Naturstandort von Ilex cornuta: Die Chinesische Stechpalme stammt aus den warm-gemäßigten Zonen des östlichen Chinas und von der koreanischen Halbinsel. Das Klima im Verbreitungsgebiet ist wärmebegünstigt und wintermild.
Ilex cornuta besiedelt hier ein breites Spektrum von Habitaten wie lichte Wälder, Waldränder und Gehölze.
Sie gedeiht aber auch halbruderal an sonnenabgewandten Straßenböschungen und im Unterstand von Pionierbäumen wie z.B. dem auch in Mitteleuropa eingebürgertem Götterbaum
(Ailanthus altissima) auf alten Brachflächen.
Die Art bevorzugt humose, mehr oder weniger neutrale Mineralböden. Die Wasserversorgung ist mäßig trocken bis frisch, vorübergehend auch sickerfeucht.
Beschreibung
Ilex cornuta ist ein immergrüner, trägwüchsiger Strauch. Er erreicht am Naturstandort Wuchshöhen von 1 bis 4 m. In Mitteleuropa wird er selten höher als 2 m.
Charakteristisch sind die derb-ledrigen, mit stacheligen Blatträndern versehenen Blätter. Im Gegensatz zur heimischen Hülse
(Ilex aquifolium) sind die Blätter nicht glänzend sondern auffallend stumpf.
Die Blüte ist unbedeutend, während die leuchtend roten Früchte sehr zierend sind. Die reifen Früchte haften von August bis in den Winter hinein.
Vergleichbar bizarre Blattbilder liefert die etwas winterhärtere Rautenblättrige Stechpalme
(Ilex pernyi).
Verwendungshinweise
Die Chinesische Stechpalme wird selten kultiviert und gehandelt. Die ungewöhnliche Laubstruktur und das edel-stumpfe Dunkel-Grün der Blätter macht sie dennoch zu einer charakterstarken Erscheinung. Die Wirkung ist zwar sehr statisch, stellt aber einen distinguierten Ruhepol in gepflegten Anlagen dar.
Sie kommt gut im Unterwuchs exotisch-repräsentativer Baumbestände im Verbund mit naturhaft-dynamischen Waldstaudenpflanzungen zur Geltung.
Sie wirkt auch an absonnigen Mauern und Hauswänden stilvoll. Wird sie in großen Kübeln kultiviert, darf der Wurzelballen nicht durchfrieren.
Kultur
Die Chinesische Stechpalme ist im Prinzip anspruchslos zu kultivieren, aufgrund der eingeschränkten Winterhärte ist bei der Standortwahl allerdings Sorgfalt walten zu lassen.
Die Standorte sollten windgeschützt und wärmebegünstigt sein. Ungünstig ist Wintersonne in Verbindung mit gefrorenem Boden, hier kommt es rasch zu Trockenschäden. In winterrauhen Regionen kommen nur Sonderstandorte unmittelbar an wärmeabstrahlenden Gebäudeteilen in Frage.
Etablierte Exemplare überstehen auf nicht zu leichten Gartenböden in nicht zu sonnigen Lagen mitteleuropäische Sommer ohne Bewässerung.