Crambe cordifolia // Herzblättriger Meerkohl, Riesen-Schleierkraut
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Familie |
Brassicaceae (Cruciferae), Kreuzblütler
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Pflanzen pro qm |
3.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Crambe cordifolia
Der Herzblättrige Meerkohl kommt vom Kaukasus bis Zentral-Asien vor. Als beliebte Gartenpflanze ist Crambe cordifolia in England neophytisch eingebürgert.
Crambe cordifolia besiedelt v.a. (voll-)sonnige Felssteppen, Frischwiesen und hoch gelegene Kiesbänke und Uferabrüche an temporär zur Schneeschmelze wasserführenden Gebirgsflüssen. In England sieht man ihn gelegentlich am Rande von Ackerflächen und in stickstoffreichen, ausdauernden Ruderalfluren.
Die Substrate sind skelett-, basen- und stickstoffreich. Sie sind tiefgründig und gut drainiert. Die Wasserversorgung ist mäßig trocken bzw. im Frühjahr frisch und im Sommer dann regelmäßig trockenfallend.

In flächigen Rabatten mit kräftigen Stauden wird Crambe cordifolia am liebsten verwendet.
Beschreibung
Der Herzblättrige Meerkohl ist eine bis 180 cm hohe, sommergrüne, horstige Staude. Die mächtigen, wolkenartigen Blütenstände ab Ende Mai bis Ende Juni können an optimalen Standorten bis zu 2 m Durchmesser erreichen. Sie verströmen einen süßlichen Duft.
Der kraftvolle, blaugrüne und mitunter violett überlaufene Austrieb der großen Blätter ist ebenfalls ein bemerkenswerter Anblick.
Längere Trockenstressphasen überdauert die Art mit aufgegebenen Laubwerk in einer tiefreichenden, knolligen Pfahlwurzel. Mit den herbstlichen Niederschlägen, spätestens aber im nächsten Frühling treibt das Laub kräftig wieder aus.

Ohne Hilfsstäbe sind die Blütenstände leider oft nicht standfest.
Verwendungshinweise
Crambe cordifolia ist eine bemerkenswerte Staude. Das gilt natürlich am augenfälligsten für die teilweise gigantischen Blütenstände. Aber auch das kräftige Laub ist eine kraftvolle Demonstration der Stärke.
Leider sind die Blütenstände nicht ausreichend standfest und neigen dazu, von Sommergewittern umgeworfen zu werden. Abhilfe schaffen windgeschützte Standorte, die Einbettung in andere stützende Großstauden oder natürlich das Aufbinden. Auch die Samenstände sind recht störend und können guten Gewissens beseitigt werden.

Die Blütenstände sind raumbildende Elemente.
Die Art ist eine der klassichen Cottage-Stauden für großflächige Rabatten. Sie wird gerne als Gerüst- und Leitstaude eingesetzt, ähnlich wie der etwas später und ausdauernder blühende Busch-Knöterich. Vor dunklen Hintergründen können die Blütenwolken am Besten erfasst werden.
Es dauert einige Jahre, bis die Pflanzen ihr wahres Potenzial zeigen können, auch der erste Blütenflor tritt nicht selten erst im dritten oder vierten Standjahr auf.

In prärieartigen Pflanzungen auf tiefgründigen, feinerdereichen Schottersubstraten zieht das Laub ein, wenn ihr der Trockenstress zu groß wird. Linkerhand steht das empfehlenswerte Goldbartgras.
Kultur/Pflege von Crambe cordifolia
Der Nährstoffbedarf und auch der Lichthunger der Art sind hoch. Es werden aber auch noch licht halbschattige Lagen gut toleriert.
Am wuchtigsten entwickelt er sich auf dauerhaft frischen, tiefgründigen, auch im Winter nicht feucht fallenden Standorten. Längerer sommerlicher Trockenstress gehört aber zu den Dingen, mit denen die Art gut umgehen kann. Für den Gärtner sind die vertrocknenden Großblätter natürlich kein erstrebenswerter Anblick, die Pflanze hat damit weniger Probleme.
Wo er sich wohlfühlt und zu mächtigen Exemplaren heranwächst, ist er dann aber robust und durchsetzungsfähig. Er setzt sehr viele Samen an und wo offene Bodenstellen zur Verfügung stehen, versamt er sich auch mal selbständig.
Die Vermehrung aus Wurzelschnittlingen ist ebenfalls gut möglich und führt etwas schneller zu blühfähigen Exemplaren.