Naturstandort von Symphytum tuberosum: Der Knoten-Beinwell ist von der Iberischen Halbinsel über Frankreich bis Mitteleuropa verbreitet. Nach Osten reichen die Vorkommen über ganz Italien bis zum Schwarzen Meer und über Griechenland bis zur Türkei.
In
Deutschland ist Symphytum tuberosum im östlichen Alpenvorland, im Süden des Bayerischen Waldes und Teilen der Fränkischen Alb relativ häufig. Weitere natürliche Vorkommen gibt es an der oberen Elbe. In der
Schweiz hat die Art nur im Tessin urwüchsige Vorkommen.
Symphytum tuberosum in einer gemischten Bodendeckerfläche mit Elfenblumen.
Symphytum tuberosum ist eine Kennart der
Buchen-Wälder und kommt hier sowie in
Giersch-Säumen bevorzugt auf frischen bis feuchten, mäßig basen- und nährstoffreichen Böden vor.
In montanen Lagen wächst der Knoten-Beinwell auch im Unterwuchs feuchter Hochstaudenfluren. Die Standorte sind licht halbschattig bis schattig.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (4) Temperatur (4) Kontinentalität (6) Feuchte (6) Reaktion (7) Stickstoff (5)
Beschreibung
Der Knoten-Beinwell ist eine sommergrüne Staude von 20-30 (40) cm Höhe. Er bildet durch Ausläufer breitwüchsige Horste und blüht von Ende März bis Anfang Mai mit hell-gelbem, zurückhaltendem Blütenflor.
Die rauh behaarten Blätter laufen im oberen Bereich einige Zentimeter am Stengel herab. Die unteren Blätter sind breiter und gestielt.
Die Rhizome von Symphytum tuberosum wurden geröstet und gemahlen als Kaffeeersatz verwendet. Wie die meisten Beinwelle finden Rhizomextrakte medizinische Einsatzfelder mit entzündungslindernder Wirkung bei stumpfen Sportverletzungen oder entzündlichen Prozessen im Bewegungsapparat.
Mit dem Gewöhnlichen Beinwell
(Symphytum officinale) werden gelegentlich natürliche Hybriden gebildet. Sehr ähnlich ist der nördlich der Alpen nur eingebürgerte Knollen-Beinwell
(Symphytum bulbosum). Er hat deutlich kürzere Ausläufer, etwas kleinere Blüten und die oberen Stengelblätter laufen nicht am Stengel herab.
Verwendungshinweise
Symphytum tuberosum ist eine zurückgenommene Ergänzungspflanze für ausgesprochen naturnah ausgerichtete Unterpflanzungen von Baumbeständen in Verbindung mit Frühlingsgeophyten, Waldgräsern und Farnen.
Als alte Heilpflanze kann sie auch im Umfeld von Kloster- und Bauerngärten eingesetzt werden.
Der blühfreudigere Kleine Kaukasus-Beinwell
(Symphytum grandiflorum) ist die attraktivere Alternative.
Kultur
Anders als die habituell ähnliche, blütenreichere Symphytum granduliferum ist der Ausbreitungsdrang des Knoten-Beinwell unproblematisch. Allerdings ist er nur mit Mühe zu beziehen.
Auf bindigen, nicht zu nahrhaften, humosen Lehmböden unter Bäumen ist die Art pflegeleicht und benötigt keine gärtnerische Unterstützung.