Vaccinium uliginosum // Rauschbeere, Kronsbeere

Familie Ericaceae, Heidekrautgewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Vaccinium uliginosum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Vaccinium uliginosum: Die Rauschbeere kommt in den gemäßigten und nordischen Klimazonen der gesamten Nordhalbkugel vor. Sie steigt von den Tiefebenen bis in alpine Höhenlagen auf.

In Deutschland ist Vaccinium uliginosum in der nordwest-deutschen Tiefebene, dem Alpenvorland und der Erzgebirge-Region häufiger, sonst selten oder fehlend. In der Schweiz ist sie im Jura, in den Voralpen und den Alpen relativ stetig vertreten.



Vaccinium uliginosum mit einsetzender Herbstfärbung.

Sie besiedelt Kiefern-Wälder, Hochmoore und Heiden auf stickstoffarmen, extrem sauren Silikat- oder Torfböden. In Mitteleuropa ist die Rauschbeere eine Kennart des montanen Kiefern-Fichten-Waldes.

Sie kommt zudem stetig in Feuchtheide- und Hochmoor-Bult-Gesellschaften sowie in Ginster-Heiden vor.

Die Standorte sind schwach sonnig bis absonnig. Sie gedeiht gleichermaßen unter relativ trockenen wie nassen Bedingungen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (-)  Kontinentalität (5)  Feuchte (-)  Reaktion (1)  Stickstoff (3)

Beschreibung

Die Rauschbeere ist ein sommergrüner, sehr trägwüchsiger Zwergstrauch von etwa 50 (60) cm Höhe und bis zu 80 (90) cm Breite. Durch Wurzelausläufer bilden sich mit der Zeit größere Bestände.

Die Blüte von Mai bis Juni ist creme-weiß, aber wenig auffällig. Die schwarzen, blau bereiften Früchte reifen im Spätsommer und sind essbar. Sie sind größer als die Früchte der wilden Heidelbeere und unterscheiden sich auch durch das weiße Fruchtfleisch. Bei größeren Verzehrmengen treten mitunter Rauschzustände auf, die vermutlich auf Substanzen zurück gehen, die beim Befall mit Schmarotzer-Pilzen entstehen.

Das Laub ist grün bis dunkel-grün mit leichtem Blaustich. Im Herbst verfärbt es sich zierend rötlich.

Verwendungshinweise

Vaccinium uliginosum macht lediglich während der Herbstfärbung auf sich aufmerksam und hält sich den Rest des Jahres sehr zurück. Entsprechend selten wird sie eingesetzt und gehandelt. Aufgrund der wintergrünen Triebe ist die Heidelbeere im Zweifel die ansprechendere Alternative.

Vaccinium uliginosum kann dennoch in betont naturhaften Moorbeten und Moor-Wäldern oder Heidegärten eine gewisse Rolle spielen.

In natürlichen Hochmoorwäldern ist die Rauschbeere z.B. mit Betula nana, Calluna vulgaris, Eriophorum vaginatum, Molinia caerulea, Rhododendron palustre oder Vaccinium vitis-idaea vergemeinschaftet.

Kultur

Unter nährstoffarmen, stark sauren Bedingungen ist die Rauschbeere pflegeleicht. Hinsichtlich der Wasserversorgung hat sie keinerlei Vorlieben und toleriert nasse bis mäßig trockene Standorte.

Im Schatten kümmert sie und auf nahrhaften Standorten wird sie stark von hochwüchsigen Sträuchern und Stauden bedrängt.

Bilder