosé-weißen oder auch kräftig rosa, anemonenartigen Blüte erscheint gegen Ende April. Sie trohnt mittig auf der jungen Sprossachse über den noch zusammengefalteten Blättern. Das Schauspiel währt aber nur wenige Tage bis zum Zerfall der Blüte.

Auffällig sind auch die zunächst grünen, später leuchtend purpur-roten Früchte, die dann allerdings vom Laub etwas verdeckt werden. Die etwas abführend wirkenden Früchte sind im vollreifen Zustand essbar und schmackhaft. Die übrige Pflanze riecht dagegen aus der Nähe unangenehm modrig und ist ebenso wie die unreifen Früchte stark giftig, in größeren Mengen verzehrt auch tödlich!

Ähnlich in der Wirkung und in den Standortansprüchen ist die nordamerikanische Schwesternart Podophyllum peltatum, die im Bezug preiswerter ist. Allerdings sind die gelblichen Früchte und die unter dem Laub versteckten Blüten weniger auffällig als beim Himalaya-Fußblatt.

Verwendungshinweise
Podophyllum hexandrum ist eine interessante Option für absonnige bis schattige, kühle und luft-feuchte Bereiche in asiatischen Gärten bzw. in exotischen Waldgärten.

Passende Partner finden sich z.B. unter den kräftigeren, wintegrünen Waldgräsern wie Carex morrowii und in den ersten Jahren auch zartere Vertreter wie die Breitblättrige Segge und Schlangenbart. Auch Mond-Sichelfarn oder Grannen-Schildfarn, um nur einige horstige, kräftigere Farne zu erwähnen, sind geeignet.



Ein sonniger Standort im schottrigen Alpinum wird mit Bewässerung sehr gut angenommen.

Kultur
Bei ausreichend Bodenfeuchte sind auch sonnige Standorte denkbar, die Art wirkt hier aber etwas deplaziert.

Das Himalaya-Fußblatt ist uneingeschränkt winterhart. Trockenphasen sind besser zu vermeiden, etablierte Bestände reagieren aber nicht sofort tödlich beleidigt auf kürzere Wassermangelphasen. Es kann alerdings zum unerwünscht frühzeitigen Blatteinzug kommen.

Mit den Jahren entwickelt sich ein dichter Rhizomfilz, der zartere Stauden verdrängt.

Die Vermehrung ist vegetativ durch vorsichtiges Abtrennen der kräftigen Rhizomteile bei älteren Exemplaren möglich. Die Art ist als eine der wenigen Gattungsvertreter selbstfruchtbar. Auch sie hybridisiert aber gerne mit praktisch allen anderen Podophyllumarten.

Saatgut sollte nicht austrocknen, sondern rasch nach der Erntereife im Grunde nach den Prinzipien für Kaltkeimer behandelt werden.

Sorten:
  • Majus: etwas wuchskräftigere Auslese, bis 50 cm hoch, kontrastreich schwarz-braune Blattzeichnung auf dunkel-grünem Grund oder dunkel-grüne Zeichnung auf mittelgrünem Grund
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