Syringa meyeri // Zwerg-Flieder
Beschreibung
Naturstandort von Syringa meyeri
Der Zwerg-Flieder kommt im Nord-Osten Chinas auf südexponierten, baumfreien Berghängen von der Hügel- bis zur Mittelgebirgsstufe vor.
Syringa meyeri wächst auf mäßig trockenen bis sickerfeuchten, bevorzugt etwas basenärmeren und mehr oder weniger nahrhaften Böden.
Syringa meyeri in einem öffentlichen Park in trauter Eintracht mit einer Unterpflanzung aus Großem Immergrün.
Beschreibung
Der Zwerg-Flieder ist ein sommergrüner, aufrechter und dicht-buschiger Strauch von 150 bis 200 cm Höhe und Breite.
Die stark duftenden Blüten stehen in schlanken Rispen. Der üppige, violette Blütenflor erscheint ab Ende Mai bis Ende Juni.
Das kleine, rundliche Laub ist kräftig grün und haftet bis in den Spätherbst, verfärbt sich aber nicht nennenswert.
Sehr ähnlich ist Syringa microphylla. Es ist nicht auszuschließen, dass beide Arten sogar gemeinsam zu Syringa pubescens gestellt werden. Im Handel spiegelt sich dies aber nicht wieder.
Verwendungshinweise
Syringa meyeri hat wie die meisten Syringa-Arten eine romantische Ausstrahlung und sorgt regelmäßig für Entzücken bei der überwältigenden Mehrheit der Betrachter. Man geht also keinerlei gestalterisches Risiko beim Einsatz eines Zwerg-Flieders ein. Nur im Umfeld minimalistischer Architektur wirkt der Zwerg-Flieder so gut wie immer deplaziert.
Er kann in Vorgärten, Innenhöfen und an Gartenterrassen verwendet werden. Die Art ist anspruchslos und eignet sich daher auch für kleinere Stadtplätze, Einfassungen von Staudenrabatten oder das Abstandsgrün im öffentlichen Raum.
Eine Kultur in größeren Pflanzgefäßen ist gut möglich.
Kultur
Der Zwerg-Flieder kommt auf allen nicht zu basenreichen und zu sauren Gartenböden gut zurecht. Sommerliche Trockenphasen übersteht er auf tiefgründigen, guten Gartenböden nach der Etablierung klaglos.
Er bevorzugt warme Lagen, ist hitzeverträglich und gut frosthart. Staunässe sollte vermieden werden.
'Palibin' ist die Standardsorte des Zwerg-Flieders.
Schnittmaßnahmen sind nicht zwingend erforderlich. Sie zielen v.a. darauf ab, einen kompakten Habitus zu entwickeln bzw. zu erhalten. Die Sträucher werden mit etwa acht grundständigen, gleichmäßig zu allen Seiten ausstrahlenden Gerüsttrieben aufgebaut. Diese werden an den Spitzen nicht eingekürzt. Nach innen und steil nach oben wachsende Seitenäste werden entfernt. Bodenbürtige Jungtriebe werden in der Regel entfernt.
Nach etwa fünf Jahren werden Gerüsttriebe bodengleich entfernt und durch einen kräftigen Gundtrieb ersetzt.
Der Schnitt erfolgt in der Regel direkt nach der Blüte. Da Flieder aber selbst nach einem Frühsommerschnitt direkt nach der Blüte keine Trieb- und Blütenknopsen für das Folgejahr mehr ausbildet, wird nur der Blütenstand bis oberhalb des ersten Knospenansatzes entfernt. Schnittmaßnahmen zur Verjüngung vergreister, ungepflegter Exemplare werden am Besten im Frühjahr vor dem Austrieb vorgenommen, um die Ausbildung von Jungtrieben zu befördern.
Entdeckt man auf Blättern Fraßgänge der Fliedermotte, entfernt man die betroffenen Blätter umgehend, um die Weiterentwicklung der Motte zu unterbinden.
Sorten:
Flowerfesta Pink: entbehrliche Sorte, bis ca. 1,4 m hoch und etwas schmaler, purpur-rote Blüten mit dunkleren Knospen, schwache Zweitblüte im Spätsommer, mäßig duftend (Original-Sortenname 'Anny200817')
Flowerfesta Purple: sehr gute Sorte:, bis ca. 1,3 m hoch und etwas breiter, purpur-rote Blüten mit dunkleren Knospen, nennenswerte Zweitblüte im Spätsommer, mäßig duftend (Original-Sortenname 'Anny200809')
Flowerfesta White: gute Sorte, bis ca. 1,9 m hoch und etwas breiter, violette Blüten mit dunkleren Knospen, kaum Zweitblüte im Spätsommer, gut duftend, (Original-Sortenname 'Anny200810')
Kojubella: gute Sorte, bis ca. 1,3 m hoch und etwas breiter, purpur-rote Blüten mit dunkleren Knospen, nennenswerte Zweitblüte im Spätsommer, mäßig duftend
Lillifee: bis ca. 1,5 m hoch/breit, blass-violette Blüten
Palibin: ausgezeichnete Sorte, bis ca. 1,5 m hoch und etwas breiter, hell-rosa-violette Blüten, kaum remontierend, gut duftend (Handelsstandard)
Bewertungen auf Basis des Sichtungsergebnisses des Arbeitskreis Bundesgehölzsichtung