Naturstandort von Aristolochia clematitis
Die Gewöhnliche Osterluzei stammt ursrünglich aus dem Mittelmeerraum, ist aber in ganz Europa bis nach Zentral-Asien weit verbreitet archaeophytisch eingebürgert.
In
Deutschland konzentrieren sich die urwüchsigen Vorkommen auf die zentralen Mittelgebirgsregionen mit westlichen und nördlichen Ausläufern in den Stromtälern von Rhein und Elbe.
Die ausgesprochen wärmeliebende Art besiedelt basen- und stickstoffreiche, mäßig trockene bis frische Standorte in sonnigen bis halbschattigen Lagen.
Die Gewöhnliche Osterluzei fällt zwar auf, aber der Zierwert drängt sich nicht in den Vordergrund.
Aristolochia clematitis kommt vorrangig in Brennessel-
Giersch-Säumen in wechselfrischen Auwäldern, im Unterwuchs selten überfluteter, lichter Eichen-Ulmenwälder, trocken-warmen
Berberitzen-Gebüsche und Erdrauch-Wolfsmilch-Ackerrainen auf Lehm- und Tonböden vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur LegendeLicht (6)
Temperatur (7) Kontinentalität (3) Feuchte (4) Reaktion (8) Stickstoff (8)
Aus der Nähe wird die reizvolle Struktur der Blätter schon eher wahrnehmbar.
Beschreibung
Aristolochia clematitis ist eine sommergrüne Staude, die durch Rhizomausläufer rasch flächige Bestände bilden kann. Sie erreicht mit einem unverzweigten, straff aufrechtem Wuchs Höhen von 40 bis 90 cm.
Die grünlich-gelben, unangenehm riechenden Blüten stehen in den Blattachseln und sind eher unauffällig. Die Blütezeit liegt im Mai/Juni.
Die Gewöhnliche Osterluzei spielte im Alterttum und Mittelalter eine große Rolle in der Volksmedizin. Die hohen Gehalte an u.a. krebserregender Osterluzei-Säure insbesondere in den Rhizomen und Samen haben aber in der Neuzeit zu einem medizinischen Verwendungsverbot geführt.
Auch die Blüte erschließt sich nur im Detail.
Verwendungshinweise
Die Gewöhnliche Osterluzei hat als alte Arzneipflaze eine gewisse Verwendungswürdigkeit in Kloster- und Kräutergärten, ist aber nur von untergeordnetem Zierwert.
Bei genauer Betrachtung sind die steifen, stark geaderten Blätter von einer gewissen Exotik. Das gilt im Prinzip auch für die Blüten.
Unter dem Strich konterkariert der im Jahresverlauf zunehmend wirre Habitus aber eigentlich jeden ästhetisch motivierten Einsatz.
Die Früchte sind erstaunlich groß, aber ohne erkennbaren Zierwert.
Kultur
Die Art ist anspruchslos und pflegeleicht.
Kräftige Hochstauden widerstehen dem Ausbreitungsdrang der Osterluzei, zartere Stauden werden schnell überwachsen und verdrängt.