Naturstandort von Veronica armena: Der Armenische Ehrenpreis kommt vom Osten Kleinasiens bis in den Kaukasus in alpinen Fels- und Geröllfluren vor.
Im Verbreitungsgebiet treten in den höheren Berglagen im Winter ernsthafte und auch länger andauernde Frostperioden auf. Im Sommer sind die exponierten, of südorientierten Hanglagen dagegen hitzeanfällig.
Veronica armena bildet entzückende blaue Blütenpolster
Veronica armena wächst auf durchlässigen, wenig nahrhaften und mehr oder weniger basenreichen Böden. Die Standorte insbesondere auf Felsköpfen sind flachgründig bzw. weisen beengte Wurzelräume in engen Spaltensystemen auf.
Die Art gedeiht nur in (voll-)sonnigen Lagen.
In kargen Felslandschaften kommt der Armenische Ehrenpreis bestens zur Wirkung
Beschreibung
Der Armenische Ehrenpreis ist eine sommergrüne Staude, die etwa 10 cm hohe Polster bildet.
Die nadelartigen Blätter sind grün und mitunter filzig behaart. Ihre Sukkulenz begündet die hohe Trockenheitsresistenz der Pflanze.
Die winzigen, azur-blauen Blüten erscheinen zahlreich im Juni/Juli. Die Samenstände sind herzförmige Doppel-Kapseln, die zeitweilig rot überlaufen sind.
Veronica armena im Abblühen mit schon entwickelten Samenständen
Verwendungshinweise
Veronica armena ist eine zarte, selten verwendete und ansprechende Erscheinung. Im Versandhandel ist sie aber zuverlässig zu beziehen.
Die konkurrenzschwache Art kommt für Alpinarien, Tröge, Mauerkronen und entlang von Kies-/Natursteinwegen gut zur Geltung.
Sie ist so zart, dass sie nur dort sinnvoll eingesetzt ist, wo der Betrachter ihr sehr Nahe kommen kann. Der Ideale Einsatzort wäre eigentlich ein Tuffstein, der auf einem Tisch platziert wird.
Sinnvolle Partner wären u.a. die wenig bekannte Dünnblättrige Büschelglocke
(Edraianthus tenuifolius), das bizarre moosartige Kreuz-Sandkraut
(Arenaria tetraquetra), Persisches Steintäschel
(Aethionema grandiflorum) oder der bekannte Gyros-Beifuß
(Artemisia caucasica).
Diesem Exemplar geht es sehr gut - tendenziell sogar etwas zu gut. Der leicht mastige Wuchs mindert die Widerstandskraft gegen Trockenheit und Frost.
Kultur
Der Pflegebedarf kann in Felsfugen-Systemen oder auf Felsköpfen mit möglichst wenig offenen Bodenstellen zur Minderung des Aufkommens von Konkurrenzstauden etwas gemindert werden.
Die Standorte müssen sonnig-warm und nährstoffarm sein. Staunässe ist sehr ungünstig. Sommerliche Trockenphasen stärken die Konkurrenzkraft.
Wenn die Pflanzen in Einheitserde getopft geliefert werden, sollte man darüber nachdenken, die Wurzeln mit einem milden Wasserstrahl vorsichtig und geduldig davon zu befreien. Die Etablierung erfordert dann zwar für einige Wochen Aufmerksamkeit durch Bewässerung, langfristig zahlt sich die Mühe durch ein robusteres und kompakteres Erscheinungsbild und erhöhte Winterhärte aus.
Zur Vermeidung von Frostschäden sollten windgeschützte Lagen gewählt werden.