Stewartia pseudocamellia // Japanische Scheinkamelie, Sommer-Kamelie
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Stewartia pseudocamellia
Die Japanische Scheinkamelie stammt aus Japan, wo sie in lichten Bergwäldern und Waldmänteln (sub-)montan auf stark humosen, basenarmen und nahrhaften Böden gedeiht.
Die Schein-Kamelie bevorzugt sonnige bis licht halbschattige, dauerhaft frische bis sickerfeuchte, aber nicht staufeuchte Situationen.
Stewartia pseudocamelia mit malerischem Wuchs und schöner Herbstfärbung. Im Unterwuchs steht ein Teppich aus Pachysandra terminalis
Beschreibung
Stewartia pseudocamellia wird am Naturstandort ein bis zu 18 (20) m hoher, sommergrüner Baum oder Großstrauch. In Mitteleuropa erreicht die sehr trägwüchsige Art im Laufe der Jahrzehnte 6 bis 8 m Höhe. Einstämmig erzogene Exemplare können auch 12 (15) m hoch werden und wachsen dann aufrecht-pyramidial und erst im Alter etwas in die Breite. Häufiger sind jedoch mehrstämmige, weniger schlankwüchsige Typen.
Die Art entwickelt auffällig dicke Äste und Triebe, die im Alter eine orangen-braune Grundfärbung annehmen und deren Rinde platenanenartig abplatzt. Dadurch entstehen sehr lebendige Muster. Jüngere Triebe sind leider unauffällig bräunlich-grau.
Das Laub ist derb, leicht glänzend und verfärbt sich im Herbst von Orange über leuchtendes Purpur-Rot nach Braun-Rot. Interessant ist der zeitversetzte Farbverlauf der verschiedenen Astpartien.
Die wenigen, recht großen Einzelblüten erinnern an ungefüllte Kamelien oder kleine, ungefüllte Pfingstrosen. Die Kronblätter sind weiß mit aufffällig gelben Staubgefäßen im Zentrum. Die Blütezeit liegt im Juli/August.

Die Blüten sind ein schönes Detail, aber nicht die Hauptattraktion der Japanischen Scheinkamelie
Verwendungshinweise
Die Sommer-Kamelie ist ein ganzjährig ungewöhnlich attraktives Gehölz, dessen exotische Schönheit allerdings erst im (hohen) Alter richtig zur Geltung kommt. Es empfiehlt sich, möglichst alte Exemplare zu beschaffen und dennoch viele Jahre der Geduld mitzubringen. Der Wuchs entwickelt sich mit den Jahren sehr malerisch, die Rinde am Altholz ist v.a. im Winterhalbjahr apart-zierend.
In repräsentativen Anlagen aller Art ist Stewartia pseudocamellia eine sehr gute Wahl. Sie lässt sich gleichermaßen mit asiatischen oder mediterranen Elementen für exotische Anmutungen als auch mit klassischen Parkelementen wie Rhododendren, Buchsbaum oder Eiben kombinieren. Mit jedem Jahr steigert sie langsam ihre edle Ausstrahlung.

Das leuchtende, partiell einsetzende Herbstlaub ist auffälliger als die Blüte
Kultur/Pflege von Stewartia pseudocamellia
In der Jugend ist die Art etwas frostempfindlich, etablierte Exemplare dagegen ausreichend winterhart. Wärmebegünstigte, windgeschützte Standorte sind dennoch zu empfehlen. In der Jugend ist eine lichte Überschirmung durch sommergrüne Bäume und in den ersten Jahren nach der Pflanzung eine Laubabdeckung des Wurzelballens sinnvoll. In Tieffrostphasen bei Wintersonne können Schäden an den Ästen auftreten.
Die Scheinkamelie gedeiht am Besten in dauerhaft frischer und gleichzeit gut drainierender Rhododenron-Erde. Wo sommerliche Trockenphasen zu einer Austrocknung des Substrates führen können, sind halbschattige Standorte günstiger. Ansonsten sind sonnig-warme, aber nicht hitzegefährdete Standorte zu bevorzugen.
Der Bezug ist mit etwas Mühe verbunden, es gibt mittlerweile im Versandhandel aber auch Angebote für Qualitäten über 250/300 cm Höhe.

Die Rinde ist ein ästhetisches Highlight der Scheinkamelie.