Tulipa turkestanica // Turkestan-Tulpe, Wildtulpe
Beschreibung
Naturstandort von Tulipa turkestanica
Die Turkestan-Tulpe stammt aus Gebirgsregionen Zentral-Asiens von Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan bis in den Norden Chinas.
Tulipa turkestanica wächst an (voll-)sonnigen Berghängen auf nährstoffarmen, basenreichen Schotterböden.
Beschreibung
Diese Wild-Tulpe ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt und erreicht 15 bis 25 cm Wuchshöhe.
Die kleinen, hell-schwefel-gelben Blüten stehen zu Mehreren an kurzen Stielen und erscheinen ab Mitte März. Die Blütezeit ist kurz, kaum länger als 7-10 Tage.
Das Laub ist grau-grün und schmal.
Aus unmittelbarer Nähe sind die kleinen Blüten reizvoll, die Fernwirkung ist jedoch gering.
Verwendungshinweise
Tulipa turkestanica ist in der Blüte etwas unscheinbar. Die Blüten öffenen sich nur bei Sonnenschein, geschlossen haben sie kaum Zierwirkung. Eine kleinblütige, gelbe Wild-Tulpe mit etwas auffälligeren Blüten ist z.B. Tulipa urumiensis.
Tulipa turkestanica kann in erster Linie in sonnigen, durchlässigen Alpinarien, im Vordergrund von Felssteppenanlagen und für entsprechende Tröge verwendet werden. Es ist notwendig, dass der Betrachter sehr unmittelbar an diese schüchterne Wild-Tulpe herantreten kann, um sie überhaupt würdigen zu können.
Ideale Partner sind niedrige, horstige Steppengräser mit winterzierenden Samenständen wie z.B. Nasella tenuissima oder auch Festuca valesiaca. Es gibt kaum Blütenpartner, die der Turkestan-Tulpe nicht die Show stehlen würden. Insofern pflanzt man sie am Besten in individuenreichen Großgruppen als alleinigen Aspektbildner.
Knospenstadium kurz vor dem Aufblühen.
Kultur
Sommerliche Trockenheit und Wärme lässt die Zwiebeln besser ausreifen und verlängert deren Lebenszyklus. Andernfalls erlischt der Bestand zusehends.
Durch die vorsommergrüne Wuchsweise ist die Art auf stickstoffarmen Böden trotz der geringen Größe recht pflegeleicht. Auf reicheren Böden mit höherwüchsigen Konkurrenten wird die Turkestan-Tulpe aber früher oder später verdrängt.
Die reiche Ausbildung von Tochterzwiebeln und die willige Versamung sorgen auf vegetationsarmen Schotterböden mitunter für die Entwicklung großer Bestände.
Sie reagiert aber empfindlich auf zunehmende Verschattung und Staunässe.
Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt nach dem Prinzip der Kaltkeimer.