Viola reichenbachiana // Wald-Veilchen

Familie Violaceae, Veilchengewächse
Pflanzen pro qm 20.00
Wikipedia Viola reichenbachiana
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Viola reichenbachiana: Das Wald-Veilchen ist in ganz Europa mit Ausnahme von Teilen Skandinaviens und Nord-Osteuropas sowie in der Türkei, dem Transkaukasus und in Nord-West-Afrika in Laubmischwäldern verbreitet.

In Deutschland kommt Viola reichenbachiana nahezu flächendeckend vor. Lediglich im Westen der Norddeutschen Tiefebene und in Brandenburg hat sie größere Verbreitungslücken. In der Schweiz ist sie v.a. im Jura und dem nördlichen Mittelland häufig, ansonsten zerstreut.



Viola reichenbachiana im Buchenwald mit Efeu

Das Wald-Veilchen ist in Mitteleuropa eine Kennart der Buchen-Wälder. Sie bevorzugt frische, mehr oder weniger nahrhafte und basenreiche, humosen Lehmböden. Die Standorte sind halbschattig bis schattig.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)   ... zur Legende
Licht (4)  Temperatur (-)  Kontinentalität (4)  Feuchte (5)  Reaktion (7)  Stickstoff (6)


Individenreicher Bestand auf einer lichten Waldwiese

Beschreibung

Viola reichenbachiana ist eine sommer-, in wintermilden Lagen vereinzelt auch wintergrüne Staude von etwa 20 cm Wuchshöhe. Die Rosetten sind ausläufertreibend und bilden locker-rasige, aber nicht bodendeckende Bestände.

Die violetten, selten weißen Blüten erscheinen mäßig zahlreich von Ende März bis in den Mai. Der schlanke Sporn hat die gleiche Farbgebung wie die übrige Blütenkrone.

Das sehr ähnliche Hain-Veilchen (Viola riviniana) hat einen (grünlich)-weißen, verdickt wirkenden Sporn und bevorzugt etwas weniger frische, basenarme und oft etwas ausgehagerte Waldstandorte. Beide Arten bilden die Hybride Viola x bavarica. Diese hybridisiert außerdem mit Viola canina (Viola bavarica x canina).




Sekundär-Standort in einem absonnigen, vermoosten Scheerrasen.


Verwendungshinweise

Das Wald-Veilchen ist ein zarter, aber stimmungsvoller Frühlingsaspekt für subtile, detailierte Waldgärten. Für die Wahrnehmbarkeit sind individuenreiche, flächige Bestände in der Nähe von Wegen und Plätzen hilfreich.

Am Naturstandort steht sie oft für sich alleine und erhebt sich aus dem Fallaub des letzten Herbstes. Die Begleitflora sollte entsprechend auch im Waldgarten zurückhaltend sein. Begleitende Akzente könnten z.B. Anemone nemorosa und vereinzelte Horste von Carex montana sein.

Außerhalb von konsequent naturhaften Waldgärten ist das duftende, blühstärkere Duft-Veilchen (Viola odorata) die üblichere Alternative.



Anmutige Blütenstände des Wald-Veilchens

Kultur

Unter alten Laubbaumbeständen auf frischen, mehr oder weniger basenreichen Böden ist die zierliche Art erstaunlich widerstandsfähig.

Wo sich kräftige Waldstauden nicht zu sehr ausbreiten, neigt es durch Versamung zur Ausbildung lockerer Bestände.

Bilder