Phlomoides tuberosa (Phlomis tuberosa) // Knollen-Brandkraut

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Phlomoides tuberosa (Phlomis tuberosa)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Phlomoides tuberosa (Phlomis tuberosa)

Das Knollen-Brandkraut kommt vom pannonischen Österreich und Ungarn und dem süd-östlichen Europa im gesamten gemäßigten Asien vor.

In Deutschland gibt es einige wenige natürliche Vorkommen auf der Unteren Schwäbisch-Bayerischen Hochebene. Die möglicherweise erloschenen Vorkommen bei Magdeburg sind wohl als anthropogen bedingt einzustufen.

Das Knollen-Brandkraut in einem romantisch-ländlichen Garten.

Das Knollen-Brandkraut wächst gerne gesellig in trocken-warmen, lichten Gebüschen, sonnigen Waldrändern und Trockenrasen. In Mitteleuropa tritt die Art entsprechend in Blut-Storchschnabel-Säumen, Kalk-Steppenrasen und an lichten Stellen von trocken-warmen Flaum-Eichen-Wäldern auf.

Bevorzugt werden basenreiche, gut durchlässige, mäßig nahrhafte Böden.

Beschreibung
Das Knollen-Brandkraut ist eine sommergrüne, horstige Staude von bis zu 130 cm Wuchshöhe. Sie bildet knollenartig verdickte, gekocht essbare Wurzeln.

Die rosa-violetten Lippenblüten stehen an leicht verzweigten, rötlichen Blütenstielen und erscheinen im Juni/Juli. Die Samenstände sind bis in den Winter hinein strukturstabil und durchaus zierend.

Die großen Grundblätter verfärben sich im Herbst auf ansehnliche Weise gelblich.

Im Handel wir die Art in der Regel unter "Phlomis tuberosa" geführt.

Verwendungshinweise
Phlomoides tuberosa kann gut in mediterranen Gärten, Steppenpflanzungen und trockeneren Rabatten als belebendes vertikales Element eingesetzt werden. Dabei sollte man auf einzeln stehende Solitäre setzen. In Gruppen gesetzt verliert sich der klare Habitus.

Noch konsequenter in der vertikalen, grafischen Wirkung ist vielleicht sogar das ansonsten sehr ähnliche, etwas hochwüchsigere Samos-Brandkraut, deren Blütenstiele sich nicht verzweigen und deren Blütenquirle etagenartiger stehen.

Dennoch sollten auch die Blütenstände des Knollen-Brandkrautes über Winter als strukturstarke Zierde stehen gelassen werden.

Bei genauer Betrachtung sind die bräunlich-weinroten Blütenstiele ebenfalls attraktiv.

Kultur
Phlomoides tuberosa benötigt sonnig-warme, gerne windgeschützte Standorte. Winterliche Nässe ist zu vermeiden, die Winterhärte ist ansonsten aber überall in Mitteleuropa gegeben.

Auf mäßig nahrhaften, sommertrockenen Böden ist die Art pflegeleicht und robust. In besonders trockenen Sommern zieht sie mitunter oberirdisch ein und treibt mit den früherbstlichen Niederschlägen wieder aus. Die langlebige Staude benötigt allerdings einige Zeit zur Etablierung und erreicht erst im Laufe der Jahre ihre Endgröße.

Sollte sie trotz eigentlich günstiger Bedingungen nicht reüssieren, gehören Nacktschnecken zu den üblichen Verdächtigen.

Sorten:
  • Amazone: nur 60-80 cm hoch, gedrungenerer Wuchs als die Wildform, etwas leuchtkräftigere, rosa Blüten

  • Bronze Flamingo: die Blütenstiele sind etwas kräftiger rötlich gefärbt (kaum im Handel)

  • Die Laubfärbung im Herbst ist unbedingt erwähnenswert.

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