Genista sagittalis (Chamaespartium sagittale) // Gewöhnlicher Flügelginster

Familie Fabaceae, Schmetterlingsblütler
Pflanzen pro qm 16.00
Wikipedia Genista sagittalis (Chamaespartium sagittale)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Genista sagittalis (Chamaespartium sagittale)

Der Gewöhnlicher Flügelginster kommt von Spanien im Süden bis in die Ober-Rheinebene und die Schwäbische Alb im Norden vor. Die östliche Verbreitungsgrenze reicht von Griechenland bis zur Ukraine. Der Gewöhnlicher Flügelginster gilt europaweit als gefährdet.

In Deutschland ist er recht verbreitet und ungefährdet. In den süd-west-deutschen Trockengebieten konzentrieren sich die Vorkommen. Ein isolierter Vorposten besteht außerdem im mittleren Elbtal. In der Schweiz kommt er nur im Jura und im Süden des Mittellandes vor, ist hier aber relativ häufig. Er steigt bis in hochmontane Höhenlagen auf.

Naturstandort in einem trockenen Magerrasen zwischen Schafschwingeln

Genista sagittalis kommt in ausgesprochen nährstoffarmen, relativ kalkarmen (oft dennoch basenreichen) und trocken-warmen Zwergstrauchheiden und Borstgras-Rasen sowie Trocken- und Halbtrockenrasen vor. Die Standorte sind grundsätzlich (voll-)sonnig.

Er ist eine Kennart der Flügelginster-Weiden auf kalkarmen Schotterböden in montanen Höhenlagen. Er ist zudem stetig in montanen Steppenrasen an süd-exponierten Steilhängen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (5)  Kontinentalität (5)  Feuchte (4)  Reaktion (4)  Stickstoff (2)

Beschreibung
Genista sagittalis ist ein nur 15-30 cm hoher, durch Legetriebe stärker in die Breite wachsender, teil-immergrüner Zwergstrauch. Charakteristisch sind die blattlosen Triebe mit den breiten, durchlaufenden Flügeln.

Ende Mai bis Anfang Juli trägt der Gewöhnliche Flügelginster einen reichen Blütenflor gelber Schmetterlingsblüten.

Gelegentlich wird auch das Synonym "Chamaespartium sagittale" verwendet.

Verwendungshinweise
Der Gewöhnliche Flügelginsterspielt in der Gartenkultur keine sonderliche Rolle, ein Schicksal, dass er mit vielen zierlichen Blütenstauden teilt. Es fällt ihnen halt nicht leicht, sich in den Vordergrund zu spielen. Anders gesagt: in weitläufigeren Gartensituationen gelingt es ihnen nicht, die Wahrnehmbarkeitsschwelle zu überschreiten.

Wer sich jedoch engagiert mit naturalistischen Pflanzkonzepten in intimen Gartensituationen befassen möchte, findet im Flügelginster einen seriösen Partner.

Er ist eine gute Art insbesondere für naturnahe Trockenrasen- und den Vordergrund von Steppenpflanzungen. Hohe Glaubwürdigkeit verleiht er auch grasdominierten Heiden und der Krautschicht sonniger Stellen zwischen  Eichen-Kiefern-Beständen.

Für naturnahe Pflanzungen bieten sich insbesondere Heide-Nelke (Dianthus deltoides), Echtes Katzenpfötchen (Antennaria dioica) oder Besenheide (Calluna vulgaris) an. Als Rasenelement kommt insbesondere der Fadenförmige Schwingel (Festuca filiformis) in Frage.

Genista sagittalis kann hier auch als bestandsbildende Matrixpflanze verwendet werden. Sie wirkt dann v.a. im Verbund mit horstigen Gräsern stilecht und ist das ganze Jahr über ansprechend.

Außerhalb der Blütezeit sind die geflügelten, blattlosen Triebe v.a. für detailverliebte von Interesse.


Kultur
Die Art kann nur auf ausgesprochen nährstoffarmen, mäßig trockenen bis frischen, dann aber zumindest sommertrockenen und kalkarmen Böden mit vertretbarem Aufwand kultiviert werden.

Der lichtliebende Genista sagittale wird bereits auf mäßig nahrhaften Böden rasch von wüchsigeren Konkurenten verdrängt. Der schleichenden Eutrophierung der Standorte muss durch eine jährliche Mahd mit Streuabfuhr begegnet werden. Anfallendes Laub von Gehölzen sollte weitgehend aus den Flächen beseitigt werden.

Die Samen weisen eine harte Schale auf. Die Keimung lässt sich durch eine mechanische Verletzung der Schale z.B. mit Hilfe von feinem Schmirgelpapier oder dem Vermengen in scharfkantigem Sand beschleunigen.

Bilder