Bistorta vivipara (Polygonum viviparum) // Knöllchen-Wiesenknöterich

Familie Polygonaceae, Knöterichgewächse
Pflanzen pro qm 15.00
Wikipedia Bistorta vivipara (Polygonum viviparum)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Bistorta vivipara: Der Knöllchen-Wiesenknöterich kommt hauptsächlich in Rasen, Fels- und Geröllfluren der Hochgebirge Europas, Asiens und Nordamerikas sowie in arktischen Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen vor.

In Deutschland sind seine Vorkommen auf die montanen bis alpinen Lagen der Alpen und der Schwäbischen Alb beschränkt. Die Art hat ihre Hauptvorkommen in Borstgras-, Krummseggenrasen und kalkarmen Ausprägungen der Blaugras-Halden.



Bistorta vivipara in einer alpinen Matte in den öterreichischen Alpen

Der Kühle liebende Knöllchen-Wiesenknöterich besiedelt ausgesprochen stickstoffarme, basenarm verwitternde Felsskelettböden in vollsonnigen bis licht halbschattigen Lagen. Die Substrate sind stark durchlässig und in Kombination mit den hohen Niederschalgsraten der Wuchsorte von stark schwankender Feuchte.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)   ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (2)  Kontinentalität (-)  Feuchte (5)  Reaktion (4)  Stickstoff (2)



Die Art ist im Tiefland erstaunlich vital.

Beschreibung

Bistorta vivipara ist eine wintergrüne Staude, die durch Ausläufer langsam niedrige, 10 bis 20 cm hohe Teppiche bildet. Die weißen Blüten stehen in einer aufrechten Scheinähre. Die Blütezeit liegt im Juni/Juli.

Der Knöllchen-Wiesenknöterich bildet unterhalb der Blüten stärkehaltige Brutknopspen aus, die im Herbst mit ausgebildeten Blättern zu Boden fallen und sich bewurzeln.

Im Handel wird die Art häufig noch unter der Bezeichnung "Polygonum viviparum" angeboten.



Sie lässt sich hier vom etwas expansiven Brutknospen-Blasenfarn nicht verdrängen.

Verwendungshinweise

Bistorta vivipara ist nur mit etws Mühe zu beziehen und eignet sich als Blatt- und Wurzelgemüse für den Kräutergarten oder als Bestandteil flacher Matten im Alpinarium.

Niedrige Gräser vom Naturstandort wie das Borstgras und zarte Stauden der bodensauren Bergwiesen wie Arnica montana, Campanula barbata, Geum montanum, Meum athamanticum, Antennaria dioica oder Viola calcarata im Alpinarium erzeugen glaubhafte Stimmungen.



Günstige Wachstumsbedingungen kann der Hungerkünstler erstaunlich gut in üppigeres Wachstum umsetzen.

Kultur

Bistorta vivipara ist für eine Hochgebirgspflanze ziemlich anpassungsfähig und kommt mit den höheren Tieflandtemperaturen im Flachland gut zurecht. Sie ist auch in der Lage, erhöhtes Stickstoffangebot in Höhenwachstum umzusetzen, was hilfreich ist, um sich zumindest gegen niedrige Begleiter ganz gut behaupten zu können.

Trotzdem ist die Art natürlich ohne regelmäßige Unterstützung nicht dauerhaft.

Bilder