Naturstandort von Kolkwitzia amabilis
Die Kolkwitzie wächst in Zentral- und Ost-China vereinzelt in Höhenlagen von 200 bis etwa 1.200 m üNN in lichten Gebüschen, sonnigen bis licht schattigen Waldrändern und lichten Wäldern.
Kolkwitzia amabilis kommt v.a. auf leichteren, humosen Lehmböden mäßig nahrhafter bis nahrhafter und schwach saurer bis alkalischer Standorte vor. Der Wasserhaushalt ist mäßig trocken bis frisch.
Kolkwitzia amabilis wird ausschließlich zur Blütezeit fotografiert.
Beschreibung
Die Kolkwitzie ist ein sommergrüner Strauch und erreicht eine Höhe und Breite von jeweils 3-4 m. Im Alter sind die Haupttriebe bogig überhängend, die Seitenäste dicht verzweigt. V.a. jugendliche Exemplare wirken aufgrund der langen Neutriebe relativ sparrig.
Die gegenständigen Blätter zeigen eine charakteristisch ausgezogene Spitze. Die Triebe wirken fast wie große Fiederblätter. Ein ganz ähnliches Laubwerk zeigt im Grunde nur noch
Leycesteria formosa. Der Blattaustrieb ist oft rötlich-braun überlaufen.
Zur Blütezeit im Mai/Juni ist der Strauch von einem rosafarbenen, leicht duftenden Blütenmeer überzogen. Die relativ großen, bauchigen Einzelblüten stehen in Trugdolden.
Laubbild und Blüten machen die Kolkwitzie unverwechselbar.
Verwendungshinweise
Kolkwitzia amabilis ist zur Blütezeit ein optisches Ereignis erster Güte, bleibt dafür aber für den Rest des Jahres unscheinbar. Sie wurde in den letzten gut zwnzig Jahren so häufig verwendet, dass es derzeit keinen richtigen Grund gibt, noch mehr Kolkwitzien zu pflanzen. Man kann sich zur Blütezeit auch so allenthalben auf fremden Grundstücken an ihr erfreuen und im eigenen Gartenraum mit anderen Sträuchern experimentieren.
Dennoch ist sie als anspruchsloses Blütengehölz in öffentlichen Grün- und Parkanlagen oder in Blütenhecken eine gute Lösung.
Kultur
Die Art ist vollständig winterhart und bezüglich der Standortbedingungen anspruchslos. In Kultur gedeiht sie auch auf lehmigen Sandböden und feinerdereichen Schotterböden befriedigend. Leichte Sandböden und sehr schwere Lehmböden sind weniger günstig. An die Bodenreaktion werden keine Bedingungen gestellt und basenreiche wie saure Substrate toleriert.
In der Regel wird die Kolkwitzie sonnig platziert. Sie kommt aber auch noch in licht-schattigen Lagen befriedigend zur Blüte. Man sollte sie aber nicht unbedingt dem Wurzeldruck von Bäumen aussetzen, hier neigt sie zum Kümmmern.
An alter Bausubstanz kommt die romantisierende Wirkung voll zum Ausdruck.
Nach der Etablierung ist die Kolkwitzie sehr pflegeleicht und übersteht überall in Mitteleuropa sommerliche Trockenphasen ohne Bewässerung.
Auf stickstoffreichen Böden ist das Erscheinungsbild mastig und durch überlange Triebe etwas sparrig, weniger kompakt-dichtwüchsig. Außerdem leidet der Blütenansatz.
Schnittmaßnahmen sind nur zu Verjüngungszwecken erforderlich. Hierzu werden ältere Triebe im Herbst oder vor dem Austrieb im Frühjahr bodentief zurückgeschnitten. So entsteht Kraft und Raum für neue Bodentriebe, die im zweiten und dritten Standjahr ihre größte Blühfreude entfalten.
Als Halbstamm erzeugt die Kolkwitzie ein ungewohntes Bild.
Sorten:
Maradco: grünlich-gelber Blattaustrieb, später gelblich-grün, etwas schwachwüchsiger (bis 2,5 m hoch/breit), pralle Mittagssonne kann Blattschäden erzeugen
Pink Cloud: etwas intensiver rosa blühend, sehr reichblütig, sonst wie die Art, AGM-prämiert
Rosea: etwas intensiver rosa blühend, etwas schwachwüchsiger (bis 2,5 m hoch/breit)
Ausgewachsenes, optimal entwickeltes Exemplar