Asperula tinctoria // Färber-Meier, Wilde Bergröte
Beschreibung
Naturstandort von Asperula tinctoria
Der Färber-Meier ist in subkontinental geprägten Mittelgebirgslagen Mittel- und Süd-Osteuropas sowie im osteuropäischen bis westasiatischen Tiefland verbreitet.
In Deutschland kommt Asperula tinctoria selten in den mittel- und süddeutschen Warmlagen der Mittelgebirge und deren vorgelagerten Hügelländer sowie im Osten Brandenburgs vor. Die Art gilt als gefährdet.
Asperula tinctoria bildet auf konkurrenzarmen Standorten luftige Blütenschleier und webt sich in die Begleitflora ein.
Der wärmeliebende Färber-Meier wächst auf mäßig trockenen bis frischen, relativ stickstoffarmen und stark alkalischen Substraten in bevorzugt halbschattigen Lagen.
Er hat seine Schwerpunktvorkommen in montanen Schneeheide-Kiefern-Wäldern, in Wintergrün-Kiefern-Wäldern und in Blut-Storchschnabel-Säumen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (6) Kontinentalität (6) Feuchte (4) Reaktion (9) Stickstoff (3)
Beschreibung
Asperula tinctoria ist eine sommergrüne Staude von 40 bis 50 cm Höhe. Sie bildet durch Ausläufer lockere-rasige Bestände, die zur Blütezeit von Ende Juni bis Anfang August einen zarten, weißen Schleier erhalten.
Der Trivialname "Färber-Meier" weist auf die ehemalige Bedeutung der Art für das Färben von Stoffen hin. Aus Rhizomen und Wurzeln können gelbe Farbstoffe gewonnen werden.
Verwendungshinweise
Asperula tinctoria ist eine selten verwendete und praktisch nur als Saatgut erhältliche Art für den Unterwuchs naturnah gestalteter, trocken-kalkreicher, lichter Kiefern- oder Eichen-Steppenwälder sowie die Säume von Trockengebüschen.
Die Art ist ein verträglicher und zurückhaltende Füllpflanze, die v.a. in wiesenartigen, licht halbschattigen Situationen vor oder unter Baumbeständen zur Geltung kommt.
Sehr schöne Begleiter lichter, relativ trockener Waldsäume sind z.B. die zeitgleich blühenden Digitalis grandiflora und Campanula persicifolia in einer lockeren Matrix aus Calamagrostis varia.
Die Blütenstände mit den dreizipfeligen Einzelblüten formieren sich zu schneeweißen Schleiern.
Kultur
Der Färber-Maier wird auf stickstoffreicheren Standorten rasch von wüchsigeren Konkurrenzstauden verdrängt.
Soweit die Standortansprüche streng eingehalten werden, ist eine dauerhafte Kultur mit vertretbarem Pflegeaufwand möglich.