Cercis canadensis // Nordamerikanischer Judasbaum
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Familie |
Fabaceae, Hülsenfrüchtler
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Pflanzen pro qm |
1.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Cercis canadensis
Der Nordamerikanische Judasbaum kommt von Ontario über den Osten der USA bis nach Florida und Mexiko häufig auf mäßig nahrhaften, durchlässigen Rohböden in vollsonnigen bis licht halbschattigen Lagen vor.
In den sommertrockenen, zentralen Präriestaaten bis zur Pazifikküste fehlt Cercis canadensis.
In Teilen der Ukraine sowie des Kaukasus gibt es neophytisch eingebürgerte Populationen.
Jung-Baum mit einsetzendem Herbstaspekt...
Cercis canadensis besiedelt ein breites Standortspektrum. Er gedeiht sowohl auf relativ trockenen Kalkfels-Steilhängen als auch im Unterstand lichter Wälder auf schwach sauren und/oder feuchten Böden. Er gilt jedoch generell als Kalkzeiger.
Typische Habitate sind außerdem die Betten temporär wasserführender Flüsse und Bäche sowie die besonnten Steilufer von Canyons.
Die Art ist auffallend häufig mit Cornus florida vergesellschaftet, mit dem sie v.a. in wärmebegünstigten, mäßig trockenen bis frischen Wäldern die oberste Strauchschicht bildet.
Die höchste Vitalität erreicht die Art auf kalkreichen, frischen, sonnigen Standorten.
... und im Frühlingsgewand.
Beschreibung
Der Nordamerikanischer Judasbaum wächst vorwiegend als bis zu 7 m hoher und fast ebenso breiter Großstrauch oder seltener als (meist mehrstämmiger) Klein-Baum, der dann 12 m Höhe erreichen kann.
Die Blätter sind rundlich mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Spitze. Die Struktur ausgereifter Blätter ist leicht ledrig.
Die intensiv rosafarbenen Schmetterlingsblüten im Mai/Juni sind sehr zierend. Sie erscheinen mit dem Laubaustrieb und fallen dadurch eine zeitlang besonders auf. Die Blüten entspringen direkt dem Altholz. An alten Bäumen entwickeln sich sogar auf dem Hauptstamm Blütenbüschel, was ein bizarrer Anblick ist. Die Blüten sind essbar und werden als Dekoration für Süßspeisen oder Salate verwendet.
Die Herbstfärbung ist ansprechend und entwickelt sich von grünlich-gelb zu einem tiefen, warmen Gelb, dass sich auffällig lange über etwa zwei Wochen hält.
Sehr ähnlich ist der süd-europäische Gewöhnliche Judasbaum (Cercis siliquastrum). Er unterscheidet sich durch die etwas eingeschränktere Winterhärte, Laubblätter, die keine oder nur eine ganz schwach angedeutete Spitze ausbilden und etwas größere Blüten.
Verwendungshinweise
Cercis canadensis ist eine gute, recht selten verwendete Art für die einfassenden Randbereiche großflächiger, prärieartiger Staudenpflanzungen z.B. in Kombination mit Goldbartgras, Ruten-Hirse, Schöner Seidenpflanze, Blauer Färberhülse, Kanadischem Buschklee oder Kalifornischem Bauernmohn.
Seine relative Trockenheitsverträglichkeit und die allgemeine Anspruchslosigkeit prädestinieren Cercis canadensis auch für sonnige Standorte im öffentlichen Grün.
Hochstämme sind als ungewöhnliche Klein-Bäume schöne, selten zu sehende Optionen für Innenhöfe, kleine Stadtplätze und Privatgärten. In Parkanlagen sieht man mitunter sehr schöne Solitäre in Schirmformen.
Die erbsenartigen Schotenfrüchte sind ohne Zierwert, stören aber auch nicht.
Kultur
Die Art kümmert lediglich auf wirklich trockenen oder nassen und/oder sauren Standorten und wünscht sich täglich einige Stunden direktes Sonnenlicht. Im Zweifel reichen ihr aber sogar licht absonnige Lagen.
Sie ist etwas frostgefährdet, es sollten zumindest außerhalb explizit wintermilder Regionen nur geschützte Lagen gewählt werden.
Detail der eindrucksvollen Blüten.
Sorten:
Alba: wie die Art, aber mit weißen Blüten
Alley Cat: schwachwüchsiger (ca. 4 m Höhe und bis 2,5 m Breite), weiß, grau-grün und dunkel-grün marmoriertes Laub
Carolina Sweetheart: etwas schwachwüchsiger, im Austrieb in verschieden dunklen Grüntönen und créme-weiß marmoriert, ganz junge Blätter fast einfarbig purpurrot, reife Blätter dunkel-grün mit créme-weißem Rand
Eternal Flame: schwachwüchsiger (3 m Höhe und Breite), tief-roter Austrieb, später grünlich-bersteinfarbend. Junge Äste und Blattstiele rötlich-schwarz, leuchtend rot-gelbe Herbstfärbung
Forest Pansy: etwas schwachwüchsiger (5 m Höhe und Breite), rötlich-schwarzer Austrieb, über purpurrot nach dunkelgrün vergrünend. Junge Äste und Blattstiele rötlich-schwarz, rot-gelbe Herbstfärbung
Hearts of Gold: schwachwüchsiger (3-4 m Höhe und bis 2,5 m Breite), leuchtend grün-gelbes Laub
Lavender Twist: etwas schwachwüchsiger (bis 5 m Höhe), überhängender bis hängender Wuchs
Royal White: etwas schwachwüchsiger (bis 5 m Höhe), frisch-grünes Laub, gelbe Herbstfärbung
Ruby Falls: schwachwüchsiger (bis 4 m Höhe), überhängender bis hängender Wuchs, bräunlich-rote, im Sommerverlauf etwas vergrünende Blätter, rot-orangene Herbstfärbung
Whitewater: schwachwüchsiger (2-2,5 m Höhe und bis 1,5 m Breite), weiß, grau-grün und dunkel-grün marmoriertes Laub, hängender Wuchs