Paeonia-Lactiflora-Hybride // Pfingstrose, Edel-Paeonie

Familie Paeoniaceae, Pfingstrosengewächse
Pflanzen pro qm 5.00

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft der Paeonia-Lactiflora-Hybriden

Diese Edel-Paeonien sind Zuchtformen, die sich teilweise sehr weit von der im östlichen China vorkommenden Wildart entfernt haben.

In China wird Paeonia lactiflora seit mehr als eintausend Jahren kultiviert, ausgelesen und durch Einkreuzungen züchterisch bearbeitet. Es ist daher nicht ganz verwunderlich, dass sie an der Mehrheit aller aktuellen Pfingstrosen-Hybriden beteiligt ist.

Die Wildart ist im Handel praktisch nicht erhältlich, da schon die ersten nach Europa eingeführten Exemplare Kulturformen waren.

Paeonia lactiflora wächst bevorzugt auf tiefgründigen, nahrhaften, locker-humosen Lehmböden. Die Wasserversorgung ist frisch, im Sommer auch zeitweise mäßig trocken und niemals staufeucht.

Bevorzugt werden sonnige oder halbschattige Gehölzränder besiedelt.


Die Sorte 'Thoma' ist in Anbetracht der Blütengröße erstaunlich standfest

Beschreibung
Pfingstrosen sind sommergrüne Stauden mit knolligen Überdauerungsorganen. Je nach Sorte erreichen Sie Wuchshöhen von durchschnittlich 60 bis 100 cm.

Die oft extrem großen Blüten sind von rein Weiß über Rosatöne bis Mangenta-Rot, einfach, halb- oder gefüllt erhältlich. Die Blütezeit beginnt gegen Ende Mai und zieht sich bei den späten Sorten bis Ende Juni hin. Viele Sorten verströmen einen mehr oder weniger gut wahrnehmbaren, süßlichen Duft.

Das etwas ledrige Laub verfärbt sich im Herbst oft in zierenden Rot- und Gelbtönungen.

Paeonia-Lactiflora-Hybride sind ausgesprochen langlebige Stauden und können über viele Jahrzehnte am selben Standort überdauern. Es sind deutlich über hundertjährige Exemplare belegt, die zu den ältesten Stauden überhaupt zählen dürften.

Ähnlich sind die mittlerweile seltener verwendeten Paeonia-Officinalis-Auslesen, die trockenheitsverträglicher und kalkliebender sind. Sie blühen bereits ab Anfang Mai. Das Laub zieht oft schon im Laufe des Sommers ein und verweigert somit den zierenden Herbstaspekt.


Die Blüten können gigantische Ausmaße annehmen.

Verwendungshinweise
Pfingstrosen sind ein Klassiker der Bauerngärten und ein ländlicher Garten ist ohne ihr Zutun schwer vorstellbar (aber natürlich trotzdem möglich).

Die Entwicklung eines stattlichen Exemplars mit reichem Blütenansatz nimmt einige Zeit in Anspruch und ist nicht für den schnellen Erfolg gedacht. Das bedeutet für Neuanlagen, dass man in den ersten Jahren der trägen Jugendphase niedrige Begleiter einplanen muss, die sich mit zunehmender Breitenentwicklung der Pfingtsrose nach und nach zurücknehmen lassen. Ausgewachsen sind Flächenbedarfe von 0,5 bis 1 m² zu bedenken.

V.a. die einfachen oder schwach halb-gefüllten, weißen Sorten sind sehr gute Optionen für Bauerngärten, romantisierende Privatgärten, repräsentative öffentliche Grünanlagen, aber mit entsprechenden Begleitern auch für asiatische Gärten.


Über die Ästhetik stark gefüllter Sorten wie 'Solfatare' kann man geteilter Meinung sein.

Die gefüllten Sorten wirken meist artifiziell, überladen und büßen doch einiges an Charme ein. Viele der hochgezüchteten Sorten sind auch nicht ausreichend standfest und müssen unschön gestützt werden. Es gibt selbstredend auch Gestaltungssituationen, in denen genau diese überwältigende Pracht gewünscht ist.

Klassische Begleiter der Pfingstrosen sind Gemeiner Frauenmantel, Prächtiger Storchschnabel oder Garten-Katzenminzen. Dazu werden als ganzjähriger Strukturpartner gerne Formschnitte des Buchsbaums.

Seltener sieht man die Kombination mit dem Echtem Lavendel, die aber sehr zielführend ist und eine Tradition und Frische gleichermaßen verbindene Gestaltungslinie aufzeigt.

Kultur/Pflege der Paeonia-Lactiflora-Hybriden

Alte, etablierte Paeonia-Lactiflora-Hybriden sind im Grunde sehr pflegearm. Sie kommen auf tiefgründigen, gerne schwereren Böden gut auch ohne über normale mitteleuropäische Sommer. Allerdings zieht sich die Etablerungsphase über drei bis vier Jahre, in denen sie selbst von mittelhohen Begleitern oder Wildkräutern leicht ausgedunkelt werden können.

Pfingstrosen sollten möglichst nicht umgepflanzt werden. Deshalb sollte man sich bei der Standortwahl im Vorfeld ausreichend Gedanken machen und als zeitlichen Horizont die voraussichtliche Dauer des eigenen Gartendaseins zum Maßstab nehmen. Lässt sich eine Verpflanzung dennoch nicht vermeiden, muss man den weit- und tiefreichenden Wurzelballen möglichst großzügig und ohne Verletzung der Hauptwurzeln bergen. Dann darf man nach einigen Jahren wieder mit einem kräftig blühenden Exemplar rechnen.

Paeonia-Lactiflora-Hybride benötigen lehmige, frische, nicht zu kalkreiche Böden in sonnigen Lagen. Hat man nur die Wahl zwischen feuchten oder sommertrockenen Standorten, wählt man den sommertrockenen.

Der Austrieb ist etwas spätfrostgefährdet, so dass sich windgeschützte, warme  Standorte empfehlen.


Die Herbstfärbung ist ansprechend.

Sorten:
Die Sortenvielfalt ist in den Jahrtausenden der Züchtungsarbeit ins unermessliche ausgeufert. An dieser Stelle lässt sich nur eine kleine Auswahl der in Mitteleuropa mehr oder weniger handelbaren Sorten darstellen.

einfach blühende Sorten:
  • Ohirama: einfach, kräftig pink bis rosa-rot mit hellen Spitzen, zu sehr schmalen Blütenblättern umgebildete Staubgefäße in blassem Aprikot-Gelb, ausreichend standfest
  • Rose Noble: einfach, zart-rosa mit gelben Staubgefäßen, einigermaßen befriedigend standfest
  • Schwindt: einfach, kräftig-rosa mit gelben Staubgefäßen, nicht ausreichend standfest
  • Svarte Petter: einfach, dunkel-rot mit gelben Staubgefäßen, gut standfest
  • Thoma: einfach, rosa mit gelber Mitte, sehr große Blüten, bis 80 cm hoch und gut standfest
  • Watteau: einfach, zart-rosa aufblühend, dann weiß mit gelber Mitte und fleisch-roter Narbe, sehr große Blüten, bis 80 cm hoch und gut standfest

  • halb gefüllt blühende Sorten:
  • Jan van Leeuwen: schwach halb-gefüllt, rein-weiß mit gelben Staubgefäßen, 80 cm hoch, gut standfest
  • Soft Salmon Saucer: halbgefüllt, apricot, mäßig standfest

  • gefüllt blühende Sorten:
  • Albert Crousse: gefüllt, rosa, mäßig standfest
  • Dwarf Red: gefüllt, intensiv mangenta-rot, 70 cm hoch, standfest
  • Felix Crousse: gefüllt, rot, 70 cm hoch, standfest, nicht duftend
  • Festiva Maxima: gefüllt, weiß mit purpur-roten Einsprenkelungen, eingeschränkt standfest, stark duftend
  • Formosa Alba: dicht gefüllt, rein-weiß mäßig standfest
  • Glorie de Charles Gombault: dicht gefüllt, zart-rosa mit teilweise blass-aprikot-gelben Füllblütenblättern, ausreichend standfest
  • Inspecteur Lavergne: dicht gefüllt, tief rosa-rot, bereits in jüngerem Alter blühend
  • Karl Rosenfield: gefüllt, tief-rot
  • Lady Alexandra Duff: dicht gefüllt, hell-rosa, duftend, nicht ausreichend standfest
  • Laura Dessert: gefüllt, hell-gelb, später weiß, stark duftend, ausreichend standfest
  • Longfellow: dicht gefüllt, rosa-rot, nicht ausreichend standfest
  • Monsieur Jules Elie: dicht gefüllt, rosa mit teilweise zart-rosa Füllblüten, ausreichend standfest
  • Reine Hortense: gefüllt, rosa
  • Sarah Bernhardt: gefüllt, hell-rosa, eingeschränkt standfest
  • Solfatare: dicht gefüllt, weiß mit blass grünlich-gelben Füllblütenblättern


  • Auch die Sorte 'Schwindt' muss in der Regel gestäbt werden.

    Bilder









    'Festiva Maxima'



    'Glorie de Charles Gombault'



    'Inspecteur Lavergne'



    'Lady Alexandra Duff'



    'Longfellow'



    'Monsieur Jules Elie'



    'Ohirama'



    'Rose Noble'



    'Schwindt'



    'Solfatare'



    'Thoma'



    'Watteau'