Syringa microphylla (Syringa pubescens) // Kleinblättriger Flieder
Beschreibung
Naturstandort von Syringa microphylla (Syringa pubescens)
Der Kleinblättrige Flieder kommt im Osten Chinas auf südexponierten, baumfreien Berghängen von der Hügel- bis zur submontanen Vegetionszone vor.
Die Art wächst auf mäßig trockenen bis sickerfeuchten, etwas basenärmeren und mehr oder weniger nahrhaften Böden.
Vor dem Aufblühen sind die Knospen bei Syringa microphylla kräftig violett.
Beschreibung
Der Kleinblättrige Flieder ist ein sommergrüner, aufrechter und dicht-buschiger Strauch von 150 bis 200 cm Höhe und Breite.
Die stark duftenden Blüten stehen in schlanken Rispen. Der üppige, hell-violett-rosa Blütenflor mit den bräunlich-violetten Knospen erscheint ab Anfang Juni und setzt sich mit schwachen Nachblüten bis in den September fort.
Das Laub ist grün und haftet bis in den Spätherbst, verfärbt sich aber nicht nennenswert. Die jungen Zweige sind im ersten, oft auch im zweiten Jahr noch fein behaart.
Sehr ähnlich ist Syringa meyeri. Möglicherweise gehören beide Arten sogar gemeinsam zu Syringa pubescens. Die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung von Syringa microphylla ist in jedem Falle Syringa pubescens ssp. microphylla. Im Handel spielt diese Bezeichnung aber praktisch keine Rolle.
Verwendungshinweise
Syringa microphylla hat wie die meisten Syringa-Arten eine romantische Ausstrahlung.
Er kann ergänzend in Vorgärten, Innenhöfen und an Gartenterrassen verwendet werden. Die Art ist anspruchslos und kann daher auch für kleinere Stadtplätze, Einfassungen von Staudenrabatten oder Abstandsgrün im öffentlichen Raum eingesetzt werden.
Eine Kultur in größeren Pflanzgefäßen ist gut möglich.
Die Verbindung des Kleinblättrigen Flieders mit reduktionistischer Architektur scheitert in der Regel.
Der Kleinblättriger Flieder neigt dazu, die Blüten über einen längeren Zeitraum anzusetzen.
Kultur
Der Kleinblättrige Flieder kommt auf allen nicht zu basenreichen und zu sauren Gartenböden gut zurecht. Sommerliche Trockenphasen übersteht er auf tiefgründigen, guten Gartenböden nach der Etablierung klaglos.
Er bevorzugt warme Lagen, ist hitzeverträglich und gut winterhart. Staunässe sollte vermieden werden.
Schnittmaßnahmen zielen v.a. darauf ab, einen kompakten Habitus zu entwickeln bzw. zu erhalten. Die Sträucher werden mit etwa acht grundständigen, gleichmäßig zu allen Seiten ausstrahlenden Gerüsttrieben aufgebaut. Diese werden an den Spitzen nicht eingekürzt. Nach innen und steil nach oben wachsende Seitenäste werden entfernt. Bodenbürtige Jungtriebe werden in der Regel entfernt.
Nach etwa fünf Jahren werden Gerüsttriebe bodengleich entfernt und durch einen kräftigen Gundtrieb ersetzt.
Der Schnitt erfolgt in der Regel direkt nach der Blüte. Da Flieder aber selbst nach einem Frühsommerschnitt direkt nach der Blüte keine Trieb- und Blütenknopsen für das Folgejahr mehr ausbildet, wird nur der Blütenstand bis oberhalb des ersten Knospenansatzes entfernt.
Schnittmaßnahmen zur Verjüngung vergreister, ungepflegter Exemplare werden am Besten im Frühjahr vor dem Austrieb vorgenommen, um die Ausbildung von Jungtrieben zu befördern.
Entdeckt man auf Blättern Fraßgänge der Fliedermotte, entfernt man die betroffenen Blätter umgehend, um die Weiterentwicklung der Motte zu unterbinden.
Sorten:
Superba: entbehrliche Sorte, bis 200 hoch/breit, etwas zu luftiger Wuchs, zart rosa-rote Blüten, die sich im Abblühen aufhellen, mäßige bis gute, immer lang andauernde Zweitblüte im Spätsommer, gut duftend (Handelsstandard)
Bewertungen auf Basis des Sichtungsergebnisses des Arbeitskreis Bundesgehölzsichtung