Naturstandort von Syringa josikaea: Der Ungarische Flieder kommt von Rumänien bis in die Ukraine in süd-exponierten Waldmänteln und Gebüschen vor.
Die Art wächst auf nahrhaften, sauren bis schwach alkalischen und durchlässigen, aber dennoch frischen bis sickerfeuchten Böden.
'Rubra' zeigt einen kräftigen Fliederton.
Beschreibung
Der Ungarische Flieder ist ein sommergrüner, wüchsiger Strauch mit aufrechtem Wuchs. Er erreicht Höhen von etwa 4 m bei bis zu 3 m Breite. Im Alter nimmt die Krone eine schirmartige Form an.
Die hell-violetten Blüten mit den bräunlich-purpur-violetten Knospe stehen in schlanken, überhängenden bis hängenden Rispen. Der Blütenduft ist extrem stark. Die Blütezeit beginnt ab Anfang Juni und endet Ende Juni.
Die Blätter sind oberseits grün und unterseits grau-grün.
Verwendungshinweise
Syringa josikaea wird etwas weniger inflationär verwendet als
Syringa vulgaris und setzt sich durch das zartere Erscheinungsbild auch optisch etwas ab.
Das Erscheinungsbild ist durchaus romantisierend, sodass sich eine Verwendung vorrangig in ländlichen Gärten aufdrängt.
Im Umfeld historischer Bausubstanz kann der Ungarische Flieder in Innenhöfen, auf Stadtplätzen und Gebäude-Vorplätzen und öffentlicher Grünflächen eingesetzt werden.
In reduzierten und modernistischem Umfeld wirkt die Art in der Regel deplaziert.
Kultur
Syringa josikaea ist in Mitteleuropa üpberall vollkommen winterhart und bevorzugt basenarme, durchlässige, nahrhafte Böden in warmen, vollsonnigen bis sonnigen Lagen.
Der Ungarische Flieder gedeiht auch auf humusen Sandböden problemlos, ist aber deutlich weniger trockenheits- und hitzeresistent als der Gewöhnliche Flieder.
Auf schweren, verdichteten Lehmböden versagt die Art in der Regel.
Die überhängenden Blütenrispen sind charakteristisch.
Schnittmaßnahmen zielen v.a. darauf ab, einen malerischen Habitus zu entwickeln. Strauchformen werden mit etwa sechs grundständigen Gerüstttrieben aufgebaut. Diese werden an den Spitzen nicht eingekürzt. Nach innen und steil nach oben wachsende Seitenäste werden entfernt. Bodenbürtige Jungtriebe werden in der Regel entfernt.
Der Schnitt kann sowohl vor als auch nach der Blüte erfolgen, da entweder die diesjährige oder die nächstjährige Blüte minimiert wird. Flieder bildet nach einem Frühsommerschnitt keine Trieb- und Blütenknopsen für das Folgejahr mehr aus.
Die Gerüsttriebe vergreisen erst nach Jahrzehnten und können ggf. im Frühjahr vor dem Austrieb bodentief zurückgeschnitten und durch einen Jungtrieb ersetzt werden
Sorten:
- Holger: rein-weiße Blüte
- Rubra: kräftig lila Blüte