Tulipa kolpakowskiana // Wildtulpe

Familie Liliacea, Liliengewächse
Pflanzen pro qm 300.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Tulipa kolpakowskiana

Diese Wild-Tulpe kommt vom Kaspischen Meer bis in den Nord-Westen Chinas in Gebirgsregionen von der submontanen bis zur montanen Höhenlage vor.

Das Verbreitungsgebiet ist von winterkalten und sommerheißen Halbwüsten- und Wüstenklima geprägt. Die Niederschläge sind ganzjährig sehr niedrig.

Im halb geöffneten Zustand ist Tulipa kolpakowskiana am attraktivsten.

Tulipa kolpakowskiana wächst an (voll-)sonnigen basenreichen Felshängen und Trocken-Steppen. Die Stickstoffversorgung ist gering und Trockenstress stetiger Begleiter.

Die Standorte sind von Natur aus frei von höheren Gehölzen und nicht selten ist Tulipa kolpakowskiana nur von nacktem Schotter oder Sand umgeben. Auf weniger extremen Standorten wird sie von schütteren, niedrigen Steppenrasen begleitet.

Ohne sichtbare rot überlaufene Blütenunterseiten ist die Erscheinung weniger einzigartig. Die Kombination mit Parrasana-Agaven macht das wieder wett.

Beschreibung
Diese Wild-Tulpe ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt und erreicht bis 15 cm Wuchshöhe.

Die einzelnen, innen leuchtend gelben Blüten mit dem breiten, bräunlich-rotem Streifen auf der Außenseite erscheinen ab Mitte April bis Anfang Mai. Die spitz auslaufenden Kronblätter sorgen für eine charakteristische ungewöhnliche Blütenform.

Das Laub ist grau-grün und leicht blaustichig. Die schmalen Blätter liegen oft dem Boden auf. Sie haben eine ausgeprägte Schiffchenform und einen stark gewellten Blattrand.

Im Handel werden ähnliche Wild-Tulpen als "Tulipa kolpakowskiana" gehandelt. Ihnen fehlt meist der ausgeprägt wellige Blattrand und vermutlich gehören sie zum Komplex von Tulipa ferganica.

Das Laub liegt schlangenartig am Boden auf.

Verwendungshinweise
Tulipa kolpakowskiana ist eine zarte, ungewöhnliche Erscheinung. Aufgrund der hohen Kulturansprüche kommt sie für die meisten Anwender nicht in Frage und ist trotz apartem Antlitz und für Wildtulpen außergewöhnlich langer Blütezeit eher dem Sammler vorbehalten.

Für alle anderen Situationen greift man sinnvollerweise auf die einigermaßen ähnliche, aber völlig robuste Tulipa batalinii zurück.

In Europa bekommt man aber ohnehin nicht selten etwas weniger ansprüchliche, aber weitgehend identisch wirkende Wild-Tulpen geliefert. Sie können in größeren Gruppen in sonnigen, durchlässigen Alpinarien und Felssteppenanlagen und für entsprechende Tröge verwendet werden.


Die stark gewellten Blattränder sind charakteristisch.

Kultur/Pflege von Tulipa kolpakowskiana

Tulipa kolpakowskiana ist in Mitteleuropa nicht ideal zu kultivieren. Sie hat hohe Ansprüche an die ganzjährige Bodentrockenheit, die zumindest im Winterhalbjahr kaum zu gewährleisten ist. Sammler kultivieren sie daher gerne in Töpfen, die vom Herbst bis Frühling an überdachten Standorten stehen.

Man hat aber auch durchaus Kulturerfolg, wenn man in reinem Sand oder kleinkörnigem Schotter ohne Humusanteile auf erhöhten Standorten pflanzt. Günstig wirkt sich auch geringe Stickstoffversorgung aus. Die Zwiebeln setzen dann allerdings auch mal ein Jahr mit der Blüte aus.

Generell sind möglichst sonnige, gerne sommerheiße Standorte erwünscht.

Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt nach dem Prinzip der Kaltkeimer.

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