Waldsteinia ternata // Golderdbeere, Dreiblättrige Waldsteinie, Teppich-Ungarwurz

Familie Rosaceae, Rosengewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Waldsteinia ternata
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort

Waldsteinia ternata kommt in mehreren Unterarten vom östlichen Alpenraum bis zum nödlichen Balkan vor. Im Osten setzt sich das Verbreitungsgebiet vom süd-westliche Sibirien, Nord-China, Korea bis Japan fort.

Die wäremliebende Dreiblättrige Waldsteinie besiedelt die Krautschicht von Laubmischwäldern und Gebüschen an Hängen und Flussufern sowie Wiesen an absonnigen Berghängen.

Die Standorte sind frisch, durchlässig, mehr oder weniger nahrhaft und eher basenärmer.

Beschreibung

Waldsteinia ternata ist eine wintergrüne Staude, die durch wüchsige Ausläufer und dichtes Blattwerk zügig größere, unduldsame, gut 10 cm hohe Teppiche bildet.

Die gelben Blüten erscheinen zunächst zahlreich im April/Mai. Mit den Jahren wird der Blütenflor kontinuierlich geringer. Altbestände blühen dann nur noch an den Rändern auf "Neuland".

Das Laub ist immergrün, verfärbt sich dennoch im Winter bräunlich-purpur-rot.

In Kultur ist bislang nur die europäische Sippe. Zur Abgrenzung von den in den Standortansprüchen und Wuchsverhalten etwas variierenden, bislang nicht eingeführten Sippen hat der derzeitige Handelsstandard den Zusatz "Kronstadt" erhalten.

Eine noch sehr selten erhältliche, verträglichere und dauerhaft blühwillige Alternative ist die amerikanische Waldsteinia fragarioides. Sie ist allerdings sommergrün.

Verwendungshinweise

Waldsteinia ternata ist aufgrund ihrer Robustheit und Pflegeleichtigkeit eine Standardlösung für "Problemlagen" im Unterwuchs von Gehölzen.

Für die Verwendung in anspruchsvollen Anlagen ist sie nicht unbedingt erste Wahl. Zumindest versprüht die Art keinen innovativen Flair.

Ehrlicherweise muss man konstatieren, dass die Auswahl auf verschatteten, trockenen Wurzeltellern alter Gehölze nicht eben üppig ist. Oft muss man einfach zufrieden sein, wenn sie sich überhaupt begrünen lassen.

Kultur

Trotz der geringen Wuchshöhe verdrängt die Dreiblättrige Waldsteinie selbst robuste Hochstauden und kann dauerhaft nur mit nur Gehölzen vergesellschaftet werden. Durch den enorm dichten Wurzelfilz lässt sie praktisch kein Wasser für andere, oberflächennah wurzelnde Pflanzen übrig. Sie kann damit sogar bei Straßenbäumen mit kleiner Baumscheibe sommerlichen Trockenstress hervorrufen.

Wenn bis zum endgültigen Bodenschluss Wildkräuter beseitigt werden, können sich diese in der Folge nicht mehr etablieren. Waldsteinia-Ternata-Flächen sind dann praktisch pflegefrei.

Sie ist in der Lage, auch den unmittelbaren Wurzelteller von Großbäumen zu besiedeln und verträgt sommerliche Trockenphasen erstaunlich klaglos. In extrem trockenen Wurzeltellern ist in den ersten zwei Vegetationsperioden allerdings eine Bewässerung erforderlich.

In Regionen mit häufigen, tiefen Barfrösten empfehlen sich windgeschützte und wärmebegünstigte Lagen.

Starke Falllaubschichten sind ungünstig.

Sorten:
  • Kronstadt: Handelsstandard, entspricht der süd-ost-europäischen Sippe
  • Variegata: grünes, unregelmäßig und eher schwach gelblich panaschiertes Laub (Trieb-Auslesen aus "Kronstadt"). Die Panaschierung ist nicht dauerhaft und verliert sich im Bestand recht bald.

Bilder