Thuja occidentalis // Abendländischer Lebensbaum
Beschreibung
Naturstandort von Thuja occidentalis
Der Abendländische Lebensbaum stammt aus dem äußersten Nord-Osten der USA bzw. dem Süd-Osten Kanadas.
Thuja occidentalis fehlt in kau einer klassischen Parkanlage.
Thuja occidentalis siedelt in den Tiefebenen in Feuchtstellen in durchsickerten Geländevertiefungen, am Fuß von Hängen oder an Gewässerufern. Die Art ist hier insbesondere am Rand von Kalk-Durchflussmooren stetig anzutreffen.
In sub-montanen Höhenlagen ist Thuja occidentalis in niederschlagsreichen Regionen auch auf sickerfeuchten oder sogar überrieselten Blockschutthalden und an Steilhängen auf kalkskelettreichen Lehmböden anzutreffen. In sickerfeuchten Situationen werden auch flachgründige Humus-Schotterauflagen auf Kalkfelsen besiedelt.
Die Substrate sind schwach sauer bis alkalisch und stickstoffarm bis stickstoffreich. Bevorzugt werden (voll-)sonnige bis halbschattige Standorte. In schattigen Lagen kümmert der Abendländische Lebensbaum.
Lebensbäume sind die Standardlösung für Sichtschutzhecken in Privatgärten.
Beschreibung
Thuja occidentalisThuja occidentalis ist eine immergrüne Konifere von schlankem bis säulenförmigem Wuchs. Im Freistand bleiben die Stämme auch im Alter bis zum Boden beastet, die Krone lockert sich aber insgesamt merklich auf.
Der langlebige, mittelwüchsige, oft mehrstämmige Baum erreicht Wuchshöhen von 15 (20) m bei Breiten von 3,5 bis 5 m. Am Naturstandort können die Stämme bis zu 200 cm Durchmesser erreichen.
Die Art ist im jungen Holz regenerations- und ausschlagfreudig. Die grünlichen Blüten sind unbedeutend und erscheinen im April/Mai.
Thuja occidentalis ist bereits im 16. Jahrhundert nach Europa eingeführt worden und wird mittlerweile in weit über 100 Sorten kultiviert.
Die Art ist in allen Teilen giftig. Empfindliche Personen können schon bei Hautkontakt Reizungen erleiden.
Sehr ähnlich ist Thuja orientalis aus dem östlichen Asien. Auch mit Chamaecyparis lawsoniana besteht Verwechslungsgefahr, zumal insbesondere deren blau-grüne 'Columnaris' gerne im Verbund mit grünen Thuja occidentalis in Sichtschutzhecken kombiniert wird.
Thuja occidentalis nimmt in der Normalform eindrucksvolle Dimensionen an.
Verwendungshinweise
Der Abendländische Lebensbaum ist eine der meistverwendeten Koniferen und fehlt in kaum einem Vorgarten, Friedhof oder Parkanlage. Er ist v.a. aber ein sehr beliebtes Heckenelement, weil es günstig in der Anschaffung und schnellwüchsig ist. Die nachhaltigere Lösung ist aber eindeutig die Europäische Eibe. Sie ist viel unempfindlicher gegen Trockenstress und durch den langsameren Wuchs und v.a. die völlig unproblematische Verjüngung langfristig die bessere Investition.
In einfachen, anspruchslosen Anlagen wirken Thujen fast immer lieb- und einfallslos.
Im Kontext hochwertiger Architektur und gepflegter, repräsentativer Anlagen kann die Art in den rein-grünen Formen aber durchaus ansprechende, statisch-ruhige Hintergründe in Form von akkurat geschnittenen Heckenelementen bilden.
Auch als Solitär in edlen, weitläufigen Parkanlagen oder in naturhaften Alpinarien an Felsen kann Thuja occidentalis positive Akzente setzen.
Die gelblaubigen Formen und die meisten Zwergformen sind ästhetisch eher schwierige Partner. In Kombination mit anderen Koniferen und Immergrünen entsteht fast zwangsläufig ein uninspiriertes Friedhofsambiente. Ihr Einsatz will gut überlegt sein und bedarf origineller Gestaltungsansätze.
Kugelformen können mit einigen Abstrichen den schädlingsgeplagten Buxbaum ersetzen, allerdings auf deutlich eingeschränkter Standortamplitude. Auch hier ist die Eibe zumindest für größere Formschnitte die viel bessere Alternative.
Zwergformen wie 'Mecki' erfreuen sich einiger Beliebtheit.
Kultur
Thuja occidentalis ist anspruchslos, bevorzugt aber basenreichere, dauerhaft gut wasserversorgte und kühlere, luftfeuchte Standorte. Gleichzeitig ist die Art lichtliebend und kommt schon in licht-absonnigen Lagen an ihre Grenzen. Durch die zunehmend heißen und trockenen Sommer scheint die Art an ihre klimatischen Belastungsgrenzen in Mitteleuropa zu kommen. Möglicherweise haben Thujen hierzulande nur noch in kühl-feuchten Berglagen eine längerfristige Bleibeperspektive.
Insbesondere auf leichten Böden müssen sommerliche Trockenphasen mit Bewässerung überbrückt werden. Dies gilt vorrangig für die ersten 3-4 Jahre einer Neupflanzung. Aber auch gut etablierte Exemplare können selbst auf tiefgründigen Lehmböden in hochsommerlichen Dürrephasen Trockenstress erleiden, der längerfristig zum Ausfall führen kann.
Die Art ist vollkommen winterhart und auch gegenüber Wintersonne unempfindlich. Das Laub verfärbt sich dann zwecks Sonnenschutz mitunter bräunlich, wird im Frühling aber wieder grün.
Der Erziehungsschnitt für Form-Hecken muss während der Aufbauphase bis zur gewünschten Endgröße diszipliniert vorgenommen werden. Es erfolgt ein Schnitt nach dem Frühjahrsaustrieb und ein zweiter im Frühsommer. Der Zuwachs wird dabei auf 3-5 cm begrenzt, um die Verzweigung zu optimieren.
Die Schnittform ist idealerweise eine unten verbreiterte Trapezform. Die unteren Nadeln erhalten so ausreichen Licht und die Hecke verkahlt nicht. Der Erhaltungsschnitt erfolgt einmal jährlich im Spätsommer und wird so nah wie möglich an der vorjährigen Schnittkante vorgenommen, um den Breiten- und Höhenzuwachs so gering wie möglich zu halten. Ein starker Rückschnitt in den unbelaubten Teil des Astwerkes kann nur schlecht bis gar nicht mit Neutrieben kompensiert werden.
Fruchtstände
Sorten:
Breitere Säulenformen
Alba: kegelförmiger Wuchs, 2-4 m hoch, kräftig grünes Laub mit grünlich-weißen Spitzen
Cristata: 3/1,5 m hoch/breit, grau-grünes Laub
Ellwangeriana: 10/5 m hoch/breit, hellgrün bis grünes Laub
Sunkist: 5/2 m hoch/breit, muschelartige Zweige, gold-gelbes Laub
Rheingold: 3-4/2-3 m hoch/breit, zunächst kugelig, später breit säulenartiger Wuchs, rosa Austrieb und gold-gelbe Sommerfärbung
Wareana Lutescens: 5/2 m hoch/breit, trägwüchsig, gelblich-grünes Laub
Echte Säulenformen
Brabant: 15-20/3-4 m hoch/breit, Säulenform mit ganzjährig frisch-grünem Laub
Columna: 10/1,5m hoch/breit, sehr schmale Säulenform mit ganzjährig dunkel-grünem Laub
Europe Gold: 4/1,2 m hoch/breit, goldgelbes Laub
Holmstup: 4/1,2 m hoch/breit, goldgelbes Laub
Malonyana: 10/1,25 m hoch/breit, dunkel-grünes Laub
Pyramidalis Compacta: 12/4 m hoch/breit, Säulenform mit Fächerzweigen und hell-grünem Laub
Rosenthalii: 5/0,8 m hoch/breit, muschelartig-gefächerte Triebe, dunkel-grünes Laub
Smaragd: 8/2 m hoch/breit, muschelartig-gefächerte Triebe, grünes Laub
Spiralis: 15/4 m hoch/breit, spiralig gedrehte, fedrige Zweige, bläulich-dunkel-grün
Yellow Ribbon: 8/2 m hoch/breit, sehr dichte, ausgeprägt fächerartige Zweige, gelbes, innen gelblich-grünes Laub
Breitwüchsige Zwergformen
Danica: 0,7/1 m hoch/breit, breitkugelig, dichte frisch-grüne Benadelung, im Winter braun-grün verfärbend
Filiformis: 2,5/3 hoch/breit, trägwüchsig, Triebe fadenförmig überhängend, grau-grünes Laub
Globosa: 2/2 m hoch/breit, dichttriebige, sehr fein verzweigte Kugelform mit hell-grünem Laub
Golden Globe: 2/2 m hoch/breit, dichttriebige Kugelform mit gold-gelbem Laub
Little Champion: 0,8/0,8 m hoch/breit, dichttriebige, sehr fein verzweigte Kugelform mit grünem Laub
Little Gem: 1/2 m hoch/breit, unregelmäßig-bultiger Wuchs mit krausen, fächerartigen Trieben und dunkel-grünem Laub
Mecki: 1,2/1,2 m hoch/breit, fein verzweigte Triebe, sehr trägwüchsige Kugelform, hell-grünes bis grünes Laub
Recurva Nana: 2/2 m hoch/breit, sehr trägwüchsige Kugelform mit fächerartigen, gekräuselten Trieben
Teddy: 0,8/1 m hoch/breit, kugeliger, sehr träger Wuchs, dicht-feintriebig, grünes Laub
Tiny Tim: 1,2/1,5 m hoch/breit, halb-kugeliger, sehr träger Wuchs, dicht-fächerartige Zweige, grünes Laub
Weiterführende Quelle (Englisch)
Informationen zu Schadbildern