Tulipa sylvestris // Weinberg-Tulpe, Wildtulpe

Familie Liliacea, Liliengewächse
Pflanzen pro qm 150.00
Wikipedia Tulipa sylvestris
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Tulipa sylvestris

Die Weinberg-Tulpe kommt ursprünglich im gesamten Mittelmeerraum mit Ausnahme des Nahen Ostens sowie in der erweiterten Schwarzmeer-Region vor.

In Mitteleuropa und Teilen Skandinaviens ist die Art ein eingebürgerter Neophyt. In Deutschland siedelt sie schwerpunktmäßig in Weinbauregionen, dringt aber im Norden bis Dänemark vor.


In Kombination mit niedrigen Gräsern würde das schon zur Vollblüte unansehnliche Blattwerk weniger auffallen.

Sie gilt als Kennart der wärmeliebenden Weinbergslauch-Gesellschaft. Sie besiedelt mäßig trockene und mäßig nahrhafte, basenreichere Standorte in lichten Wäldern und Gebüschen, an sonnigen Waldrändern und in beweideten Hängen.

Bevorzugt werden vollsonnige bis sonnige, stark wärmebegünstigte Lagen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (7)  Kontinentalität (4)  Feuchte (4)  Reaktion (7)  Stickstoff (5)


Im Grunde hat Tulipa sylvestris im Aufblühen die schönste Lebensphase anzubieten.

Beschreibung
Die Weinberg-Tulpe ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt. Sie erreicht Wuchshöhen von 30 cm. Das Laub ist blau-grün.

Die gold-gelben, meist einzelnen Blüten richten sich charakteristisch nickend auf. Sie duften leicht und erscheinen im April.


Das Aufrichten der anfänglich stark nickenden Blütenknospen ist von großer Grazie.

Verwendungshinweise
Tulipa sylvestris ist eine der schönsten Tulpen-Arten. Leider ist sie etwas unberechenbar. Entweder, sie funktioniert hervorragend und vermehrt sich, oder sie fällt innerhalb weniger Jahre aus. Letzteres kommt häufiger vor.

Sie kommt gut zur Geltung in größeren Beständen an sonnig-warmen Gehölzrändern, in Alpinarien und in extensiven, spät gemähten Wiesen. Man kann sie stimmig mit anderen Frühlingsgeophyten wie Weinbergs-Träubel oder Ornithogalum nutans vergesellschaften, mit denen man sie auch an Naturstandorten zusammen stehen sieht.

Als historische Kulturpflanze kann sie auch in Bauern- oder Klostergärten oder mediterranen Anlagen eingesetzt werden.

Das Laubwerk wird oft schon zur Blütezeit unansehnlich, so dass auf eine Kombination mit spät austreibenden Stauden oder niedrigeren Gräsern geachtet werden sollte.


Auf steinigen Substraten wirkt die Weinberg-Tulpe am natürlichsten.

Kultur
Auf geeigneten Standorten neigt die Art zur Verwilderung durch Versamung und Tochterzwiebeln, so dass mit der Zeit größere Bestände entstehen. Die klimatischen Bedingungen scheinen eine große Rolle für den Kulturerfolg zu spielen.

Die Böden sollten skelettreich sein und gut drainieren. V.a. außerhalb der Vegetationszeit ist Bodenfeuchte sehr ungünstig.

Mit der Zeit kommen immer weniger Exemplare eines Bestandes zur Blüte. Den Prozess kann man stoppen, wenn man die Zwiebeln kurz nach dem Blatteinzug alle zwei oder drei Jahre ausgräbt und dann flach wieder einsetzt. Alternativ kann man die Zwiebeln in Drahtkäfige setzen, um das Einziehen in zu tiefe Bodenschichten zu verhindern.

Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt nach dem Prinzip der Kaltkeimer.

Bilder