Koeleria glauca // Blau-Schillergras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 50.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Koeleria glauca

Das Blau-Schillergras kommt in fast ganz Europa mit Ausnahme der Schweiz, Italien und der erweiterten Balkanregion vor. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis in die zentral-asiatischen Steppen und das zentrale Sibirien.

In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt in Brandenburg und dem Elbtal sowie in der Oberrheinischen Tiefebene. Außer in Brandenburg sind die Vorkommen überall rückggängig und das Blau-Schillergras gilt als stark gefährdet.

Sekundärer Naturstandort in einer stillgelegten Kiesgrube nördlich von Berlin

Koeleria glauca ist eine Kennart der Subkontinentalen Sandtrockenrasen auf basenreichen, ausgesprochen stickstoffarmen Binnendünen.

Vereinzelt kommt die Art auch in lichten, kontinentalen Kiefernwäldern auf basenreichen Sandstandorten vor.

Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (7)  Kontinentalität (7)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (1)

Die Samenstände nehmen eine walzenförmige Form an. Passenderweise gesellt sich hier die Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) dazu.

Beschreibung
Die wintergrüne Koeleria glauca bildet dichte, blau-grüne, 15 bis 20 cm hohe Blattschöpfe ohne Ausläufer.

Charakteristisch ist der 30 bis 40 (50) cm hohe Blütenflor aus zahlreichen zunächst luftigen, zur Samenreife dicht walzenförmigen Scheinähren ab Anfang Mai. Die Blütenstiele verfärben sich bei manchen Individuen rötlich.

Die Samenstände sind bis in den Winter hinein strukturstabil und zierend. Allerdings neigen sie v.a. auf etwas nahrhafteren Böden schon im Hochsommer zum Auseinanderfallen und machen dann einen etwas ungepflegten Eindruck.

Das Blau-Schillergras gehört zu den Pionier-Gräsern. Sie ist vergleichsweise kurzlebig. Schon im dritten Standjahr zeigen sich meist erste Vergreisungserscheinungen.

Zur Vollblüte auf flachgründigem, sonnig-trockenem Sand.

Verwendungshinweise
Koeleria glauca ist eine gute Art für niedrige, kräuterreiche Sandtrockenrasen oder den Vordergrund von Steppenpflanzungen und Kiesgärten.

Die Naturstandorte sind reich an Flechten und Moosen, die zwar reizvolle Details für den versierten Liebhaber sind, sich aer natürlich nicht auf die Gartenkultur übertragen lassen.

Dennoch bieten sich einige gartenwürdige natürliche Begleiter für besonders glaubwürdige Szenarien an. Stimmige Partner sind z.B. Karthäuser Nelke (Dianthus carthusianorum), der Ähriger Blauweiderich (Veronica spicata) oder der Niederliegende Ehrenpreis (Veronica prostrata) sowie das in der Wildform leider kaum erhältliche Berg-Steinkraut (Alyssum montanum).

Idealerweise setzt man sie großflächig oder zumindest in größeren Gruppen, aber immer mit ausreichend Abstand, dass die einzelnen Horste gut erkennbar bleiben.

Koeleria glauca kann auch minimalistische Flächeneindrücke erschaffen.

Kultur/Pflege von Koeleria glauca

Die Art ist lichtliebend, verträgt aber auch ganz lichten Halbschatten z.B. unter weit auseinander stehenden Wald-Kiefern. Die begleitenden Konkurrenz sollte dann aber flachwüchsig sein.

Auf basenreichen, extrem stickstoffarmen und trocken-warmen Sandböden kann  sich die Art auch ohne gärtnerische Hilfe gegen Wildkrautaufkommen erwehren. Außerhalb solcher Extremstandorte ist ein Einsatz nicht dauerhaft erfolgreich zu gestalten. Das liegt nicht nur am Konkurrenzdruck, sondern auch an der individuellen Kurzlebigkeit - insbesondere auf stressarmen Standorten.

Wo arme Sand- und Schotterböden offen liegen, versamt sich Koeleria glauca zuverlässig, so dass die Kurzlebigkeit hier nicht allzu sehr ins gärtnerische Gewicht fällt.

Sorten:
  • Lorsch: beonders zierliche, trägwüchsige Auslese
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