Naturstandort von Verbascum speciosum
Die Prächtige Königskerze kommt vom pannonischen Florengebiet des östlichen Mitteleuropas bis zum Balkan, Griechenland und der Türkei vor.
In
Deutschland zeigt sie deutliche Einbürgerungstendenzen und konnte sich von der Oberrheinebene und Regensburg im Süden bis Hamburg im Norden in einigen Warmlagen etablieren. In der
Schweiz verwildert sie dagegen nur punktuell im Mittelland.
Verbascum speciosum wächst auf trockenen bis mäßig trockenen, basenreichen und mäßig stickstoffreichen Böschungen, in Ruderalfluren, ruderalen Trockenrasen und lichten Rändern von Trockenwäldern.
Verbascum speciosum zusammen mit Dipsacus laciniatus
Beschreibung
Die Prächtige Königskerze ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr eine kräftige Rosette mit grau-filzig behaarten Blättern ausbildet und im zweiten Jahr einen dicht verzweigten, bis 180 cm hohen Blütenstand von Ende Juni bis Mitte August treibt.
Bei der sehr ähnlichen, handelsüblicheren Kandelaber-Königskerze
(Verbascum olympicum) sind die Blütenstände stärker ausgebreitet, was diese im Habitus noch eindrucksvoller macht. Da beide Arten aber auch hybridisieren, sind alle Übergangsformen zu beobachten.
Mit einer ganzen Reihe von Königskerzen werden natürliche Hybriden mit intermediären Merkmalen gebildet. Dazu gehören u.a.
Verbascum densiflorum,
Verbascum lychnitis,
Verbascum nigrum und
Verbascum thapsus sowie schon erwähnt
Verbascum olympicum.
Verwendungshinweise
Verbascum speciosum ist eine der ansprechendsten Köigskerzen und kann gut in größeren Steppenanlagen verwendet werden. Sie benötigt viel Platz und sollte nach Möglichkeit so exponiert stehen, dass sie auch aus der Ferne betrachtet werden kann.
Mit ihrer unsteten Lebensweise bringt sie Überraschungsmomente in die Pflanzung, wenn sie z.B. beschließt, im Vordergrund am Wegesrand aufzutauchen, statt klassischerweise im Hintergrund zu verweilen.
In natürlichen, etwas ruderalisierten Trocken-Wiesen sieht man die Prächtige Königskerze z.B. gerne über den blühenden Massen von
Salvia nemorosa,
Echium vulgare und
Anthemis tinctoria trohnen.
Sehr gelungene Felssteppen-Atmosphäre zusammen mit Ptilostemon afer
Kultur
Die Prächtige Königskerze ist wärmeliebend und gut winterhart. Sie benötigt skelettreiche, durchlässige Böden, da sie Staunässe schlecht verträgt.
Soweit ausreichend offene Bodenstellen erhalten bleiben, samt sie sich willig aus.
Die kräftigen Rosetten sind wintergrün und sehr ansehnlich.